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Blackout nach Blizzard: E-Auto versorgt 44 Stunden lang ganzes Haus mit Strom

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Von: Ulrike Hagen

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E-Auto wird zum Retter in der Not: Während eines flächendeckenden Stromausfalls versorgt ein Ford F-150 Lightning 44 Stunden lang ein ganzes Haus mit Strom.

Ottawa – Nach einem gewaltigen Schneesturm im Süden Ontarios, Kanada, waren Tausende von Haushalten bei Temperaturen von bis zu minus 30 Grad tagelang vom Stromnetz abgeschnitten. Ein Ford-F-150-Lightning-Besitzer nutzte jedoch den Akku seines E-Autos als Notstrom-Aggregat für die Energieversorgung seines gesamten Hauses – und das 44 Stunden lang. Der Kanadier wäre sogar noch länger gegen ein Blackout mit komplettem Stromausfall gewappnet gewesen: nach den knapp zwei Tagen lag der Batteriestand des Autos immer noch bei 65 Prozent.

F-150 Lightning
Blackout-Held: Während eines flächendeckenden Stromausfalls versorgte ein Ford F-150 Lightning 44 Stunden lang ein ganzes Haus mit Strom. (Symbolbild) © Ford Motor Company/dpa-mag

E-Auto-Fahrer schwärmt: „44 Stunden ohne Strom! Dieses Baby hat uns gerettet!“

Der Kanadier nutzte dafür einfach die Steckdose an seinem E-Truck und legte mit Verlängerungskabeln Leitungen in das Haus. Auf der Social-News-Website „Reddit“ postete der Mann begeistert ein Foto seines „Lebensretters“ und schwärmte: „44 Stunden ohne Strom! Dieses Baby hat uns gerettet.“ Weiter schrieb der stolze E-Autobesitzer, dass er mit der Energie aus dem Akku seines Wagens fast zwei volle Tage lang Kühlschränke, Gefriertruhen, WLAN, den Fernseher und Lampen mit Strom versorgt habe.

Stromausfall: Elektroauto versorgt ganzen Haushalt mit Energie – 44 Stunden lang

Tatsächlich hat der Hersteller Ford den F-150 Lightning, der auch im Autotest mit besonderen Merkmalen glänzt, bei seiner US-Markteinführung im letzten Jahr genau mit diesem Feature bewusst beworben. „Die ‚Intelligent Backup Power‘, die erstmals im F-150 Lightning zum Einsatz kommt, bietet Ihnen die Möglichkeit, bidirektionale Stromtechnologie zu nutzen, um Ihr Zuhause bei einem Stromausfall mit Energie zu versorgen – sei es bei einem Sturm oder bei einer Hitzewelle“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Strom aus dem Akku: E-Auto kann Haushalte über drei Tage lang mit Strom versorgen

Weil der mächtige Akku seine Energie nicht nur an den Motor, sondern auch ins Netz abgeben kann, ist der Stromer so etwas wie ein mobiles Mini-Kraftwerk. Seine Steckdosen liefern Strom nach Bedarf – überall dort und dann, wenn er gebraucht wird: beim Camping, auf Baustellen und eben auch in Notsituationen. Drei Tage lang soll ein normaler US-Haushalt mit den 98 kWh der kleinen Batterie versorgt werden können, mit den 130 kWh des XXL-Modells sogar weit länger.

Autobatterie als Notaggregat: Elf Tage Strom aus dem E-Auto nach Hurrikan

In den Kommentaren des Reddit-Beitrages berichten zahlreiche Ford F-150 Lightning-Besitzer von Situationen, in denen auch ihr E-Fahrzeug als Not-Versorger gedient hat. Ein User berichtet, er habe nach Hurrikan Fiona ganze elf Tage vom Strom seines E-Autos gelebt. Ein anderer beschreibt, wie das Fahrzeug sein Haus während eines Stromausfalls in Lake Tahoe drei Tage lang mit Strom versorgt hat:

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„Ein Stromkreis hat den Kühlschrank und den Ofen am Laufen gehalten, der andere einen 85-Zoll-Fernseher und ein komplettes 7.2-Surround-System sowie unser Wi-Fi. Am Ende haben wir sogar den Wi-Fi-Hotspot im Auto genutzt, da die Mobilfunkmasten nicht mehr funktionierten und der Truck das einzige Gerät war, das ein Signal empfing! Wir haben sogar mehrfach den Geschirrspüler und den Müllschlucker laufen lassen, nur so zum Spaß.“ Am Ende der beeindruckenden Nutzung hatte der Ford Pickup trotzdem noch 20 Prozent Akku übrig.

Ford F-150 Lightning: Mini-Kraftwerk vorerst nur in den USA erhältlich

Ob und wann der Ford F-150 Lightning, den Lego aus 320.740 Steinen nachbaute, nach Deutschland kommt, ist offen. Fest steht jedoch: Der Autohersteller Ford, dessen CEO prognostizierte, E-Autos werden so billig wie nie, will seine gesamte Flotte in Europa bis 2030 auf Elektroantriebe umstellen. Die Chancen stehen darum also gar nicht schlecht. Doch zunächst muss der Konzern dem Bedarf im eigenen Land nachkommen. Und das könnte bei 200.000 Vorbestellungen noch eine Weile dauern.

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