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Trotz Gas- und Strompreisbremse: Mehr als tausend Euro bei Anbieterwechsel sparen

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Von: Johannes Nuß

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 Eine Frau schreibt den Zählerstand eines Stromzählers auf.
Wer den Anbieter wechselt, der kann Geld bei Gas und Strom sparen. Denn: Die Grundversorger sind nicht mehr die billigsten und das trotz der Energiepreisbremsen. © Jens Kalaene/dpa/Archiv

Wer den Anbieter wechselt, der kann Geld bei Gas und Strom sparen. Denn: Die Grundversorger sind nicht mehr die billigsten und das trotz der Energiepreisbremsen.

München – Im Zuge der Energiekrise und der durch den Ukraine-Krieg bedingten hohen Inflation schossen auch die Preise für Gas und Strom in Deutschland durch die Decke. Um alles besser in den Griff zu bekommen, hat der Staat die Instrumente der Gaspreisbremse und der Strompreisbremse eingeführt. Die helfen auch, um die Energiepreise in einem halbwegs erträglichen Rahmen zu halten, auch wenn die Gas- und Strompreise am Markt in den vergangenen Wochen dazu noch ordentlich nachgaben.

Doch, inzwischen haben Alternativversorger ihre Energiepreise wieder so weit anpassen können, dass sie häufig günstigere Strom- und Gaspreise anbieten können, als die Grundversorger vor Ort, berichtet das Vergleichsportal Check24. Ein Anbieterwechsel bei Gas und/oder Strom kann sich also lohnen – auch abseits der erneuerbaren Energien.

Trotz Gas- und Strompreisbremse: Mehr als tausend Euro bei Anbieterwechsel sparen

Ein Musterhaushalt – zugrunde liegt in der Berechnung eine normale vierköpfige Familie – zahlt im Januar 2023 unter Berücksichtigung der Strompreisbremse im Schnitt 2113 Euro für 5000 kWh Strom. Heruntergerechnet entspricht dies einem Kilowattstunden-Preis von 42,3 Cent beim Strom.

In der Grundversorgung würden ohne Strompreisbremse – diese liegt bei 40 Cent – durchschnittlich 2428 Euro fällig werden. Mit Strompreisbremse sind es dann nur noch 2158 Euro – eine Entlastung um satte 270 Euro. Aber, es geht noch viel mehr, wie Check24 herausgefunden hat, denn im Schnitt kostet die gleiche Menge Strom bei den zehn günstigsten Alternativversorger nur 2.040 Euro. Zur Strompreisbremse kämen also beim Wechsel noch einmal eine Ersparnis von 118 Euro, insgesamt als 388 Euro, zusammen

Mehr Sparen trotz Strompreisbremse: Alternativversorger um bis zu 388 Euro günstiger als Grundversorger

Verbraucher können aktuell deutlich Kosten sparen bei der Stromrechnung“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei Check24. „Alternativversorger sind wieder wesentlich günstiger als die örtliche Grundversorgung – im Schnitt um 118 Euro im Jahr. Und das zusätzlich zur Entlastung durch die Strompreisbremse. Verbraucher sollten daher jetzt prüfen, ob sie in einen günstigeren Tarif wechseln können. Beim Strom gibt es immer mehr Neukundentarife unterhalb von 40 Cent je Kilowattstunde, die günstiger sind als vergleichbare Tarife inklusive der Strompreisbremse.“

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Der Strompreis an der Börse (EEX, Day Ahead Auktion volumengewichtet) ist zuletzt deutlich gefallen. Im Januar 2023 liegt er bislang im Schnitt bei 98 Euro pro Megawattstunde. Im Dezember 2022 kostet eine Megawattstunde Strom noch 244 Euro – ein Minus von 60 Prozent. Die Preisreduktion wird vollumfänglich allerdings erst mit Verzögerung bei den Verbrauchern ankommen.

Trotz Gas- und Strompreisbremse: Mehr als tausend Euro bei Anbieterwechsel sparen

Doch nicht nur beim Strom kann trotz Strompreisbremse bei einem Anbieterwechsel mehr gespart werden. Ähnliches gilt auch für Gas und die Gaspreisbremse, berichtet Check24. Der Rechnung zugrunde liegt erneut ein Musterhaushalt mit einer durchschnittlichen vierköpfigen Familie. Mit Gaspreisbremse würde diese bei einem normalen Verbrauch (etwa 20.000 Kilowattstunden Gas) im Januar 2023 im Durchschnitt 2682 Euro bezahlen, was einem Gaspreis von 13,4 Cent je Kilowattstunde entspricht.

Ohne Gaspreisbremse würde in der Grundversorgung durchschnittlich 3522 Euro fällig für die Versorgung mit Gas, mit Gaspreisbremse 2737 Euro. Das sind immerhin schon 785 Euro. Legt man aber nun den Schnitt der zehn günstigsten Alternativversorger mit Gas zugrunde, kostet die gleiche Menge Gas nur noch 2579 Euro. Somit ist der Wechsel zu einem Alternativversorger mit Gas noch einmal 161 Euro günstiger. Insgesamt lässt sich so eine Ersparnis von 946 Euro – also fast 1000 Euro – erwirtschaften.

Mehr Sparen trotz Gaspreisbremse: Alternativversorger um bis zu 946 Euro günstiger als Grundversorger

„Ein Alternativtarif für Gas kostet derzeit im Schnitt 161 Euro weniger im Jahr als die örtliche Grundversorgung – und das zusätzlich zur Entlastung durch die Gaspreisbremse“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei Check24. „Verbraucher sollten daher jetzt einen Wechsel prüfen. Je nach Region und Verbrauch sind die Alternativtarife sogar wesentlich günstiger als die Grundversorgung.

Der Gaspreis im Großhandel ist ebenfalls weiter gesunken. Im Januar liegt der European Gas Spot Index (EGSI) bei rund 68 Euro pro Megawattstunde Gas. Im Vergleich zum Dezember 2022 (117 Euro/MWh) ist das ein Preisrückgang von 42 Prozent. Die Preisreduktion wird vollumfänglich allerdings erst mit Verzögerung bei den Verbrauchern ankommen.

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