Lieferengpässe in Deutschland: Drohen uns Verhältnisse wie in England?
In Großbritannien herrscht Chaos: Sprit-Mangel, Lebensmittel, die nicht geliefert werden. Das gleiche Szenario könnte auch für Deutschland drohen, wenn sich nichts ändert.
Berlin – Internationale Transportverbände schlagen Alarm: Seit Monaten deuten sich viele Schwierigkeiten im globalen Handel und den Transportbedingungen an. Bald könnten in Deutschland britische Verhältnisse herrschen. Ein gewaltiges Problem, das nun seinen Höhepunkt findet.
Land: | Vereinigtes Königreich |
Königin: | Elisabeth II. |
Hauptstadt: | London |
Fläche: | 242.495 km² |
Die Probleme in der Transportbranche sind zahlreich: schlechte Arbeitsbedingungen, zu wenige Container auf den Weltmeeren. Die Folge: Lieferengpässe in vielen Branchen. Und dann ist da noch die Corona-Pandemie, die dem Welthandel seit eineinhalb Jahren noch zusätzlich zusetzt.
Lieferengpässe in Deutschland: Impfung ist ein Grund
Dem weltweiten Handel droht ein Riesenproblem. Kunden auf der ganzen Welt könnten bald vor leeren Regalen stehen. Eine Lösung des ganzen ist nicht in Sicht.
Ein Grund sehen Experten in der ungleichen Verteilung der Corona-Impfstoffe, berichtet ntv. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus mahnte vor zwei Wochen: „Weltweit wurden mehr als 5,7 Milliarden Dosen verabreicht, aber nur zwei Prozent in Afrika.“ Einer globalen Pandemie wie Corona könne man nur mit einer weltweiten Impfung begegnen.
Englische Verhältnisse in Deutschland? Zu wenig Seeleute geimpft
Bislang hätten sich laut ntv bislang nur 30 Prozent der Seeleute gegen das Coronavirus impfen lassen – aufgrund der Impfstoff-Knappheit. Der Rest sei weiterhin dem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt – jeden Tag. Mit schwerwiegenden Folgen. Viele Transport-Mitarbeiter wollen unter anderem aus diesem Grund ihren Job kündigen, so ntv.

Die Ungerechtigkeit in der Impfstoff-Verteilung wird sich voraussichtlich nicht allzu bald ändern. Eine weltweite Impfung sei laut der USA eine „logistische Herkulesaufgabe“.
Gewerkschaften fordern anerkannte Impfstoffe für ihre Angestellten. Guy Platten, Generalsekretär der Internationalen Schifffahrtskammer ISC, sagte gegenüber dem amerikanischen Nachrichtensender CNN, dass sich viele Seeleute mit mehreren Impfstoffen impfen lassen mussten, da es keinen international gültigen Standard gebe.
Lieferengpässe in Deutschland: Händler haben bereits Probleme
Die fehlende Impfung der Seeleute ist allerdings nicht das einzige Problem bei den Lieferketten. Viel zu lange gibt es viel zu wenige Arbeiter in den Transportbetrieben. Das erschwert die Lage für den Handel noch, schreibt die ISC in einem Brief an die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN).
Zudem würde der Containermangel im Welthandel viele Lieferungen verzögern. Weltweite Lieferengpässe bei ganz unterschiedlichen Artikeln sei die Folge.
Auch deutsche Händler haben bereits über Lieferengpässe geklagt – unter anderem Kik und Rossmann. Die Auswirkungen für den Handel könnten heftig sein, bereits jetzt verzeichnet Deutschland den stärksten Preisanstieg seit 1974.
ISC: „Kollaps des globalen Verkehrssystems“ drohe
Wenn sich nichts ändere, drohe ein „Kollaps des globalen Verkehrssystems“, mahnt die ISC. Stephen Cotton, Generalsekretär der internationalen Transportarbeiter-Förderation sagt: „Die globale Lieferkette ist sehr zerbrechlich.“ Es käme auf Seeleute genauso wie auf LKW-Fahrer an.
Auf die Bedürfnisse dieser Berufsgruppen wurde aber in der Vergangenheit viel zu wenig eingegangen. „Es ist an der Zeit“, dass das geändert werde, so Cotten. * kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.