„Lege bei Anrufen auf“: Assistent von Oligarchen schmeißt entsetzt hin
Die EU-Sanktionen treffen die Superreichen aus Russland hart. Ein Assistent mehrerer Oligarchen gab Einblicke in das Leben der Reichen ohne Luxus.
Surrey – Eingefrorene Konten, beschlagnahmte Yachten, gesperrte Ferienwohnungen. Die EU-Sanktionen gegen russische Oligarchen infolge des Ukraine-Krieges haben es in sich. Die Superreichen jedoch sind ein Leben ohne Luxus nicht gewöhnt, viele beschweren sich lautstark über die Sanktionen. Milliardär und Oligarch Fridman beklagt Sanktionen mit „schmalem“ Taschengeld von 3000 Euro. In einem zweiten Interview legt er sogar noch nach: Der Oligarch jammert, dass er nicht mal mehr essen gehen kann. Ein persönlicher Assistent solcher Multimilliardäre äußert sich nun zu den Klageliedern.
Russischer Oligarch: | Oleg Wladimirowitsch Deripaska |
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Beruf: | Gründer und Eigentümer von Basic Element (russische Industriegruppe) |
Vermögen: | 2,2 Milliarden US-Dollar |
Familie: | Ehepartnerin Polina Deripaska, zwei Kinder |
Oligarchen-Assistent verweigert Befehle: „Ich leg bei Anrufen einfach auf“
Der Assistent, der anonym bleiben möchte, zeigt sich entsetzt über das „Gejammer“ seiner Vorgesetzten. Er arbeitet auf dem Anwesen St. George‘s Hill in Surrey in Großbritannien. Dort besitzt unter anderem Oligarch Oleg Deripaska ein Haus. Dieser ist laut Medienberichten ein enger Freund von Putin und steht laut Tagesschau überraschenderweise als einer von wenigen nicht auf der Liste der EU-Sanktionen von Putin-Vertrauten im Ukraine-Krieg.
Verwöhnte Oligarchen weinen unter Sanktion bitterlich über fehlende Privatjets und Luxus
In der exklusiven Enklave in Surrey wohnen mehrere russische Superreiche, wie auch Deripaska, der Chef eines der größten Bergbau- und Energieunternehmen. Im Interview verrät der Assistent, wie schwer es sei, Sympathie mit seinem Vorgesetzten zu haben. „Ich musste es ertragen, mir unter ihren Tränen anzuhören, dass sie nicht mehr in einen Privatjet einsteigen oder einen Urlaub buchen oder wenigstens ein Uber bekommen können“, berichtet der Mann gegenüber der britischen Zeitung „The Mirror“.
Assistent über jammernde russische Superreiche: „Kümmern sich nur um ihren Champagner-Lebensstil“
Er fügt hinzu: „Es ist ihnen egal, ob Menschen in der Ukraine sterben. Sie kümmern sich nicht um das Leid in der Ukraine“. Die Superreichen würden sich nur um sich selbst kümmern und darum, „wie sich die Sanktionen auf ihren Champagner-Lebensstil auswirken“. Auch der Multimilliardär Pjotr Awen kommt mit dem Leben ohne Luxus nicht klar. Der Oligarch steht ohne Putzkraft und Fahrer da und geht so weit zu sagen, er „wisse nicht, wie er überleben soll“.
„Es ist ihnen egal, ob Menschen in der Ukraine sterben“

„Ihnen ist egal, ob Menschen sterben“: Oligarchen lassen Delikatessen für 24.000 Pfund einfliegen
„Kurz vor dem Krieg zahlte eine der wohlhabenden russischen Familien, die ich in Surrey kenne, 24.000 britische Pfund, um eine lebende Krabbe und etwas schwarzen Kaviar aus Moskau in einem Privatjet für eine Party einzufliegen“, erklärt der Assistent dem „Mirror“. Er findet es gut, dass so etwas durch die Sanktionen nicht mehr möglich ist. Eine superreiche russische Frau ist laut seinen Aussagen in Tränen ausgebrochen, nachdem die maßgeschneiderten Elektroinstallationen, die für ihre 10-Millionen-Pfund-Villa in St. George bestellt wurden, blockiert worden seien.
Oligarchen: Eigener Assistent verweigert Befehle – „Sie sollen verstehen, was ihr Anführer tut“
„Ich lache über ihr Meckern“, verrät er. „Ich bekomme fünf Anrufe am Tag von russischen Milliardären, die mich bitten, ihnen bei Problemen mit gesperrten Kreditkarten zu helfen.“ Der Assistent werde von den Oligarchen sogar gefragt, ob sie seine Adresse verwenden dürfen, um ein neues Konto anzulegen. So könnten sie die Sanktionen umgehen. Der Assistent macht da aber nicht mit: „Ich lege dann einfach auf.“ Er könne mit diesen Leuten nicht mehr reden. „Sie sollen verstehen, was passiert und was ihr Anführer tut.“
Russische Oligarchen-Yacht aus Bremen in Hamburg noch nicht beschlagnahmt
Im Zuge der Sanktionen wurden auch schon Oligarchen-Yachten festgesetzt. In den Medien wurde unter anderem von der Mega-Yacht des russischen Multimilliardärs Alisher Usmanov berichtet, die am Hamburger Hafen angeblich beschlagnahmt wurde. Das Bundesministerium und die Hamburger Wirtschaftsbehörde schufen nun Klarheit zur „Dillbar“, die in Bremen gebaut wurde: „Nach unserer Kenntnis ist die Yacht nicht beschlagnahmt worden“, sagte eine Sprecherin. Klar ist allerdings, dass die Yacht mittlerweile unbemannt ist. Die Crew der Oligarchen-Yacht hat hingeschmissen und ist abgehauen. *24hamburg.de, kreiszeitung.de und merkur.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA