Ukraine-Krieg kommt beim E-Auto an: Lade-Anbieter erhöhen jetzt Preise
Die explodierenden Energiepreise gehen auch an Ladestrom-Anbietern nicht spurlos vorbei. Der Strom an öffentlichen Ladesäulen für E-Autos wird immer teurer.
Berlin – Momentan scheinen aufgrund der politischen Lage dievPreise in fast allen Lebensbereichen zu steigen. Die massiv in die Höhe schießenden Spritpreise werden an niemandem vorbeigegangen sein, der einen Verbrenner fährt – Robert Habeck von den Grünen hält sogar Preise von drei Euro pro Liter Benzin für möglich. Aber auch Lebensmittelpreise lassen einen Aufwärtstrend verzeichnen. Befeuert werden die steigenden Kosten durch den Krieg in der Ukraine und Sanktionen gegen Russland. Doch auch wenn die astronomischen Preise an Tankstellen derzeit am meisten schocken – eine Fahrt mit dem Elektroauto wird ebenfalls immer teurer. Denn aufgrund der stetig anziehenden Energiepreise müssen nun auch reihenweise Ladestrom-Anbieter die Kosten an Ladesäulen erhöhen – unter anderem Tesla.
Autohersteller: | Tesla, Inc. |
Gründung: | 1. Juli 2003, San Carlos, Kalifornien, Vereinigte Staaten |
CEO: | Elon Musk (Okt. 2008–) |
Umsatz: | 53,82 Milliarden USD (2021) |
Strom an Ladesäulen wird durch Energiepreis-Explosion immer teurer – E-Autos bald unbezahlbar
Deutschland hat dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND) zufolge bereits jetzt die weltweit höchsten Strompreise. Durch den Ukraine-Krieg ist anzunehmen, dass die Kosten auch weiterhin steigen werden. Aufgrund der explodierenden Energiepreise musste ein Großunternehmen in Niedersachsen sogar bereits schließen. Eine genaue Prognose wollen Experten laut RND noch nicht geben, doch Elektroauto-Hersteller Tesla passt jetzt – zum wiederholten Male – seine Tarife an Ladesäulen an. Erst im Dezember 2021 hatte das Unternehmen die Kosten für eine Nutzung der hauseigenen Ladesäulen angehoben, nun folgt der nächste Preisschock. Laut „Stern“ verlangt Tesla ab sofort 48 Cent pro Kilowattstunde, das sind nochmal ganze drei Cent mehr als zuvor.
Tesla und weitere E-Mobilitätsdienstleister verteuern Strom für E-Autos an öffentlichen Ladesäulen
Zum Vergleich: Im Jahr 2020 lag der Preis noch bei 33 Cent pro Kilowattstunde. Nachbarländer erwischt es „Stern“ zufolge sogar noch schlimmer. In den Niederlanden werden die Ladesäulen-Preise um 10 Cent erhöht, in Österreich um fünf. Bei den Preisen in Deutschland bedeutet der neue Tarif, dass 100 Kilometer mit einem Tesla Model 3 Long Range bei einem Verbrauch von rund 21 Kilowatt nun etwa zehn Euro kosten. Das sind drei Euro mehr als noch vor zwei Jahren. Doch Tesla ist nicht der einzige Anbieter, der die steigenden Stromkosten an seine Kunden „weitergeben“ muss – und ist auch bei weitem nicht der teuerste Anbieter.

Preisschock für E-Autos: Kilowattstunde Strom an einigen Ladestationen plötzlich bis zu 20 Cent teurer
E-Mobilitätsdienstleister bieten in Deutschland Lade-Apps oder -Karten an, anhand derer Kunden den Strom bezahlen können, den sie sich über öffentliche Ladesäulen für ihr E-Auto holen. Über die App oder Karte des Anbieters zahlen Kunden jeweils pro Kilowattstunde, die sie laden. Dem Handelsblatt zufolge mussten einige der Anbieter ihre Strompreise aufgrund der steigenden Energiepreise bereits erhöhen:
- Mehrere Energieversorger erhöhen jetzt Strompreise an Ladesäulen für E-Autos
- Schon am 7. März hat der italienische Energieversorger Enel die Ladepreise erhöht. In Deutschland können Kunden öffentliche Ladesäulen mit dessen App „Juicepass“ freischalten. Für das Aufladen an einer Wechselstrom-Ladesäule werden laut Handelsblatt nun 70 statt 50 Cent pro Kilowattstunde (kWh) veranschlagt. Für Gleichstrom verlangt der Anbieter statt pauschal 79 Cent je nach Ladeleistung zwischen 75 und 85 Cent.
- Zum 1. April planen die Stadtwerke München, ihre Tarife ebenfalls anzuheben. Dann wird das Laden mit Wechselstrom ohne monatlichen Grundpreis 49 statt 38 Cent kosten. Die Gebühr zum Laden mit Gleichstrom steigt sogar von 38 auf 69 Cent.
- Anbieter EWE Go bezieht ebenfalls ab April mehr Geld für Stromladungen von seinen Kunden. An Ladesäulen des E-Mobilitätsdienstleisters müssen Autofahrer ohne monatlichen Grundpreis für Wechselstrom statt 39 nun 42 Cent zahlen. Für Gleichstrom steigt der Preis von 49 auf 52 Cent.
- Der Hamburger Energieversorger Lichtblick verlangt bereits seit Februar 55 statt 42 Cent für Wechselstrom und 75 statt 62 Cent für Gleichstrom.
E-Autos bald unbezahlbar? Auch bei weiteren Ladestrom-Anbietern ist Preiserhöhung ein Thema
Auch viele weitere Ladestrom-Anbieter räumten nach Informationen des Handelsblattes ein, dass Preiserhöhungen bald ein Thema sein könnten. Dafür sorgen vor allem die hohen Börsenstrompreise. Denn die sind dafür verantwortlich, dass für Betreiber von Ladestationen die Kosten steigen. Als Folge daraus müssen Ladetarif-Anbieter mehr für die Nutzung ausgeben – und geben die steigenden Preise gezwungenermaßen auch an ihre Kunden weiter.
Hohe Energie-Kosten beim Laden von E-Autos: Unternehmen setzen auf innovativen Ideen für Elektromobilität
Neben steigenden Preisen beim Laden könnte auch das Anschaffen eines E-Autos in Zukunft nahezu unbezahlbar werden – wegen explodierender Rohstoffpreise und unterbrochener Lieferketten im Zuge des Ukraine-Krieges. Steht das Aus der E-Mobilität bevor? Fest steht auf jeden Fall, dass bereits jetzt jeder dritte Deutsche mit Wasserstoff fahren will.
Trotzdem scheuen sich innovative Unternehmen nicht davor, weiterhin mit neuen Möglichkeiten und Ideen zum schnelleren Laden von E-Autos aufzukommen. Ein israelisches Start-up entwickelt beispielsweise momentan einen „Super-Akku“, der 160 Kilometer Reichweite in zwei Minuten ermöglichen soll. Und eine Großstadt testet gerade induktives Laden, das viermal so schnell und kabellos vonstattengehen soll. An der Zukunft von E-Mobilität wird also definitiv festgehalten! * kreiszeitung.de und 24hamburg.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.