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Polizei warnt: Wieder vermehrt betrügerische Telefonanrufe von Europol

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Von: Johannes Nuß

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Ein Telefonhörer ist vor einem Plakat der Polizei mit der Aufschrift „Achtung: Hier spricht nicht die Polizei“ zu sehen.
Die Polizei warnt vor betrügerischen Anrufen, die angeblich von Europol kommen sollen. © Martin Gerten/dpa/Archiv

Die Polizei warnt vor betrügerischen Anrufen, die angeblich von Europol kommen sollen. Wie man sich vor der Betrugsmasche am Telefon schützen kann.

Wilhelmshaven – Die Polizei warnt Verbraucher vor betrügerischen Anrufen angeblicher Europol-Mitarbeiter. „In den vergangenen Wochen wurden vermehrt betrügerische Anrufe festgestellt“, so der Präventionsbeauftragte der Polizei im ostfriesischen Varel, Eugen Schnettler. Bereits in der Vergangenheit waren solche betrügerischen Anrufe durch angebliche Europol-Mitarbeiter aufgefallen, aktuell nehmen sie im deutschsprachigen Raum wieder zu.

Polizei warnt: Wieder vermehrt betrügerische Telefonanrufe von Europol

Bei den Anrufen erfolgt zunächst eine Ansage durch eine Computerstimme. Diese gibt beispielsweise vor, dass die Steuer-ID oder ID-Card verwendet worden sei. Im Anschluss erfolgt die Aufforderung, die Taste „1“ zu drücken. Es läuft dann eine Weiterleitung zu einem angeblichen Sachbearbeiter von Europol. Dieser führt das Gespräch auf englischer Sprache. Offensichtlich werden hier im Gespräch persönliche Daten abgeglichen, aktualisiert oder zusätzlich in Erfahrung gebracht, die dann für weitere Straftaten Verwendung finden.

Ob die Täter hier auf bereits durch einen Hack bekanntgewordene Daten zugreifen oder rein zufällig Rufnummern anwählen, ist nicht bekannt, so die Polizei. In einzelnen Fällen bezeichnen sich die Täter als Police Officer oder Mitarbeiter des Federal Police Department, Interpol oder Europol. Angeblich sei auch das Bankkonto betroffen oder es gäbe ein großes Ermittlungsverfahren. Würde man eine Auskunft verweigern, so die Polizei, würde man bedroht.

Betrügerische Anrufe von Europol: Die Polizei rät zu folgendem Verhalten

Die Beamten sprechen von Drohungen von bis zu fünf Jahren Gefängnis durch die Telefonbetrüger. In einem bekannten Fall sei dazu aufgefordert worden, das Geld vom eigenen Bankkonto auf ein ausländisches Konto zu überweisen, um einer Gefängnisstrafe zu entgehen.

Polizei warnt: Wieder vermehrt betrügerische Telefonanrufe von Europol

„Das Ziel der Betrüger ist immer gleich“, sagt Ole Peuckert, Pressesprecher der Polizei in Wilhelmshaven. „Die Angerufenen sollen dazu veranlasst werden, sensible Daten preiszugeben, Überweisungen zu tätigen oder Google Play Cards/Bitcoins zu kaufen.“ Um Seriosität vorzutäuschen, werden die tatsächlichen Anrufernummern mit spezieller Software derart verändert, dass den Geschädigten Rufnummern mit deutscher Vorwahl angezeigt werden. Dabei handelt es sich um sogenanntes Call-ID-Spoofing.

Die persönlichen Daten mitsamt Personalausweisnummer dienen den Betrügern dazu, Verträge, Konten oder ähnliches ohne Wissen der Geschädigten auf deren Namen zu eröffnen beziehungsweise abzuschließen und so weitere Straftaten zu begehen.

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