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Sechs miese Maschen: Wie Verbraucher in Hotels hereingelegt werden

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Von: Yannick Hanke

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Verbraucher aufgepasst: Unterkünfte wie Hotels locken Urlauber weltweit in die Falle. Es geht um Kosten, Verfügbarkeiten – und sogar um die Dusche.

Berlin – Nachdem kaum noch Corona-Beschränkungen gelten, nimmt das Reisegeschäft im wahrsten Sinne des Wortes wieder an Fahrt auf. Hotels sind extrem gefragt, weltweit gehen die Preise hoch. Verständlicherweise halten Urlauber, aber auch Geschäftsleute deswegen Ausschau nach günstigen Hotel-Angeboten. Dabei werden sie zunehmend hereingelegt. Sechs dieser miesen Tricks im Überblick.

Betrug im Hotel: Verbraucher werden im Urlaub mit dem Verfügbarkeiten-Trick abgezockt

Wie bild.de berichtet, lockte das Fünf-Sterne-Haus der bekannten spanischen Kette Barceló Hotels & Resorts in Costa Rica Gäste mit einem Gratis-Spät-Checkout. Also genau das Richtige für Verbraucher beziehungsweise Urlauber, die am Abend abfliegen. Ein Angebot, dass es laut dem Hotel „nur bei Verfügbarkeit“ gebe. Das hätte das Management jedoch sehr zu seinen Gunsten ausgelegt.

Links: Wasser läuft aus einem Duschkopf einer Dusche. Rechts: Ein Frühstückstisch auf der Terrasse eines Hotels.
Beim Frühstück und selbst bei den Duschen werden Verbraucher in Hotels abgezockt. © Philipp von Ditfurth/ Arno Burgi/dpa/Montage

An der Rezeption hieß es nur, dass dieser Gratis-Spät-Checkout nicht möglich wäre, da es „viele Anreisen“ gebe. Doch war das Hotel nicht ausgebucht. Im Vorfeld sei man im Unklaren gewesen, die lapidare Antwort auf die Frage nach der Verfügbarkeit: „Können wir jetzt noch nicht sagen“. Auf Nachfrage bei der Barceló-Konzernzentrale hätte es keine Antwort gegeben.

Der Ratschlag von Karolina Wojtal, Co-Leiterin des Europäischen Verbraucherzentrums Deutschland (EVZ): „Wir kennen die Masche. Betroffene können uns kostenfrei einschalten, wenn es um EU-Hotels geht“.

Lockangebots-Trick zeigt Urlaubern nicht immer den günstigen Preis an

Viele Reisende, nicht zuletzt aus Deutschland, werden sie kennen: die verschieden farbigen Werbe-Buttons auf Buchungsplattformen. Sie werben mit einem „Spezial-Preis für Mitglieder“ oder dem „Preis zu Jahresbeginn“. Davon sollten sich Verbraucher jedoch nicht täuschen lassen.

Denn wer den Weg über Meta-Suchmaschinen wie beispielsweise Trivago geht oder sich auf den Hotelseiten beim Bonusprogramm anmeldet, der erhält teilweise noch günstigere Raten. Ein Vorgehen, das auch Verbraucherschützerin Wojtal empfehlen würde.

Frühstücks-Trick in Hotels: Verbraucher zahlen Brötchen und Kaffee als Extraleistung

Nach Corona bieten Hotels immer häufiger keinen Inklusivpreis mit Frühstück mehr an. Damit wollen die Ketten in Preis-Suchmaschinen möglichst weit oben stehen. Verbraucher sollten also verstärkt darauf achten, dass Frühstück oft als Extraleistung bezahlt werden muss.

Der vergleichsweise simple Tipp: In der Nähe der jeweiligen Unterkunft finden Urlauber oftmals Bäckereien mit Sitzgelegenheiten vor. Dort ist das Frühstück häufig günstiger als im Hotel.

Hotels legen Urlauber mit Dusch-Trick rein: nur Gemeinschaftsduschen statt eigene Kabine

Wie eingangs erwähnt, bleibt selbst die Dusche nicht von den miesen Tricks der Hotels verschont. Online steht oftmals nur im Kleingedruckten, dass es in der Unterkunft nur Gemeinschaftsduschen gibt. Besonders dreist wird es dann, wenn mit einem Waschbecken im Zimmer geworben wird.

Das liegt auch vor. Doch ist erst in der Buchungsbestätigung von besagter „Gemeinschaftsdusche“ die Rede. Besteht nicht mehr die Möglichkeit, den gebuchten Urlaub wieder zu stornieren, sollten sich Verbraucher beim Hotel beschweren. Fordern Sie Storno wegen arglistiger Täuschung. Es ist schließlich Ihr gutes Recht. Wie auch der Anspruch auf Pool oder Strand im Urlaub.

Verschleierung-Trick raubt Verbrauchern den Nerv: Hotel-Personal blockt Reklamationen vehement ab

Fürs Hotel-Personal sind Reklamationen besonders nervig. Ein beliebter Trick: Gäste mit Sätzen wie „Wenden Sie sich an Ihr Reisebüro“ abzuspeisen. Mit dieser Tour hätte es auch der Manager vom Barceló-Hotel versucht.

Doch lassen Sie sich davon nicht in die Irre führen. Denn für das jeweilige Angebot im Internet ist immer das Hotel verantwortlich. Nicht aber Vermittler wie Booking oder Expedia.

Zusatzkosten-Trick macht Verbrauchern den Geldbeutel leer: Frühere Gratis-Leistungen werden extra berechnet

Abschließend geht es bei diesem Trick darum, vor der Konkurrenz in Hotel-Listen angezeigt zu werden. Auf einmal werden frühere Gratis-Leistungen berechnet. Ob Früh-Check-in, Sauna-Benutzung, Flughafen-Shuttle oder ein ruhiges Zimmer – für diese Leistungen muss jetzt Geld bezahlt werden.

Das ruhige Zimmer stellt nochmal einen Fall für sich dar, denn es ist auf einmal teurer als die anderen Zimmer. Der Tipp: Lesen Sie sich vorab die Bewertungen von anderen Gästen durch, beispielsweise bei TripAdvisor. Dort gibt es nämlich meistens die besten Hinweise auf Zusatzkosten. Beschwerden im Allgemeinen können zudem auf der Seite vom Europäischen Verbraucherzentrum Deutschland eingereicht werden.

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