Frau bezeichnet Mann als „Verrückten“, weil er sie im Fitnessstudio anschaut – jetzt entschuldigt sie sich
Eine Frau fühlt sich von einem Mann belästigt. Dafür kritisiert sie ihn öffentlich. Doch das geht nach hinten los. Denn scheinbar wollte er nur helfen.
Los Angeles – Viele Männer sind absolute Weltmeister im Glotzen. Und das, obwohl heutzutage eigentlich den meisten Männern bewusst sein dürfte, welche Wirkung ihr Verhalten auf weiblich gelesene Personen haben kann. Deshalb gehört es immer noch zum Alltag vieler Frauen dazu, den unangenehm starrenden Blicken ihrer Mitmenschen ausgesetzt zu sein. Aber wo liegt eigentlich die Grenze? Wann ist Angucken ok, wann geht es zu weit? Ein Beitrag auf TikTok hat genau diese Diskussion nun erneut angestoßen.
Stadt | Los Angeles |
Bevölkerung | 3,849 Millionen |
Fläche | 1.299 km² |
Bürgermeisterin | Karen Bass |
TikTokerin postet Video von „Perversen“ – das geht nach hinten los
Der Konflikt ist mittlerweile längst nicht mehr neu. Auf der einen Seite berichten Frauen immer noch extrem häufig von Situationen, in denen Männer offensichtlich aufgrund von Äußerlichkeiten sich das Recht nehmen, unangemessen in die Privatsphäre von Frauen einzugreifen. Auf der anderen Seite beschweren sich jedoch auch immer wieder einige Männer, dass gar nichts mehr erlaubt sei, weder, anschauen, höflich sein noch flirten.

Ein Phänomen, das damit einhergeht, ist, dass Frauen Videos posten, in dem sie dieses Verhalten der Männer bloßstellen, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Auch die TikTokerin Jessica Fernandez aus Los Angeles hat ein Video gepostet, in dem sie einen angeblich glotzenden Mann im Fitnessstudio für sein Verhalten anprangert. Mutmaßlich ein guter Weg, um das existierende Problem in die Öffentlichkeit zu tragen. Doch in diesem Fall geht der Versuch nach hinten los. Was steckt dahinter?
Influencerin bekommt Shitstorm, weil sie Mann bloßstellen möchte
Denn mit dem Echo, das Fernandez für ihren Beitrag bekommen hat, dürfte sie vorher wohl nicht gerechnet haben. Anstatt eines Shitstorms für den Mann bekommt sie fast vollständig die Kritik ab. Zur Vorgeschichte: Fernandez ist eine Influencerin, die sich häufig in verschiedenen Situation filmt und das mit der Öffentlichkeit teilt. Dabei postet sie auch Videos aus dem Fitnessstudio von sich.
In einem Beitrag soll dabei ein Mann zu erkennen sein, der sie ihrem Empfinden nach im Fitnessstudio anstarren würde. Deshalb sei es ihr laut eigenen Angaben nicht möglich, entspannt im Fitnessstudio zu sein und bezeichnet ihn als „Verrückten“ und „Perversen“. Das Video zeigt jeden einzelnen Schrittes des Mannes. Zunächst sind wenige kurze Blicke in Richtung Fernandez zu erkennen.
„Eine toxische Person, er ist es nicht“: Netz schützt Mann im Fitnessstudio
Anschließend ist auch zu erkennen, wie der Mann zu der Influencerin rübergeht, um ihr seine Hilfe anzubieten. Denn immerhin hat die Frau augenscheinlich Probleme damit, ihr Fitnessgerät richtig einzustellen. Dargestellt wird er von ihr jedoch als Perverser, der böse Absicht haben soll. Ihre Follower sehen das überwiegend anders. Sie sehen in ihm einen hilfsbereiten jungen Mann, der womöglich nur helfen will, schlimmstenfalls Gefallen an ihr findet und mit ihr flirten möchte. Deshalb wird er in den Kommentaren verteidigt.
Eine Frau kommentiert: „Ich sehe eine toxische Person in diesem Video, aber der Mann ist es nicht“. Eine andere Frau kommentiert: „Wieso denkst du, dass du der Mittelpunkt der Erde bist?“. Ein weiterer User kommentiert: „Du hast offensichtlich Probleme mit dem Fitnessgerät, er will dir helfen und du stellst ihn als Perversen dar? Das ist ein kläglicher Versuch, das Lebens eines Mannes für Aufmerksamkeit zu zerstören“.
„Dürfen Männer nicht so behandeln“: Frau postet Video von hilfsbereitem Mann – um ihn bloßzustellen
Auch ein andere User schreibt: „Das ist der Grund, weshalb ich die Hoffnung in die Menschheit verliere“. Eine Frau kommentiert: „Ich bin überzeugte Feministin, aber wenn wir das wahre Problem bekämpfen wollen, dürfen wir respektvolle und rücksichtsvolle Männer nicht so behandeln, wie du es tust“. Ein anderer User fragt sich: „Was würdest du machen, wenn eine Kamera ungefragt auf dich gerichtet ist? Ich glaube, die Blicke waren nicht mal dir gewidmet, sei froh, dass er helfen wollte“.
Zudem finden sich viele Videoreaktionen im Netz wieder, die auf den Beitrag eingehen. Ein Video davon trägt den Titel „Frauen werden in Fitnessstudios häufig belästigt und das muss aufhören“. Trotzdem schwört der Autor darauf, dass es sich in diesem Fall nicht um solch einen Fall handeln würde, sondern um einen hilfsbereiten Mann.
„Er hat mir nichts Böses getan“: Influencerin entschuldigt sich für Video auf TikTok
Fernandez selbst hat das Video von sich mittlerweile gelöscht und auf Twitter einen Entschuldigungsbeitrag gepostet. Darin erklärt sie, dass „ich mich bei dem Mann aus dem Fitnessstudio entschuldigen möchte“. Sie sagt, die Kommentare hätten ihr die Augen geöffnet und die Situation für sie in einem ganz anderen Licht präsentiert.
Sie erklärt: „Er hat mir nichts Böses getan und ich habe die Situation aufgeblasen“. Für die Zukunft schwört sie sich: „Ich will und werde nie wieder jemanden auf diese Weise verletzen“ und wolle nur noch Situationen aufmerksam machen, wo ein Mann wirklich böse Absichten haben würde.