So fahren Sie bei Eis und Schnee mit Ihrem Auto am sichersten
Wer auf winterlichen Straßen Auto fährt, passt seine Fahrweise besser an Eis und Schnee an und verlässt sich nicht nur auf die Technik. Ein paar Tipps helfen.
Stuttgart – Regen und Kälte und bald auch Schnee in Deutschland: Der Winter steht vor der Tür. Und mancherorts können schon jetzt die Straßen glatt werden. Dann gilt: Fuß vom Gas, noch mehr Abstand halten und mit geringerem Tempo an Ampeln und Kreuzungen heranfahren, rät die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ). Denn die Bremswege werden länger.
Bei Schnee und Eis sicher unterwegs sein – so fahren Sie mit ihrem Auto sicher auf der Straße
Die meisten Autos haben heute ein Antiblockiersystem (ABS). Wer damit stark bremsen muss, tritt „beherzt“ aufs Pedal, so die GTÜ. Dabei lässt sich das Auto bei Bedarf noch lenken, etwa um Hindernissen auszuweichen. Doch auch wer weitere elektronische Helfer wie etwa ein Stabilitätsprogramm an Bord hat, sollte kein Risiko eingehen und umsichtig fahren. Die Gesetze der Fahrphysik blieben immer in Kraft, so die GTÜ. Ganz alte Autos noch ohne ABS bremst man besser behutsamer. Denn die Räder blockieren ansonsten auf Eis und Schnee schnell – und übertragen keine Lenkbewegungen mehr.

Autofahren bei Schnee und Eis: Keine Hektik und mit Gefühl Gas geben
Hektisches Lenken vermeiden Autofahrer besser generell auf glattem Terrain, um nicht ins Schleudern zu kommen. Und auch Gas geben Winterfahrer, indem sie das Pedal lieber streicheln als treten. Ein höherer Gang als üblich hilft, plötzliches Durchdrehen der Räder zu verhindern und kann die Bewegungen der Karosserie beruhigen.
Wie schnell sollte bei Frost, Glatteis und Schnee gefahren werden?
Im Winter gilt die Prämisse: sicher ans Ziel kommen. Hierfür ist eine umsichtige Fahrweise notwendig. Um bereits vor Beginn der Reise mögliche Stressfaktoren zu minimieren, wird empfohlen, deutlich früher zu starten. Darüber hinaus ist es wichtig, die Geschwindigkeit an das Wetter im Winter 2022 anzupassen. Denn Schnee, Matsch und Glatteis verändern die Bodenhaftung der Reifen, der Bremsweg verlängert sich und das Lenkverhalten des Autos ist ein anderes. Pauschale Geschwindigkeitsangaben für die Fahrt im Winter gibt es nicht. Allerdings wird vermehrt geraten, die Geschwindigkeit bei Schnee bedeckten Straßen zu halbieren. Bei Eis sollte sogar um etwa 70 Prozent langsamer gefahren werden.
Wer mit Frontantrieb unterwegs ist, kann etwa durch zu viel Gas in der Kurve auf Schnee die Vorderräder zum Durchdrehen bringen. Das Auto schiebt dann über die Vorderräder Richtung Kurvenrand, es untersteuert. Wer nun Gas wegnimmt, reduziert das Tempo. Jetzt können die Räder wieder greifen und das Auto folgt wieder der eingeschlagenen Lenkung.
Autofahren im Winter bei Glatteis: Wie Sie am sichersten fahren sollten
Treibt die Hinterachse das Auto an, kann bei zu viel Gas das Heck ausbrechen. Hier ist schnelles Gegenlenken mit Gefühl gefragt, um das Auto wieder einzufangen. Am besten übt man so was bei einem Fahrtraining. Allradautos sind laut GTÜ im Vorteil. Diese zeigen ihre Stärken sowohl beim Anfahren als auch in der Kurve.
Denn sie können die Kräfte des Antriebs gleichmäßiger an die Räder verteilen. Beim Bremsen allerdings gibt es dann keine Vorteile mehr. Trotz Vorsicht sowie guter Ganzjahres- oder Winterreifen: Wenn sich das Glatteis auf der Straße spiegele, gehe selbst bei intakter Bereifung die Haftung gegen null. Dann sei es sinnvoller, auf den Streudienst zu warten.