„Eine potenzielle Bedrohung“: Ist die Lambda-Variante resistent gegen Corona-Impfstoffe?

Forscher weisen der Lambda-Variante des Coronavirus eine mögliche Resistenz gegen Impfstoffe nach und stufen die Covid-19-Mutation als eine mögliche Gefahr ein.
Tokio – Die Lambda-Variante des Coronavirus treibt in Südamerika ihr Unwesen. Nun haben japanische Forscherinnen und Forscher möglicherweise die nächste Covid-19-Hiobsbotschaft parat. Denn nach ersten Erkenntnissen könnte die Lambda-Variante* gegen die gängigen Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca resistent sein.
Neue Studie Lambda-Variante könnte ansteckender sein als Urtyp von Sars-CoV-2
Außerdem könnte die C.37-Variante, die auch unter Bezeichnung Anden-Varianten bekannt ist und sich derzeit vor allem in Südamerika ausbreitet, in höherem Maße ansteckend sein als der Urtyp von Sars-CoV-2. Diese Erkenntnis präsentierte eine Gruppe japanischer Forscherinnen und Forscher in einer neuen Studie.
Eine Bestätigung der Ergebnisse steht allerdings noch aus, da sich bisher noch keine unabhängige Forschungskommission aus Forscherinnen und Forschern mit der Thematik auseinandergesetzt hat, wie der Spiegel berichtet.
Die Untersuchungen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konzentrierten sich vor allem auf das Spike-Protein der Lambda-Variante. Dort entdeckten die Forscherinnen und Forscher drei Mutationen von C.37 und bezeichneten diese als RSYLTPGD246-253N, 260 L452Q und F490S.
Corona-Impfungen könnten bei der Mutation der Lambda-Variante (Anden-Variante) einen reduzierten Schutz bieten
Besonders besorgniserregend sind die Funde der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler daher, weil diese Mutationen der Anden-Variante möglicherweise dazu führen könnten, dass die Antikörper der gängigen Impfstoffe auf dem Markt eine deutliche reduzierter Wirkung bei der Neutralisierung der Lambda-Variante aufweisen könnten.
Im Klartext heißt das: Impfungen könnten unter diesen Gegebenheiten einen deutlich schlechteren Schutz vor einer Infektion mit Lambda* bieten.
Zwei weitere Corona-Mutationen von Lambda könnten zu erhöhter Ansteckungsgefahr führen
Darüber hinaus nahm das japanische Forschungsteam zwei weitere Corona-Mutationen von Lambda in ihre Studie mit auf. Dort stellen sie die These auf, dass T76I und L452Q der Lambda-Variante möglicherweise zu einer erhöhten Ansteckung führen könnte.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Lambda-Variante bereits seit einiger Zeit unter Beobachtung gestellt und hatte bereits im Juni auf eine mögliche Gefahr durch die Corona-Mutation hingewiesen. Dort hatte die WHO gemutmaßt, dass die Lambda-Variante aufgrund einer Mutation möglicherweise ansteckender sein könnte als der Urtyp von Sars-CoV-2 und unter Umständen für das menschliche Immunsystem mehr als nur eine Herausforderung darstellt.
Mutationen der Lambda-Variante: Forschergruppe will Hochstufung von C.37 zur besorgniserregenden Mutante
Die WHO ordnet die Varianten des Coronavirus in zwei unterschiedliche Kategorien ein. Zum einen in die Covid-19-Varianten, die unter Beobachtung stehen. Die sogenannten variants of interest weisen gehäufte Fälle von Infektionen auf, die wie Lambda in mehreren Ländern nachgewiesen worden sind.
Zum anderen unterscheidet die WHO in besorgniserregende Varianten. Diese variants of concern sind hingegen höher einzustufen und nachweislich ansteckender und führen zu schwereren Krankheitsverläufen im Zusammenhang mit dem Coronavirus wie es mit der hochansteckenden Delta-Variante der Fall ist.
Lambda-Variante: Forschungsleiter bezeichnet Mutationen als „eine potenzielle Bedrohung für die menschliche Gesellschaft“
Lambda würde die Kennzeichen für diese Einstufung als besorgniserregende Variante erfüllen. Noch unklar ist, ob die Lambda-Variante gefährlicher ist als die Delta-Variante. Der leitende Forscher der Studie, Kei Sato von der Universität Tokio, sagte jedoch nach Informationen vom Spiegel, Lambda könne „eine potenzielle Bedrohung für die menschliche Gesellschaft“ darstellen.
Derzeit konnte Lambda-Infektionen in beinahe 30 Staaten nachgewiesen werden, überwiegend Ländern in Südamerikas. Den Sprung über den großen Teich hat die Mutante dennoch bereits vor einigen Wochen geschafft. Derartige Infektionen mit der Lambda-Variante wurden bereits in Großbritannien, Spanien und Italien festgestellt. * kreiszeitung.de und 24hamburg.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.