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Trauriger Mord-Rekord in Mexiko: Höchste Zahl an Toten - doch das ist noch nicht alles

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Beamte auf einer Müllhalde nahe Cocula town, Guerrero, in Mexico. 2015 wurde dort mindestens einer von 43 vermissten Studenten in Mexiko gefunden.
Beamte auf einer Müllhalde nahe Cocula town, Guerrero, in Mexico. 2015 wurde dort mindestens einer von 43 vermissten Studenten in Mexiko gefunden. © dpa / Rebecca Blackwell, Pool

Die neueste Kriminalitätsstatistik aus Mexiko deckt erschreckende Ergebnisse offen: Die Zahl der Todesopfer ist höher als je zuvor. Doch das ist noch nicht alles.

Mexiko-Stadt - In Mexiko sind nach vorläufigen Zahlen im vergangenen Jahr 35.588 Menschen Opfer von Morden geworden. Das teilte das Amt für öffentliche Sicherheit am Dienstag in seiner Kriminalitätsstatistik für 2019 mit. Darunter sind 1006 Frauen, die Opfer von sogenannten Femiziden - also wegen ihres Geschlechts umgebracht - wurden. Beide Zahlen stiegen im Vergleich zum Jahr davor. Die Zahlen werden im Laufe des Jahres aktualisiert und dann voraussichtlich noch höher ausfallen.

Bereits 2019 wurde die mexikanische Grenzstadt Tijuana zur gefährlichsten Stadt der Welt erklärt. 2018 belegte das mexikanische Acapulco den dritten Platz der 20 brutalsten Reiseziele. 

Mord-Rekord: Mexiko registriert die höchste Zahl an Mordopfern, seit es Aufzeichnungen gibt

Jetzt legt die Statistik von 2019 offen: Es handelt sich um die höchste Zahl an Mordopfern, die das Amt je registrierte, seit es im Jahr 1997 begann, die vorläufigen Zahlen zu veröffentlichen. Es waren 2,7 Prozent mehr als im Vorjahr - die Wachstumsrate sank damit aber deutlich. Im vergangenen Jahr lag sie noch bei 17 Prozent, im Jahr davor bei 28,6 Prozent. Nach endgültigen Zahlen gab es im Jahr 2018 rund 33.700 Morde.

Es war die erste Kriminalitätsstatistik für ein volles Jahr in der Amtszeit des Präsidenten Andrés Manuel López Obrador. Dieser war im Dezember 2018 mit dem Versprechen angetreten, die in Mexiko herrschende Gewalt mit einem neuen Ansatz einzudämmen - mit einer gelockerten Drogenpolitik und der Förderung von Bildung und Arbeitsplätzen, aber auch mit der Schaffung einer Nationalgarde.

Mexiko verzeichnet Mord-Rekord: Höchste Zahl an Toten, seit es Aufzeichnungen gibt

Das lateinamerikanische 130-Millionen-Einwohner-Land hat seit Jahren ein großes Problem mit Gewaltkriminalität. Diese geht zu einem großen Teil auf das Konto von Banden, die in Drogenhandel, Entführungen und Erpressung verwickelt sind. Als vermisst gelten in Mexiko zudem mehr als 60.000 Menschen. Der Großteil von ihnen verschwand seit 2006, als der damalige Präsident Felipe Calderón den Drogenbanden den Krieg erklärte. Die meisten Verbrechen in Mexiko werden nie aufgeklärt, geschweige denn geahndet.

Im Sommer 2019 hatte hinterlistiger Brandanschlag in Mexiko 26 Tote zur Folge. Kartellmitglieder sollen ein Tanzlokal in Vercacruz angezündet und Türen sowie Notausgänge verriegelt haben.

In einer Wohnung wurden ein Mann und eine Frau tot in ihrer Wohnung aufgefunden - die Polizei nahm den 22-jährigen Sohn des Mannes fest.

dpa

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