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Strompreise und Gaspreise 2022: Für Verbraucher kommt es knüppeldick

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Von: Alexander Eser-Ruperti

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Der Gaspreis und der Strompreis steigen im Jahr 2022, zum Teil drastisch. Für viele Haushalten könnte das nach dem Jahreswechsel zum Problem werden.

Berlin – Bis zum 19.11. mussten Versorger ihre Preise für das neue Jahr anpassen und melden. Die Portale Verivox und Check24 hatten die Ergebnisse ausgewertet und kamen zu Ergebnissen, die wenig zuversichtlich stimmen. Was sich aus den Zahlen ableiten lässt, ist mehr als eindeutig: Sowohl Strompreise als auch Gaspreise steigen – und das zum Teil drastisch.

Unternehmen:VerivoxCheck24
Sitz:HeidelbergMünchen
Gründung:19981999

Strompreise und Gaspreise: Soviel ist sicher – die Nutzung von Gas wird 2022 teuer

Die Haupterkenntnis zur Entwicklung der Gaspreise lässt sich schnell zusammenfassen: Es wird teurer, zum Teil deutlich. Viele Anbieter erhöhen ihre Preise, darunter auch der Anbieter EWE. Ersten Erkenntnissen nach beträgt die Steigerung des Gaspreises im Schnitt rund 24,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der finanzielle Mehraufwand für Verbraucher ist erheblich. Rund 439 Gasversorger haben Preissteigerungen angekündigt oder bereits umgesetzt. In einigen Fällen haben Gasversorger ihrer Preise jetzt sogar verdoppelt. Von den Preisanstiegen sind rund 2,7 Millionen Haushalte betroffen. Zudem steigen die Strompreise.

Ein Gasherd: Auch ihn zu betätigen wird teurer. Strom- und Gaspreise steigen im nächsten Jahr deutlich.
Ein Gasherd: Auch seine Benutzung wird teurer, Strom und Gaspreise steigen zum Teil deutlich. © Patrick Pleul/dpa

Der Großhandelspreis für Gas lag im November auf einem Allzeithoch von über 90 Euro. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor lag er noch unter 15. Der Preisanstieg dürfte viele Verbraucher hart treffen. Doch noch eine weitere Veränderung wird sich 2022 auf der Gasrechnung bemerkbar machen: Ab 01.01.2022 steigt die Abgabe auf CO₂ – pro Tonne von 25 auf 30 Euro. Auf das Jahr umgerechnet bedeutet das für einen Musterhaushalt eine Mehrbelastung von etwa 24 Euro. Der finanzielle Mehraufwand ist aufs Jahr gesehen zwar überschaubar – jedoch fällt er in Anbetracht stark gestiegener Gaspreise deutlich mehr ins Gewicht als sonst.

Der Gaspreis in Niedersachsen erhöht sich deutlich, während er in Bremen nur gering steigt

Die Höhe des Gaspreises kann großen regionalen Schwankungen unterliegen. Verantwortlich sind dafür neben dem ursprünglichen Preisniveau auch die Beschaffungskosten der jeweiligen Betreiber. Ein besonderer Anstieg der Gaspreise ist in Hamburg zu verzeichnen. Dort steigen die Preise um mehr als ein Drittel, gleiches gilt für Mecklenburg-Vorpommern.

Doch auch Niedersachsen ist mit einem Preisanstieg von 24 Prozent weit vorne mit dabei, kurz hinter Schleswig-Holstein mit 25 Prozent. Etwas beruhigter kann man sich hingegen in Bremen und Berlin zurücklehnen: Hier fallen „nur“ geringfügig höhere Kosten an.

Strompreise: Nicht nur Gaspreise steigen deutlich – auch beim Strom müssen Verbraucher tiefer in die Tasche greifen

Doch der Preisanstieg betrifft nicht nur den Gaspreis. Auch der Strompreis wird höher. Laut dem Vergleichsportal Check24 haben 192 Betreiber bereits verkündet, ihre Strompreise zu erhöhen, oder das bereits getan. Nur bei wenigen sanken die Strompreise. Im Durchschnitt liegt die Preisanhebung bei etwa acht Prozent. Im November erreichte der Strompreis bereits ein Rekordhoch. Grund hierfür sind auch im Großhandel steigende Preise, unter anderem für CO₂-Emissionszertifikate. Gleichzeitig ist der Bedarf an Elektrizität massiv gestiegen.

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Die Erzeugungskapazitäten von Strom halten nicht mit dem gesteigerten Bedarf mit. An dieser Front ist vorerst keine schnelle Besserung in Sicht: Der Strombedarf wird auch perspektivisch weiter wachsen. Dabei wird auch der Umstieg auf Elektromobilität eine Rolle spielen. Es ist entscheidend, dass Wirtschaft und Politik schnell Lösungen für den rasant ansteigenden Bedarf an Strom finden.

Bereits jetzt leiden viele Haushalte unter den hohen Strom- und Gaspreisen. Das kommende Jahr wird die Notlage mancherorts verschärfen. Im vergangenen Jahr wechselten so viele Haushalte den Stromanbieter wie letztmalig 2011 – im kommenden Jahr dürfte es allerdings noch schwerer werden, wirklich günstige Strom- und Gasanbieter zu finden.*kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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