Erneuerbare Energien: Windkraftwerk für zu Hause – lohnt sich das?
Methoden, in den eigenen Wänden Strom zu erzeugen, erfreuen sich in der Energiekrise großer Beliebtheit. Lohnt sich im Zuge Eneuerbarer Energien ein eigenes Kraftwerk daheim?
Berlin – Windkraft, grüner Wasserstoff und Co: Deutschland setzt in der Energiekrise mehr und mehr auf die Erneuerbaren Energien. Oder hat es zumindest vor. Windenergie daheim ist dabei auch eines der Themen, das aufgekommen ist. Zunächst ist es wichtig, zu erwähnen, dass nicht jeder Haushalt die Möglichkeit besitzt, eine eigene kleine Windkraftanlage unter geeigneten Bedingungen aufzustellen. Auch Kleinwindkraftanlagen eignen sich nicht für jede Umgebung.
Dabei ist vor allem die Windgeschwindigkeit wichtig, um einen hohen Energieertrag zu erzielen und so in Sachen Erneuerbare Energien vorangehen zu können.

Laut dem Portal inside-digital.de kann die doppelte Windgeschwindigkeit achtmal so viel Strom erzeugen, bei nur der Hälfte sinkt der Ertrag auf ein Achtel. Wichtig zu wissen, denn Erneuerbare Energien haben seit der Energiekrise wieder an Bedeutung gewonnen. Gute Wind-Bedingungen herrschen übrigens oftmals im ländlichen Raum – darum eignen sich die Rahmenbedingungen dort oftmals für ertragreiche Windkraftanlagen.
Auch muss man das Windrad im Idealfall hoch aufstellen, sodass es von weniger Hindernissen behindert wird. Städte bieten hier nur sehr beschränkte Möglichkeiten, auf Windkraft zu setzen.
Erneuerbare Energien: Windkraftwerk für zu Hause – lohnt sich das?
Zudem müssen Menschen, die daran interessiert sind, ein Mini-Windkraftwerk aufzubauen, damit rechnen, dass je nach örtlicher Begebenheit auch eine Baugenehmigung für die Inbetriebnahme der Windkraft-Anlage notwendig sein kann. Bei Nachbarn, die sich über den Lärm beschweren könnten, stehen die Chancen wohl schlecht.
Mieter benötigen zudem die Erlaubnis des Vermieters, um ein eigenes Windkraftwerk aufzustellen – beziehungsweise, um eine Windkraftanlage auf dem Dach montieren zu dürfen. Und: Der örtliche Netzbetreiber muss in Kenntnis gesetzt werden.
Mit eigenen Windkraftwerken Strom erzeugen: Darauf kommt es an
Damit eine Windkraftanlage auch möglichst viel Strom erzeugen kann – darauf kommt es bei den Erneuerbaren Energien ja an –, müssen die Rotorblätter einen gewissen Durchmesser besitzen. „Verdoppelt sich der Durchmesser, kann das Windrad viermal so viel Ertrag generieren“, schreibt inside-digital.de. Da besonders kleine Windräder kompakt gebaut seien, um besser in Wohngebieten installiert werden zu können, sei bei diesen Anlagen der Ertrag begrenzt.
Auch ist der Strom-Ertrag bei Windrädern wesentlich geringer als bei Balkonkraftwerken, das zeigen selbst optimistische Berechnungen. Bei einer optimalen Lage, etwa auf einem Hausdach, ist ein Windrad in der Lage, bis zu 120 kWh/m² zu generieren. Dabei kommt es aber auch ganz auf den Durchmesser des Rotors an.
Windkraftanlage für zu Hause: Auf die Größe kommt es an
Beträgt dieser einen Meter und weist eine Rotorfläche von 0,8 Quadratmetern auf, dann würde der Jahresertrag bei 96 Kilowattstunden (kWh) liegen. Geht man davon aus, dass der selbst erzeugte Strom auch vollständig im eigenen Haus verbraucht wird, dann könnten Verbraucher 33 bis 43 Euro im Jahr einsparen (bei einem Strompreis von 35 Cent beziehungsweise 45 Cent pro Kilowattstunde).
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Dieses Rechenbeispiel zeigt: Die Ersparnis von maximal 43 Euro im Jahr ist im Vergleich zu den Investitionskosten äußerst gering. So kann bereits ein Windkraftwerk mit einem Rotordurchmesser von knapp über 100 Zentimetern mit 1900 Euro zu Buche schlagen und es würde im Schnitt 23 bis 44 Jahre dauern, bis man die Kosten wieder drin hat. Nicht zu vergessen: die Kosten, die Reparaturen über die Jahre verursachen werden.
Windkraftanlage für Zuhause: Ersparnis von bis zu 162 Euro im Jahr
Bei Windkraftanlagen mit weitaus größeren Rotationsflächen sieht die Lage wiederum anders aus. Bei einem Rotordurchmesser von 196 Zentimeter sowie einer Rotorfläche von drei Quadratmetern kann die Anlage im Jahr bis zu 360 kWh erzeugen – bei vollem Eigenverbrauch. Das wäre eine jährliche Ersparnis von 126 bis 162 Euro. Ein Mini-Windkraftwerk von dieser Größe würde 1700 Euro kosten und sich bereits nach zehn bis 14 Jahren rentieren. Aufgrund ihrer Größe sind die Maschinen aber nur für den ländlichen Raum geeignet und nicht in dicht besiedelten Wohngebieten.