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Strompreis und Gaspreis: 300-Prozent-Schock für Verbraucher

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Von: Tomasz Gralla

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Strompreis und Gaspreis sind in diesem Jahr mächtig explodiert. Auch beim Ölpreis sieht es nicht besser aus. Für 2022 ist keine Besserung für Verbraucher in Sicht.

Berlin – Die Energiepreise kennen aktuell nur eine Richtung, und zwar nach oben. 2021 endet mit einem Preisschock und 2022 mildert die Aussichten beim Strompreis und Gaspreis in keiner Weise. Beim Ölpreis sieht es ebenfalls nicht besser aus. Anfang Dezember stieg der richtungsweisende Terminkontrakt für Grundlaststrom zur Lieferung im kommenden Jahr an der Leipziger Energiebörse auf über 160 Euro pro Megawattstunde. Das sind rund 16 Cent pro Kilowattstunde und satte 300 Prozent mehr als noch im Jahr zuvor. Die Strompreise und Ölpreise steigen 2022 und scheinen in nächster Zeit nicht fallen zu wollen.

Strompreis steigt 2022: Das kostet der kWh Strom – 250 Euro Mehrkosten für einen Durchschnittshaushalt

Laut dem Vergleichsportal Verivox kostet der Strompreis schon jetzt durchschnittlich 34,64 Cent die Kilowattstunde, was circa 22 Prozent mehr als vor Jahresfrist beträgt. Für einen Durchschnittshaushalt macht das eine Preissteigerung von 250 Euro im Jahr aus. Grund hierfür sind auch im Großhandel steigende Preise, unter anderem für CO₂-Emissionszertifikate. Gleichzeitig ist der Bedarf an Elektrizität massiv gestiegen.

Petrochemische Industrieanlage bei Nacht erzeugt Energie in Form von Strom, der 2022 wesentlich teurer wird.
Preise für Strom, Gas und Öl werden 2022 wohl weiter steigen. © Imago

Die meisten Stromversorger haben bereits angekündigt, ihre Strompreise ab 2022 weiter zu erhöhen. Um satte 7,1 Prozent, schreibt „Spiegel“ auf Berufung auf den bereits genannten Verivox-Vergleich. „Der hohe Strompreis ergibt sich aus den hohen Brennstoffpreisen und hohen CO₂-Preisen“, erklärt Hanns Koenig, Marktexperte beim Beratungshaus Aurora Energy Research, gegenüber dem „Spiegel“.

Gaspreis explodiert 2022: Der Ukraine-Konflikt und Lieferengpass könnten Verbraucher teuer zu stehen kommen

In 2022 ändert sich so einiges – manches zum Positiven, anderes zum Negativen. Zum Letzteren gehört leider auch der Gaspreis. Rund 439 Gasversorger haben Preissteigerungen angekündigt oder bereits umgesetzt. Der Großhandelspreis für Gas betrug über 90 Euro, im Dezember kostete eine Megawattstunde Erdgas am europäischen Erdgas-Referenzmarkt TTF gar 95 Euro.

Russland, Deutschlands Gas-Hauptversorger, schickt immer weniger Erdgas nach Westen. Das führt zu einem Lieferengpass und somit steigenden Preisen. Entspannung in dieser Beziehung ist derzeit nicht zu erwarten. Die politische Lage zwischen der EU und Russland ist kompliziert, um es milde auszudrücken. Die Gefahr eines militärischen Konflikts in der Ukraine steigert die Sorge um einen Energieengpass zusätzlich.

Ölpreis und Benzinpreis: Eine Prognose für Heizöl und Benzin im Jahr 2022

Aller schlechten Dinge sind drei. Das betrifft auch die Energiekosten 2022, denn nicht nur der Strompreis und der Gaspreis steigen, auch aufgrund des Heizölpreises und Benzinpreises werden Verbraucher im kommenden Jahr tiefer in die Tasche greifen müssen. Erst im September stieg der Ölpreis auf über 80 US-Dollar pro ein Barrel (159 Liter). Mittlerweile, Dezember 2021, hat sich der Preis etwas unter 70 US-Dollar stabilisiert. Als Grund für die sinkenden Preise nennen Experten die nachlassende Nachfrage wegen der Befürchtung, zahlreiche Länder könnten in Angesicht der Omikron Corona-Variante striktere Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus verhängen.

Das könnte also für 2022 zu einer Preissenkung des Rohöls führen. Doch kommt diese auch beim Endverbraucher an? Das muss sich erst einmal zeigen, denn: Ab Januar 2022 steigt die CO₂-Steuer für fossile Brennstoffe von 25 auf 30 Euro pro Tonne. * kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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