Energiekrise und Inflation: So viel mehr kostet Heizen in Deutschland

Heizen war in Deutschland noch nie so teuer wie im Jahr 2022. Langsam kann eine Rechnung präsentiert werden. Die Preise haben sich nahezu verdoppelt.
Hannover – Heizen ist für Verbraucher dieser Tage in Deutschland so richtig teuer. Ein Grund ist der Ukraine-Krieg, die heftige Inflation in der Eurozone tut das Übrige. Um eine extreme Mehrbelastung in diesen Tagen zu vermeiden, versuchen die Menschen in Deutschland so viel Energie zu sparen, wie es nur irgendwie möglich ist. Mit Erfolg: Eine Gasmangellage scheint vorerst vom Tisch, wie der Chef der Bundesnetzagentur Klaus Müller jüngst mitteilte. Teurer ist das Heizen trotzdem geworden und für viele Verbraucher dürfte mit den Jahresabrechnungen das böse Erwachen kommen – trotz der Gaspreisbremse und den Härtefallregelungen, wenn mit Heizöl oder Pellets geheizt wird.
Energiekrise und Inflation: So viel mehr kostet Heizen in Deutschland
Einem Bericht des Spiegel zufolge rechnen Experten damit, dass die Heizkosten 2022 im Schnitt zwischen 50 und 100 Prozent über den vorherigen Preisen liegen werden. „Mietende müssen in diesem Jahr mit einer teils drastischen Mehrbelastung bei der anstehenden Heizkostenabrechnung rechnen“, wird Matthias Hartmann, Geschäftsführer des Energiedienstleisters Techem, zitiert.
Der Dienstleister hat eine Heizkostenprognose erstellt, die dem Spiegel exklusiv vorliegt. Hartmann geht von einer durchschnittlichen Steigerung der Heizkosten zwischen 50 und 100 Prozent. Besonders betroffen: Heizungen, die mit Öl oder Gas betrieben werden, was in rund 75 Prozent der Mietwohnungen in Deutschland der Fall ist.
Heizen in Deutschland: So stark steigen die Preise wegen Energiekrise und Inflation
Doch auch in Haushalten mit anderen Energieträgern ist das Heizen extrem teurer geworden, berichtet der Spiegel. So sind beispielsweise die Kosten für Fernwärme mit dem Gaspreis gekoppelt und aufgrund der hohen Holzpreise ist auch das Heizen mit Pellets teurer geworden. Selbst das Heizen mit einer Wärmepumpe ist aufgrund der gestiegenen Stromkosten teurer geworden.
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Und es wurde erkannt, sodass bereits frühzeitig mit der Einspeicherung von Gas in den Speichern begonnen wurde. So konnte beispielsweise im November bereits vermeldet werden, dass die ersten Gasspeicher die 100-Prozent-Marke geknackt hatten. Auch Europas größter Gasspeicher im niedersächsischen Rehden ist mit mehr als 90 Prozent gut gefüllt, wenngleich aufgrund eines Zwischenfalls am vergangenen Dienstag derzeit kein weiteres Gas in Rehden eingespeichert werden kann.