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Forscher finden Ursache für Haarausfall bei Männern – Mögliche Therapie auf dem Weg

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Von: Jennifer Köllen

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Ein Mann steht vor dem Spiegel und untersucht seine Haare nach Haarausfall
40 Prozent der Männer sind von Haarausfall betroffen. © Imago

Viele Männer (und Frauen) leiden unter Haarausfall. Eine Therapie gibt es nicht – noch. Denn Forschern könnte der Durchbruch gegen Haarverlust gelungen sein.

Riverside – 40 Prozent aller Männer leiden unter Haarausfall. Die Ursache ist häufig genetisch bedingt. Doch auch vielen Frauen fallen nach der Schwangerschaft die Haare aus. Für Betroffene von Haarverlust sind die kahlen Stellen am Kopf meist sehr belastend. Nicht jedem steht eine Glatze – außerdem sind schöne, volle Haare ein Symbol für Jugend und Schönheit. Eine wirklich gut funktionierende Therapie, um den Haarausfall zu stoppen, gibt es bislang nicht. Aber sie könnte bald kommen.

Denn Forscher der University of California Riverside haben ein einzelnes Protein identifiziert, das zu kontrollieren scheint, wann Haarfollikel absterben. Mit dieser Information könnte es möglich sein, den Prozess umzukehren – und das Haarwachstum zu stimulieren. Gibt es bald eine Therapie, quasi eine Wunderwaffe, gegen Haarausfall? Oder besser, für Haarwachstum?

Haarausfall bei Männern: Forscher finden Ursache – gibt es endlich eine gute Therapie?

Niemand ist sich ganz sicher, warum uns Menschen die Haare ausfallen. Liegt der Haarausfall am Stress? Schließlich fühlt sich die Hälfte der Beschäftigten derzeit überlastet und ist erschöpft (im Job). Auch nach Corona können wegen Long Covid die Haare ausfallen. Was ist die Ursache für Haarausfall? Wissenschaftler vermuten, dass es sich beim Haarverlust um eine vererbte Eigenschaft von Tieren handelt, die Fell abwerfen, um heiße Sommertemperaturen zu überleben oder sich zu tarnen.

Betroffenen von Haarausfall ist der Grund egal. Sie würden das Problem gerne bei der Wurzel packen. Und wünschen sich eine Therapie gegen Haarausfall. Die Forscher aus Riverside könnten diese bald ermöglichen. Denn sie haben in der Haarwurzel das Protein TGF-beta nachgewiesen. Das Signalprotein reguliert die Teilung, das Wachstum und den Tod von Zellen. Das Team fand heraus, dass TGF-beta direkt die Haarfollikel beeinflusst. Und genau hier könnte die Therapie gegen Hausfall vorwiegend bei Männern ansetzen. Die Forschungsergebnisse wurden im Biophysical Journal veröffentlicht.

Haarausfall bei Männern: Proteinspiegel beeinflusst Leben und Tod von Haarfollikeln

„TGF-beta hat zwei gegensätzliche Rollen“, sagt Qixuan Wang, mathematischer Biologe von der UC Riverside und Co-Autor der Studie zum Haarausfall. „Es hilft, einige Haarfollikelzellen zu aktivieren, um neues Leben zu produzieren, und später hilft es, die Apoptose, den Prozess des Zelltods, zu orchestrieren.“

Das Team fand heraus, dass diese beiden gegensätzlichen Kräfte durch die Proteinspiegel reguliert werden. Mit genau der richtigen Menge an TGF-beta wird die Zellteilung aktiviert und das Follikelwachstum stimuliert. Wenn allerdings zu viel des Proteins vorhanden ist, kippt es die Zellen in die Apoptose, was zum Verlust von Haarfollikeln führt. Die Folge: Haarausfall.

Haarausfall bei Männern und Frauen: Neue Behandlungen für Haarverlust– Stammzellen reaktivieren

Aber: Die Follikelstammzellen bleiben bestehen. Diese könnten in einer Therapie reaktiviert werden. Weitere Forschung darüber, wie genau TGF-beta die Zellteilung aktiviert und wie es mit verwandten Genen kommuniziert, könnte eines Tages neue Behandlungen für Haarausfall und Glatzenbildung bei Männern und auch Frauen eröffnen.

„Selbst, wenn ein Haarfollikel sich selbst tötet, tötet es niemals sein Stammzellreservoir“, sagt Wang in einem Artikel auf der Website der Universität Riverside. „Wenn die überlebenden Stammzellen das Signal zur Regeneration erhalten, teilen sie sich, bilden neue Zellen und entwickeln sich zu einem neuen Follikel.“

In der Lage zu sein, den TGF-beta-Spiegel genauer zu kontrollieren, könnte eines Tages Haarausfall und Glatzenbildung heilen, die Millionen von Menschen auf der ganzen Welt plagt – vor allem Männer.

Haarausfall bei Männern: Prominente setzen auf Glatze und Haartransplantationen

Kleiner Trost: Vor Haarausfall ist niemand geschützt, auch bekannte Persönlichkeiten wie Prinz William sind davon betroffen. Der Royal steht aber zu seinem lichter werdenden Haar und unternimmt nichts dagegen. Bruce Willis hingegen hat sich wegen Haarausfall einfach eine Glatze rasiert – die ihm auch gut steht.

Um einiges teurer sind natürlich Haartransplantationen. Matthew McConaughey soll sich fremde Haare eingesetzt haben lassen, was er bislang aber nicht offiziell bestätigte. Ein Tabu-Thema sind Haartransplantationen aber nicht, Sänger Elton John steht dazu. Der bekannteste Mann in Deutschland mit fremden Haaren auf den Haupt ist wohl Jürgen Klopp. Der ehemalige Trainer von Borussia Dortmund hat sich schon vor Jahren Haare transplantieren lassen. Kosten? Stolze 10.00 Euro, wie sein Arzt Dr. Malte Villnow erzählt. Bei diesem Preis warten viele sicher lieber auf die neuen Medikamente der Forscher, um das Übel des Haarausfalls, wie bereits erwähnt, direkt an der Wurzel zu packen.

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