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Corona-Lage „ernst“ - Spahn und Wieler äußern sich zu Impfpflicht und 2G

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Von: Sandra Kathe, Christian Stör

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Das Robert Koch-Institut ruft auch Geimpfte dazu auf, sich besser zu schützen. Jens Spahn und Lothar Wieler äußern sich zur Corona-Lage.

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+++ 11.32 Uhr: Die Pressekonferenz ist beendet.

+++ 11.25 Uhr: Die Bundesregierung stuft Österreich ab diesem Sonntag wieder als Corona-Hochrisikogebiet ein. „Ja, können wir bestätigen“, sagte der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf eine entsprechende Frage und verwies auf die dortige Infektionslage und Dynamik. Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien.

Corona-Pressekonferenz mit Spahn und Wieler: Allgemeine Impfpflicht ist keine Option

+++ 11.15 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich klar gegen die Möglichkeit einer allgemeinen Impfpflicht ausgesprochen. Eine solche Regel sei praktisch nicht durchführbar. Man habe die Möglichkeit, den Zugang von Ungeimpften etwa zu Veranstaltungen einzuschränken und dies auch durchgehend zu kontrollieren - die Kontrolle einer allgemeinen Impfpflicht sei im Gegensatz dazu nicht möglich, betont Spahn. Als Beispiel für eine Undurchführbarkeit einer Impfpflicht stellt Spahn die Frage, was man mit Ungeimpften bei einer Kontrolle denn machen wolle.

+++ 11.08 Uhr: Die bislang geltende RKI-Empfehlung, dass vollständig geimpfte Personen, die Kontakt mit nachweisbar Infizierten hatten, nicht in Quarantäne müssen, steht derzeit auf dem Prüfstand. Das erläutert RKI-Präsident Lothar Wieler bei der Pressekonferenz.

Jens Spahn (CDU), geschäftsführender Bundesgesundheitsminister, stellt die aktuelle Situation in der Corona-Pandemie vor.
Jens Spahn (CDU), geschäftsführender Bundesgesundheitsminister, stellt die aktuelle Situation in der Corona-Pandemie vor. © Wolfgang Kumm/dpa

+++ 11.03 Uhr: Auf die Frage wie effizient die Corona-Impfstoffe im aktuellen Pandemieverlauf bewertet werden, erläutert Wieler, dass die vollständige Impfung nach derzeitigen Erkenntnissen zu 60 Prozent vor einer Ansteckung schütze. Zudem schütze die Impfung zu 90 Prozent vor einer schweren Erkrankung mit Krankenhausaufenthalt und zu 94 Prozent vor Tod in Folge einer Infektion. Grund für die geringere statistische Wirksamkeit der Impfstoffe liege bei der größeren Ansteckungsrate der Delta-Variante des Coronavirus.

Corona-Briefing von Spahn und Wieler: Wollen keine vollen Intensivstationen

+++ 10.55 Uhr: Auf die Nachfrage, wann die Intensivstationen in Deutschland „voll“ seien, entgegnet Wieler, dass „volle Intensivstationen“ nicht das Ziel in der Gesundheitspolitik sein könnten. Es gehe darum, zu verhindern, dass so viele Menschen wie möglich eben nicht auf Intensivstationen behandelt werden müssen, zumal die derzeit betroffenen jüngeren Menschen statistisch gesehen auch längere Zeit auf Intensivstationen lägen. Spahn fügt hinzu, dass es nicht so weit kommen dürfe, dass wichtige Krebs-Operationen verschoben werden müssen, weil der Fokus rein auf der Versorgung von Corona-Patient:innen läge.

+++ 10.50 Uhr: Angesichts der massiv steigenden Corona-Neuinfektionszahlen schlägt Spahn vor, den Zugang zu Veranstaltungen deutlich zu erschweren. Dafür solle künftig die sogenannte 2G-Plus-Regel greifen. Das bedeutet, dass nur noch Geimpfte und Genesene mit einem aktuellen Coronatest Einlass bekommen.

+++ 10.47 Uhr: Wieler betont, dass das RKI die Bevölkerung weiterhin zur Einhaltung der AHA+L-Regeln aufruft und für Landkreise mit besonders hohen Inzidenzen Maßnahmen empfielt, bei denen etwa die Teilnehmerzahlen von Großveranstaltungen reduziert werden oder Veranstaltungen ganz abgesagt werden.

„Es ist 5 nach 12“, betont RKI-Präsident Lothar Wieler bei einer Pressekonferenz am Freitag.
„Es ist 5 nach 12“, betont RKI-Präsident Lothar Wieler bei einer Pressekonferenz am Freitag. © Wolfgang Kumm/dpa

Corona-Zahlen in Deutschland: RKI-Präsident Lothar Wieler mahnt vor Kontrollverlust

+++ 10.42 Uhr: „Es ist 5 nach 12“, betont RKI-Präsident Lothar Wieler und verweist auf die aktuelle Karte der Landkreise in Deutschland, von denen etliche bei einer Inzidenz über 500 lägen. Über 8000 Corona-Patienten würden auf Intensivstationen behandelt. Die „vierte Welle“ sei nur noch mit neuen Corona-Maßnahmen zu bremsen, mahnt Wieler.

+++ 10.40 Uhr: Ab kommender Woche wird es wieder kostenlose Bürgertests geben. Spahn erklärt, dass am morgigen Freitag eine entsprechende Vorordnung in Kraft tritt.

+++ 10.35 Uhr: Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kündigt ab sofort wieder wöchentliche Corona-Pressekonferenzen an: „Die Situation ist ernst“, betont Spahn. In einigen Regionen in Deutschland, vor allem in Sachsen, Thüringen und Bayern seien die Intensivstationen von Kliniken am Limit, so dass Notfallpatient:innen mit Herzinfarkt oder Schlaganfall möglicherweise nicht mehr angemessen behandelt werden könnten.

+++ 10.30 Uhr: Die Pressekonferenz mit dem geschäftsführenden Gesundheitsminister Jens Spahn und RKI-Präsident Lothar Wieler beginnt.

Lothar Wieler (links) und Jens Spahn.
Lothar Wieler (links) und Jens Spahn. © Screenshot Phoenix

Corona-Zahlen in Deutschland so hoch wie in keinem anderen Land

Update vom Freitag, 12.11.2021, 10.15 Uhr: Etwa ein Zehntel der 508.688 Neuinfektionen mit dem Coronavirus am 11. November 2021 wurden laut dem Statistikportal Worldometers.info in Deutschland registriert. Damit meldete Deutschland erstmals mehr Neuinfektionen als jedes andere Land weltweit.

Für den heutigen Freitag, 10.30 Uhr äußern sich Jens Spahn sowie Lothar Wieler zu den steigenden Corona-Zahlen. Die Ampel-Parteien im Bundestag hatten gestern wie geplant einen Gesetzentwurf vorgestellt, nach dem die Zusicherung Spahns aus dem Sommer, die epidemische Lage zum 25. November auslaufen zu lassen, trotz der aktuellen Entwicklungen umgesetzt werden soll.

Lothar Wieler (links) und Jens Spahn.
Lothar Wieler (links) und Jens Spahn. © Screenshot Phoenix

Steigende Corona-Zahlen in Deutschland: Erstmals über 50.000 Neuinfektionen

Erstmeldung vom Freitag, 12.11.2021, 09.13 Uhr: Berlin - Das Coronavirus* hat Deutschland weiter fest im Griff. Die Ansteckungszahlen nehmen dramatisch zu, die Belastungen in manchen Kliniken rücken zusätzliche Schutzmaßnahmen immer stärker in den Blick. Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn* (CDU*) und RKI-Präsident Lothar Wieler wollen sich heute Morgen auf einer Presskonferenz zur aktuellen Lage äußern. 

Mit 50.196 Neuinfektionen binnen eines Tages gab das Robert Koch-Institut (RKI) am gestrigen Donnerstag (11.11.2021) den nächsten Höchstwert bekannt. Heute wurden 48.640 Coronavirus-Neuinfektionen registriert*, die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz erreichte mit einem Wert von 263,7 - ebenfalls ein neuer Höchststand für Deutschland.

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Das Robert Koch-Institut (RKI) fordert die Rückkehr zu massiven Einschränkungen in Deutschland. © Sebastian Kahnert/dpa

Corona in Deutschland: RKI für Absage von Großveranstaltungen

Angesichts dieser Entwicklung fordert das RKI die Rückkehr zu massiven Einschränkungen in Deutschland. Die Corona-Lage sei nach wie vor „sehr besorgniserregend“, erklärte das RKI in seinem Wochenbericht zur Pandemie. Das Institut riet „dringend dazu, größere Veranstaltungen möglichst abzusagen oder zu meiden, aber auch alle anderen nicht notwendigen Kontakte zu reduzieren“.

Das RKI fordert einschneidende Verhaltensänderungen von den Bürgern. Falls Kontakte nicht vermieden werden können, sollte man in jedem Fall vorher einen Test machen, auch wenn man geimpft oder genesen sei, raten die Experten in ihrem jüngsten Wochenbericht. Auch Geimpfte und Genesene sollten Masken tragen und Abstand halten. Das RKI schätzt die Gefährdung der nicht oder nicht vollständig Geimpften in Deutschland weiterhin als sehr hoch ein. Für vollständig Geimpfte sei sie moderat, aber ansteigend.

Corona-Lage: Kretschmer schließt neuerlichen Lockdown nicht aus

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) schließt inzwischen auch einen neuerlichen Lockdown nicht mehr aus. Sein Bundesland hat bundesweit die höchsten Zahlen, die Wocheninzidenz hat laut RKI mittlerweile die Marke von 500 überschritten. Die 2G-Regel werde im Kampf gegen die aktuelle Corona-Welle nicht reichen, sagte Kretschmer in der ZDF*-Sendung Maybrit Illner*. „Wir müssen weitere Instrumente dazusetzen.“ Andernfalls könne die jetzige Situation in einer „humanitären Katastrophe“ enden. (cs/ska mit dpa/AFP)*fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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