1. Startseite
  2. Wirtschaft

Wechsel zu schwierig: E-Autos bleiben haufenweise wegen Batterie liegen

Erstellt:

Von: Alexander Eser-Ruperti

Kommentare

Häufigster Pannengrund bei E-Autos sind laut ADAC Probleme mit der Starterbatterie. Die haben auch Verbrenner – doch da lässt sich die Batterie einfach wechseln.

München – Der ADAC hat seine Pannenhilfebilanz für das Jahr 2021 veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen, dass Elektroautos eines ihrer größten Probleme mit dem Verbrenner teilen. Schwierigkeiten mit der Startbatterie etwa sind bei Batteriewagen zwar weit verbreitet, doch keineswegs ein exklusives Problem von E-Autos. Allerdings gibt es einen Unterschied: Ärgerlich für Anhänger der Elektromobilität – manche Probleme lassen sich deutlich schwieriger lösen als bei alten Verbrennern.

Pannen-Garant Batterie: Tausende Verbrenner und Elektroautos 2021 liegen geblieben

Die Batterie bleibt ein Pannengarant, nicht nur bei Elektroautos: 46 Prozent aller Pannen gehen immer noch auf Probleme mit der Batterie zurück, wie der ADAC berichtet. Schon in den Jahren zuvor waren Batterieprobleme die unangefochtene Nummer 1. unter den Pannengründen. Andere Problemfelder finden sich in der Statistik weit abgeschlagen dahinter, etwa Sensorik mit 15,5 Prozent. Von Problemen mit der Starterbatterie sind E-Autos genauso betroffen wie Verbrenner. Betroffen sind beide auch von Preisanstiegen: Während Benzinpreise deutlich erhöht sind, müssen sich Besitzer von E-Autos mit steigenden Strompreisen an Ladesäulen arrangieren.

Ein Abschleppdienst des ADAC. Probleme mit der Starterbatterie teilt sich das Elektroauto mit dem Verbrennungsmotor. Die Problemlösung hingegen ist oft ungleich komplizierter. (Symbolfoto)
Probleme mit der Starterbatterie teilt sich das Elektroauto mit dem Verbrennungsmotor. Die Problemlösung hingegen ist oft ungleich komplizierter. (Symbolfoto) © Imago

Auch bei den 25.000 im letzten Jahr liegen gebliebenen Elektroautos war die Startbatterie das Problemkind – auf sie gehen die meisten Hilferufe an den ADAC zurück. Der Akku von Batteriewagen hingegen sorgt nur in wenigen Fällen für Probleme, die Ladetechnik macht ebenso nur selten Schwierigkeiten. Auch wenn einige Erfahrungen mit E-Autos ihre Besitzer den Tränen offensichtlich nahebringen, sind viele Pannen nicht spezifisch für Batteriewagen.

Elektroautos und Schwierigkeiten mit der Startbatterie: Problemlösung bei E-Autos oft deutlich kniffliger

Verbrenner und Elektroautos teilen sich das Problem mit der Startbatterie und trotzdem trifft es Besitzer von E-Autos oft deutlich härter. Grund hierfür ist der Umstand, dass bei modernen Fahrzeugen, egal ob E-Auto oder Verbrenner, meist gar nicht die Möglichkeit besteht, die Batterie selbst zu wechseln: In der Regel bedarf es einer speziellen Software, die entsprechende Werkstätte besitzen, nicht jedoch Verbraucher selbst.

Besonders E-Autos sind oft neu und mit moderner Technologie ausgestattet – trotz vieler Vorteile sind sie hier gegenüber alten Verbrennern klar im Nachteil. Selbst dieses Problem ist allerdings nicht spezifisch für Batteriewagen, denn E-Autos teilen es mit modernen Verbrenner-Modellen.

Insgesamt mehr Pannen bei Elektroautos gemeldet – das liegt vor allem an der wachsenden Zahl von E-Autos

Insgesamt hatte es beim ADAC einen deutlichen Anstieg an Panneneinsätzen bei E-Autos gegeben. Der Unterschied ist deutlich: 2020 hatte es noch etwa 9000 gemeldete Pannen bei Elektroautos gegeben, 2021 waren es bereits 25.000. Der ADAC sieht darin kein Indiz, für höhere Anfälligkeit von E-Autos. Der Allgemeine Deutsche Autmobil-Club erklärte, viele Batteriewagen älterer Generationen kämen jetzt in ein Alter, in dem die Anfälligkeit für Pannen grundsätzlich steigt. Das Muster ist das gleiche, wie bei Verbrennermodellen. Einen weiteren Grund sieht der ADAC in der drastisch steigenden Zahl an E-Autos auf deutschen Straßen – auch in Niedersachsen. Die Gleichung scheint einfach: Mehr Autos, mehr Pannen.

Mit unserem Newsletter verpassen Sie nichts mehr aus ihrer Umgebung, Deutschland und der Welt – jetzt kostenlos anmelden!

Über die Elektromobilität lässt sich hervorragend streiten, einer wachsenden Zahl von Befürwortern steht eine nicht unbeträchtliche Zahl von Freunden des Verbrennungsmotors gegenüber. Die E-Mobilität soll helfen, die Klimaziele zu erreichen. Der ADAC-Pannenbericht ist keineswegs eine Bestätigung der Zweifler, die eine vermeintlich größere Pannenanfälligkeit der neuen Antriebsform gerne hervorheben. Nur in einem Punkt dürften sie sich zumindest halbwegs bestätigt sehen: Bei der Problemlösung, zumindest geht es um Schwierigkeiten mit der Startbatterie, sind Besitzer von E-Autos oft im Nachteil – doch nicht mal das ist rein spezifisch für sie.* kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Auch interessant

Kommentare