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Rot für Werder-Kapitän Marco Friedl: Ex-Schiri Manuel Gräfe hätte nicht auf Foul entschieden

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Von: Björn Knips

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Rote Karte für Marco Friedl: Der Kapitän des SV Werder Bremen musste die Niederlage gegen Freiburg von der Tribüne aus ansehen.
Rote Karte für Marco Friedl: Der Kapitän des SV Werder Bremen musste die Niederlage gegen Freiburg von der Tribüne aus ansehen. © gumzmedia

Freiburg - Wenn die Fans des SV Werder Bremen diese Einschätzung lesen, werden sie sich wohl ziemlich ärgern, dass Manuel Gräfe aus Altersgründen kein Bundesliga-Schiedsrichter mehr sein darf. Denn der 49-Jährige hat sich wie schon nach Werders Pokal-Aus in Paderborn bei der Bewertung von strittigen Szenen auf die Seite der Grün-Weißen geschlagen. Mit Gräfe an der Pfeife wäre Werder-Kapitän Marco Friedl bei der 0:2-Niederlage gegen den SC Freiburg wahrscheinlich nicht vom Platz geflogen, weil der Referee gar nicht auf Foul des Bremers entschieden hätte.

Bislang gab es eigentlich keinen Zweifel daran, dass Marco Friedl den Freiburger Angreifer Michael Gregoritsch in der 14. Minute strafwürdig gehalten hat. So entschied es auch der Unparteiische Bastian Dankert und zeigte dem Kapitän des SV Werder Bremen zudem wegen einer Notbremse die Rote Karte. Manuel Gräfe hat sich die Szene inzwischen mehrfach angeschaut. „Gregoritsch nimmt den Ball mit links in die Spitze mit und spielt diesen auch links an Friedl vorbei, während er selbst dann aufgrund der Bewegung von Friedl von hinten kommend rechts vorbei möchte. Dabei nimmt er seinen linken Arm und zieht an Friedls rechter Schulter, woraufhin Friedl in ungünstiger tieferer Körperhaltung seinen rechten Arm vor den Bauch von Gregoritsch anlegt und diesen weg- bzw. aufhalten will“, berichtet der einstige FIFA-Schiedsrichter via Twitter.

Rote Karte für Marco Friedl: Hätte der Kapitän von Werder Bremen gar nicht vom Platz fliegen dürfen?

Gräfes Beurteilung: „Von der rechten seitlichen Torauslinien-Kamera (ZDF Sportstudio) sieht man recht deutlich im Standbild, wie beide jeweils am anderen ,arbeiten‘ (Gregoritschs linker Arm auf Friedls rechter Schulter – Friedl’s rechter Arm vor Gregoritschs Bauch). Friedl hält ihn ein Stück weit länger auf, da Gregoritsch früher loslässt und sich hinwirft. Ein Fußkontakt oder Ähnliches ist für das Fallen nicht auszumachen, und wenn man jemanden mit dem Arm vor dem Körper aufhält, kann man nicht nach vorne hinfallen, sondern verliert an Tempo. Auch die Armhaltung und der Rest der Bewegung (Beine) zeigt, dass Gregoritsch das selbst eingeleitet hat. Nun muss man aber gar nicht hinfallen, damit es strafbar ist, wenn einer jemanden (auf-)hält. Insofern ist das Selbstfallen zu vernachlässigen. Es stellt sich aber die Frage, ob dieses Halten von Friedl gravierender war als das auch noch zuerst begonnene Halten von Gregoritsch. Wenn beide Spieler arbeiten, bin ich ein Freund von laufen lassen.“

Manuel Gräfe hätte also wahrscheinlich nicht gepfiffen und dann Marco Friedl auch keine Rote Karte gezeigt. Allerdings räumt er auch ein, dass der Platzverweis folgerichtig ist, wenn der Unparteiische „das Halten von Friedl als allein ahndungswürdig ansieht“. Dann würde eine Notbremse vorliegen, weil die anderen Bremer Spieler nicht mehr hätten eingreifen können. Schon nach dem Pokal-Aus in Paderborn hatte sich Gräfe pro Werder Bremen geäußert. Die Annullierung des Treffers zum 3:2 in der Verlängerung durch das Einmischen des 4. Offiziellen sei falsch gewesen. Weder hätte ein Foul vorgelegen noch dürfe der 4. Offizielle in seiner Position an der Mittellinie Spielszenen im Strafraum bewerten, dafür sei er schlichtweg zu weit entfernt. (kni)

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