Neue Corona-Varianten BA4 und BA5 entdeckt: Experten in Sorge

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat zwei neue Mutationen des Coronavirus aufgenommen, die „besorgniserregend“ seien: BA4 und BA5.
Genf – BA4 und BA5 – so werden die neuen Corona-Varianten bezeichnet, die erstmals in Südafrika entdeckt wurden. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat die Omikron-Mutanten nun in die Liste der „besorgniserregenden Varianten“ (Variants of Concern) aufgenommen.
Kate O‘Brien (59), Direktorin des Impfprogramms der WHO, warnte davor, die Corona-Maßnahmen zu früh zu lockern: „Die Pandemie ist sicherlich noch nicht vorbei.“ Lockerungen führten zu neuen Infektionswellen, sagte O‘Brien. Sie rief Regierungen dazu auf, die Schutzmaßnahmen vorsichtig zu lockern und dabei zu überwachen, wie sich die Todeszahlen entwickeln.
Neue Corona-Varianten BA4 und BA5 entdeckt: Experten in Sorge
Noch ist unklar, welche Effekte die Mutationen haben, die auch bereits in Deutschland aufgetaucht sind. Der Bio-Physiker Cornelius Roemer äußert Bedenken: „Wenn wir Pech haben, wird die Schwere der Verläufe wieder so schlimm wie bei Delta“, so der Wissenschaftler auf Twitter.
Eine Corona-Mutante so ansteckend wie Omikron und so schwer im Verlauf wie Delta? Aus Sicht vieler Experten ist das noch viel zu früh zu sagen. Bereits bei einer vorigen Omikron-Variante BA.2 gab es Befürchtungen, sie sei ansteckender als Omikron und könnte den Schutz durch die Impfungen leichter umgehen.
Lesen Sie auch: Welche Anzeichen auf eine Corona-Infektion hindeuten
„Varianten kommen und gehen“, sagte der Virologe Robert Garry von der Tulane University School of Medicine der „Washington Post“. Anhand einer Grafik zeigt auch der belgische Biologe Tom Wenseleers auf Twitter, wie sich die Entstehung neuer Varianten beschleunigt: „Neue (Sub-)Varianten alle paar Monate, bei denen die Schwere der Verläufe hoffentlich immer abnimmt.“
Corona in Niedersachsen und Deutschland: Das ist die Lage
Das Corona-Infektionsgeschehen in Niedersachsen bleibt auf relativ hohem Niveau. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Mittwoch, 13. April 2022, bei 1335,3 nach 1368,1 am Vortag. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Im Vergleich der Bundesländer hatte Niedersachsen nach dem Saarland den zweithöchsten Wert. Der Inzidenzwert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner sich binnen einer Woche neu mit dem Coronavirus angesteckt haben.
Landesweit wurden 24.524 neue Corona-Infektionen registriert. 42 Menschen starben mit beziehungsweise an dem Virus. Die Zahl der Corona-Toten in Niedersachsen stieg damit auf 8387. In Gesamtdeutschland sterben Hunderte jeden Tag.
Corona in Bremen und Niedersachsen: In diesen Landkreisen ist die Inzidenz niedrig
Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen verzeichnete der Landkreis Lüchow-Dannenberg (2478,2) gefolgt vom Landkreis Uelzen (2289,2) und dem Landkreis Cloppenburg (2112,0). Die niedrigsten Werte meldeten die Region Hannover (907,4) und die Stadt Wolfsburg (812,3).
Im kleinsten Bundesland Bremen lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwoch bei 1179,8 nach 1149,0 am Vortag. Es wurden 1344 Neuinfektionen und drei weitere Todesfälle gemeldet.(Mit dpa-Material) * kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.