Gigantischer Tornado aus heißem Plasma wirbelt über die Sonne

Das Video einer Nasa-Raumsonde zeigt einen gigantischen Plasma-Tornado auf der Oberfläche der Sonne – er ist so hoch wie 14 Erden.
Bremen – Die Sonne nähert sich ihrem für das Jahr 2025 erwarteten Maximum und wird immer aktiver. Das merkt man nicht nur an vermehrten Polarlicht-Sichtungen im Norden Deutschlands. Es zeigt sich auch dann, wenn man die Sonnenoberfläche direkt beobachtet. Die Raumsonde „Solar Dynamics Observatory“ (SDO) der US-Raumfahrtorganisation Nasa hat die Sonne seit bereits seit dem Jahr 2010 dauerhaft im Visier. Und schickt immer wieder beeindruckende Aufnahmen zur Erde.
Zuletzt hat SDO ein besonders beeindruckendes Phänomen auf der Sonnenoberfläche aufgezeichnet: Einen riesigen „Tornado“, bestehend aus Plasma, der am Nordpol der Sonne zu sehen war. Der „Tornado“ wuchs drei Tage lang in der Sonnenatmosphäre und wurde dabei immer länger. Am Samstag (18. März) war er so hoch wie 14 Erden (etwa 120.000 Kilometer), wie Space.com berichtet. Der „Tornado“ kollabierte anschließend in eine Wolke aus magnetisiertem Gas.
Sonne wird aktiv – Nasa zeigt beeindruckenden „Tornado“ auf der Oberfläche
Nicht nur die Nasa-Raumsonde konnte den Sonnen-“Tornado“ beobachten – auch Amateurastronomen richteten ihre Teleskope mit Sonnenfiltern auf den Nordpol der Sonne, um das Phänomen mit eigenen Augen zu sehen. Der Astrofotograf Andrew McCarthy betrachtete die Ereignisse auf der Sonne mehrere Stunden lang. Er schrieb anschließend auf Twitter: „Diese 14 Erden hohe, wirbelnde Plasmasäule regnete mondgroße Klumpen glühenden Materials auf die Sonne. Ich kann mir keinen höllischeren Ort vorstellen.“
Die Sonnenaktivität nimmt immer weiter zu
Derzeit gibt es auf der Sonne sechs Sonnenflecken, die der Erde zugewandt sind. Es handelt sich dabei um kühlere Stellen auf der Sonnenoberfläche, die weniger Licht abstrahlen und daher dunkler sind als die restliche Oberfläche. Die Häufigkeit der Sonnenflecken bewegt sich in einem etwa 11-jährigen Rhythmus, dem Sonnenfleckenzyklus. Seit 2019/2020 befindet sich die Sonne im 25. Sonnenfleckenzyklus, dessen Maximum für etwa 2025 vorhergesagt wird.
Das Maximum der Sonnenaktivität kann mit großen Gefahren für die Erde einhergehen: Sonnenstürme, die die Erde treffen, können die Infrastruktur – beispielsweise Stromleitungen oder die Internet-Infrastruktur – beschädigen. Auch Satelliten in der Erdumlaufbahn können in Mitleidenschaft gezogen werden. Genau wie der Funkverkehr auf der Erde, der von Sonnenstürmen gestört werden kann. Sonnenstürme, die die Erde treffen, sorgen auch für Polarlicht, das dann nicht nur im hohen Norden, sondern auch weiter südlich gesehen werden kann. (tab)