Bremen - Mitten im Gespräch mit den Journalisten tippte ihm Dortmunds Nuri Sahin plötzlich auf die Schulter, sprach ihn auf Türkisch an und gratulierte ihm. „Er ist Türke, ich bin Halb-Türke, da kann man auch mal das Trikot tauschen“, erklärte Levent Aycicek und grinste.
Er durfte das als einziger Werder-Profi nach dem 1:5-Debakel. Denn der Mittelfeldspieler hatte in seiner ersten Bundesligapartie seinen ersten Treffer erzielt – zehn Minuten nach seiner Einwechslung. „Das war immer mein Traum. Und dass es geklappt hat, ist umso geiler“, schwärmte der 19-Jährige.
Schon lange gilt der gebürtige Nienburger, Sohn einer Deutschen und eines Türken, als das größte Talent bei Werder. Doch eine schwere Knieverletzung stoppte ihn just in dem Moment, als er zu den Profis kam. „Das hat leider anderthalb Jahre gedauert“, erinnerte sich Aycicek, dessen Bruder Deniz (23) beim Drittligisten MSV Duisburg spielt: „Mit meinem Knie ist alles gut, ich habe keine Angst mehr.“
Nach seinem engagierten Debüt mit dem Tor kurz vor Schluss dreht Aycicek aber nicht durch: „Ich kann nur trainieren und auf weitere Einsätze hoffen.“ Auch Coach Robin Dutt ist vorsichtig: „15 Minuten als Durchbruch zu bezeichnen, ist übertrieben. Ich habe ihm diesen Einsatz geschenkt, weil er sich im Training immer reinhängt und ein positiver Typ ist.“ · kni