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EMA trifft wichtige Entscheidungen zu Biontech-Impfstoff - EU zieht bei Astrazeneca die Reißleine

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Von: Momir Takac

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Die Europäische Arzneimittelbehörde hat Vorschriften zur Lagerung des Biontech-Impfstoffs gelockert. Der Streit zwischen der EU und Astrazeneca erreicht die nächste Eskalationsstufe.

Amsterdam - Der Corona*-Impfstoff von Biontech/Pfizer kann laut einer Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) künftig vorübergehend auch bei weniger tiefen Temperaturen aufbewahrt werden. Dies macht eine Verimpfung auch durch Hausärzte möglich.

Wie die EMA am Freitag mitteilte, kann der Biontech/Pfizer-Impfstoff bis zu zwei Wochen lang bei Temperaturen zwischen minus 25 und minus 15 Grad gelagert werden und damit in üblichen pharmazeutischen Gefrierschränken etwa in Apotheken.

Biontech-Impfstoff: USA hatte Vorschriften zur Lagerung bereits gelockert

Als das Vakzin Ende Dezember 2020 in der EU zugelassen wurde, galt es als heikel. In Deutschland etwa war vorgeschrieben, dass es in Ultra-Tiefkühlschränken bei minus 90 bis minus 60 Grad gelagert werden muss. Doch bereits Anfang Dezember hatte Biontech mitgeteilt, dass der Impfstoff auch in handelsüblichen Kühlschränken aufbewahrt werden könne, ohne dass Stabilität eingebüßt wird.

Im Februar hatte die US-Arzneimittelbehörde FDA schließlich die Vorschriften zur Lagerung des Biontech-Impfstoffs gelockert*. Nun zog die EMA nach. Damit dürfte es nicht mehr lange dauern, bis grünes Licht auch in Deutschland erteilt wird.

EMA genehmigt Herstellung von Impfstoff in neuem Biontech-Werk in Marburg

Die Entscheidung zur Lagerung war allerdings nicht die einzige am heutigen Tage. So erteilte die EMA auch dem neuen Biontech-Werk in Marburg eine Genehmigung zur Produktion des Impfstoffs*. Bereits seit Februar wird dort der mRNA-Wirkstoff hergestellt, woraus dann das Vakzin gewonnen wird. Im niederländischen Leiden darf künftig im Werk Halix Astrazeneca-Impfstoff für die EU produziert werden.

Laut Biontech ist das Marburger Werk mit der Zulassung nun eine der größten mRNA-Impfstoffproduktionsstätten in Europa und weltweit. Erste Chargen von dort könnten bereits in der zweiten April-Hälfte ausgeliefert werden.

EU stoppt Export von Astrazeneca-Impfstoff

Unterdessen bahnt sich im seit Wochen schwelenden Streit zwischen der EU und Astrazeneca* um Liefermengen eine drastische Entscheidung an. Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet, will die Europäische Union einen Exportstopp für innerhalb der EU hergestellte Impfdosen des britisch-schwedischen Herstellers verhängen.

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen würde im Liefer-Streit damit ihre Drohung gegen Astrazeneca wahr machen. Der Exportstopp soll ab sofort und so lange gelten, bis der Konzern seine Lieferversprechen gegenüber der EU erfülle, sagte EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton. Zuletzt hatte der Fund eines Astrazeneca-Lagers in Italien für Aufsehen gesorgt. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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