Vorsicht vor Telefon-Spam: Diese Rufnummern sollten Sie im Januar ignorieren
Immer wieder kann es zu Anrufen von unbekannten Rufnummern kommen. Nicht selten stecken dahinter Spam-Anrufe. Bestimmte Nummern sollten Sie deswegen ignorieren.
Berlin – Egal, zu welcher Tages- oder Nachtzeit: Die Firmen und Callcenter hinter Spam-Telefonnummern kennen keine Pause und rufen immer wieder an. Ein Problem, das wohl viele Verbraucher in Deutschland kennen. Oftmals sind es Computer, welche die Anrufe übernehmen und eine Nummer so lange testen, bis am anderen Ende der Leitung genervt der Hörer abgenommen wird.
Nerviger Telefon-Spam: Wie Firmen und Callcenter vorgehen
Wird man mit einem real existierenden Anrufer verbunden, der zumeist in einem Callcenter sitzt, geht es ans Eingemachte. Denn der Auftrag dieser Personen ist klar: Sie wollen Daten der angerufenen Person abfragen und diese in fadenscheinige Gewinnspiele oder unseriöse Verträge locken. So ein Anruf kann für den Empfänger im schlimmsten Fall also richtig teuer werden.

Immerhin: Werbeanrufe dieser Art sind rechtlich verboten, wenn der Angerufene sie nicht explizit erlaubt hat. Nur leider wissen das auch die Firmen und Callcenter. Deswegen wechseln sie in aller Regelmäßigkeit die Rufnummern, mit denen sie anrufen. Auf diesem Wege wollen sie von sich ablenken und juristischen Ärger vermeiden. Mal wird hierfür die komplette Telefonnummer geändert, manchmal aber auch nur die letzten Ziffern.
Das hilft bei nervigen Telefonanrufen: Bundesnetzagentur kann Spam-Telefonnummern sperren
Durch dieses perfide Treiben ändert sich auch die Liste der in einem Zeitraum aktiven Spam-Rufnummern stetig. Es empfiehlt sich, die Spam-Rufnummern der Bundesnetzagentur (BNetzA) zu melden. Denn diese hat die Option, Strafen auszusprechen oder Telefonnummern sogar zu sperren. Was definitiv geschieht: Es wird eine Liste der Nummern angelegt, die aktuell besonders aktiv sind.
Der App-Betreiber Clever Dialer geht ähnlich vor. Nutzer können über dessen Anwendung Telefonnummern eingeben, von denen sie belästigt werden, und diese auf Wunsch auch blockieren. Monatlich erstellt Clever Dialer auf Basis der Daten eine aktuelle Liste mit Spam-Rufnummern, die derzeit für besonders viel Ärger sorgen.
Wegen Telefon-Spam: Diese Rufnummern sollten Sie im Januar ignorieren
Sowohl Werbeanrufe als auch Gewinnspiele und Kostenfallen werden von Clever Dialer entsprechend in Kategorien unterteilt. In den vergangenen Wochen hätten sich Angerufene in Deutschland dabei vor allem über folgende Telefonnummern beschwert:
Telefonnummer: | Vorwahl: | Art des Anrufs: |
06924743393805 | +49 (Deutschland) | Andere |
08990423013 | +49 (Deutschland) | Andere |
01784133263 | +49 (Deutschland) | Gewinnspiel |
01637875622 | +49 (Deutschland) | Spam |
01631672226 | +49 (Deutschland) | Gewinnspiel |
022165085679 | +49 (Deutschland) | Andere |
040655890700 | +49 (Deutschland) | Spam |
015210923002 | +49 (Deutschland) | Kostenfalle |
032211076735 | +49 (Deutschland) | Gewinnspiel |
021332463885 | +49 (Deutschland) | Inkasso |
Der Spitzenreiter in dieser Hinsicht hätte Betroffenen teilweise stündlichen Telefon-Terror beschert. Grundsätzlich wird vor dem Hintergrund der nach wie vor hohen Strompreise vor allem vor Spam-Rufnummern gewarnt, die genau darauf abzielen. Unter der Nummer 022165085679 hätten beispielsweise vermeintlicher Vertreter angerufen, um neue Stromverträge abzuschließen.
Der Anrufer hinter der Nummer 01631672226 wiederum hätte Beratungen zum Thema Stromverträge anbieten wollen oder es war von einem falschen Gewinnspiel die Rede. Oder Anrufer gaben sich als Mitarbeiter von Unternehmen wie BEW (Bergische Energie und Wasser; 01637875622) aus, um die Zählernummern von Verbrauchern in Erfahrung zu bringen (08990423013).
Telefon-Betrüger setzen auf Europol-Masche – und geben sich als Polizei aus
Generell warnt das Online-Magazin Techbook vor Maschen, die Betrüger immer wieder nutzen würden, um an sensible Daten der Nutzer zu gelangen. Als Beispiel hierfür wird die Europol-Masche aufgeführt. Hierbei rufen Betrüger im Namen der Polizeibehörde Nutzer an und versuchen, an deren Daten zu kommen. Technisch würde teilweise sogar die echte Rufnummer von Europol übermittelt werden, um den Anschein zu erwecken, die Polizei sei tatsächlich am Apparat.
Wie online nach dem Ursprung von Spam-Telefonnummern gesucht werden kann
Doch gibt es für Verbraucher glücklicherweise auch die Möglichkeit, etwas gegen den Telefon-Spam zu unternehmen. Natürlich können die Anrufe unbekannter Rufnummern schlichtweg ignoriert werden. Noch ratsamer ist es aber, im Internet nach deren Ursprung zu suchen.
Hierfür geben Sie eine immer wieder auf ihrem Telefon auftauchende Spam-Telefonnummer in die Suchleiste ihres Browsers ein. Oftmals lässt sich mit dieser Methode herausfinden, wer hinter den Anrufen steckt.
Spam-Anrufe: Welche Hinweise die Bundesnetzagentur „zur Bekämpfung unerlaubter Telefonwerbung“ benötigt
Die Bundesnetzagentur „ist zur Bekämpfung unerlaubter Telefonwerbung auf möglichst detaillierte Hinweise angewiesen“, wie sie auf ihrer Homepage selbst schreibt. Deswegen sollten sich schon während des Anrufs folgende Punkte notiert werden:
- Namen des Anrufers
- beworbenes Produkt
- Unternehmen/Auftraggeber
- Datum und Uhrzeit des Anrufs
- Rufnummer des Anrufers
Die entsprechenden Angaben können dann in ein Beschwerdeformular eingetragen werden.
Was Verbraucher zur „zur Bekämpfung unerlaubter Telefonwerbung“ weiterleiten dürfen – und was verboten ist
Und auch folgende Unterlagen können für die Ermittlungen hilfreich sein:
- Auszug aus Ihrem Router, der den Eingang des Anrufs belegt
- Bildschirmfoto (Screenshot) Ihrer Anrufliste
- Sämtlicher Schriftverkehr zwischen Ihnen und dem anrufenden Unternehmen:
- Vertragsunterlagen, falls Sie Kunde des anrufenden Unternehmens sind (z.B. Ihr Mobilfunkvertrag)
- Vertragsunterlagen, die Sie im Nachgang des Anrufs erhalten haben (z.B. Stromanbieterwechsel)
- Antwortschreiben zu Ihrer Datenauskunft
- Reaktion auf Ihren Werbewiderruf oder Ihre Anrufuntersagung
Zudem der Hinweis der Bundesnetzagentur: Werbegespräche dürfen ohne die vorherige Zustimmung des Gesprächspartners nicht aufgenommen werden. Denn andernfalls macht man sich strafbar. (Stand der Daten: Januar 2023)