Staat | Corona-Neuinfektionen täglich | Hospitalisierungen täglich | Todesfälle täglich |
USA gesamt: | 156.886 | 100.410 | 1296 |
Florida: | 22.870 | 16.581 | 248 |
Texas: | 15.313 | 14.343 | 200 |
Kalifornien: | 13.420 | 8.710 | 88 |
Georgia: | 8.791 | 6.192 | 50 |
North-Carolina: | 6.437 | 3.329 | 37 |
Das Ausmaß der Krankenhausaufnahmen belastet die Spitäler und bringt das Krankenhauspersonal an den Rand des Leistbaren. In den vergangenen zwei Monaten ist die Hospitalisierungsrate um 500 Prozent in die Höhe geschnellt. Aktuell steigen auch die Todesfälle aufgrund von Covid-19-Infektionen. Zuletzt wurden im März dieses Jahres mehr 1000 Todesfälle täglich gemeldet. Jetzt wurde dieser Schwellenwert erneut überschritten.
Insbesondere in den Südstaaten der USA, wo die niedrigsten Impfraten des gesamten Landes herrschen und die politische Opposition die Stimmung gegen Maßnahmen wie die Maskenpflicht enorm anheizt, füllen sich aktuell die Intensivstationen wieder mit Coronapatienten.
In Florida wurden nach Angaben des US-Gesundheitsministeriums am Montag 16.581 Menschen ins Krankenhaus eingeliefert. Dicht gefolgt von Texas mit 14.343 Einweisungen. Angesichts des Anstiegs wird es immer schwieriger, die Patienten in den Krankenhäusern zu behandeln. Dies führt inzwischen landesweit zu erheblichen Wartezeiten in den Notaufnahmen.
Hinzu kommt, dass etliche Patienten inzwischen nicht mehr genügend versorgt werden könnten, heißt es in dem Bericht der New York Times.
Aktuell hat eine von fünf Intensivstationen im Land eine Auslastung von 95 Prozent erreicht oder bereits überschritten. Da die Lage im Süden des Landes besonders schlimm sei, hat das Medical Center der University of Tenessee in Knoxville bereits die Hilfe der Nationalgarde angefordert.
Die Inzidenz pendelt sich derzeit weiterhin deutlich bei über 300 ein. Am 30. August 2021 betrug sie 326,5. Was einen leichten Anstieg zum Vortag bedeutete. Doch viel kritischer stellt sich die Lage in den Krankenhäusern dar. Einige Bundesstaaten kämpfen erneut am Maximum oder haben dieses bereit überschritten.
„Ich habe noch nie etwas Vergleichbares gesehen“, erklärte Dr. Shannon Byrd, Pneumologe am Medical Center der University of Tennessee. „Es bringt ganze Familien zu Fall und reißt sie auseinander. Sie sterben in Scharen.“
Wie schon bei früheren Anstiegen sind die Krankenhäuser inzwischen gezwungen, ihre Kapazitäten zu erweitern, indem sie provisorische Intensivstationen einrichten. Das führt allerdings dazu, dass der normale Krankenhausbetrieb in manchen Kliniken nur noch eingeschränkt laufen kann.
Teilweise liegen die Patienten auf den Fluren und müssen dort behandelt werden. Sollten die Intensivstationen weiter so belastet werden, sei eine bestehende Versorgung für die Normalbevölkerung kaum noch aufrechtzuerhalten.
Inzwischen werden landesweit auch wieder mobile Leichenhäuser eingesetzt. Besonders schwer betroffen ist dabei eine Gemeinde in Oregon.
Dr. Ijlal Babar, Direktor der pulmonalen Intensivmedizin für das Singing River Health System im Bundesstaat Mississippi, sagte, der Zustrom von meist ungeimpften, jüngeren Covid-19-Patienten erschwere die Versorgung in den Krankenhäusern enorm.
„Weil viele dieser Patienten länger bleiben müssen, sind die Beatmungsgeräte besetzt, die Betten sind belegt“, sagte er. „Und viele andere Patienten, die medizinische Versorgung benötigen, können nicht behandelt werden, weil wir kaum noch Platz auf den Intensivstationen haben.“
Wie viele Mitarbeiter des Gesundheitswesens, äußerte sich der Pneumologe frustriert über die Weigerung vieler Amerikaner, sich impfen zu lassen. Dies sei auch selbst dann häufig bei den Menschen der Fall, wenn sie ein ungeimpftes Familienmitglied durch das Virus verloren hätten. * kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.