Elektroauto laden: Erhöhte Strompreise und Tarifchaos werden zur Kostenfalle
Das Laden der Elektroautos wird immer teurer – und 2022 zum echten Problem: Teurer Strom und uneinheitliche Tarife machen die E-Auto-Anschaffung zur Kostenfalle.
Stuttgart – Das Dilemma ist perfekt: Immer mehr Hersteller setzen auf Elektromobilität mitsamt ihren Vorteilen – nicht nur anhand ihrer Umweltfreundlichkeit darstellbar. VW baut mit „Trinity“ ein ganzes Werk nur für die E-Auto-Produktion und auch beim großen Motorradhersteller Kawasaki ist es beschlossene Sache – ab 2035 wird die Produktion von Verbrenner-Modellen eingestellt*. Während immer mehr elektrische Fahrzeuge gebaut und wegen der hohen Nachfrage auch zugelassen werden, machen die steigenden Strompreise jedoch große Probleme. Kaum angeschafft, könnten Elektroautos schnell zur Kostenfalle werden.
Dachgesellschaft: | Daimler AG |
CEO: | Ola Källenius |
Umsatz: | 154,3 Milliarden EUR (2020) |
Hauptsitz: | Stuttgart |
Elektroauto laden: Teurer Strom und uneinheitliche Tarife an Ladesäulen machen E-Autos zur Kostenfalle
Die Daimler AG will fortan voll und ganz auf die Produktion von E-Autos. Nach Informationen von bw24.de will der baden-württembergische Großkonzern bereits 2030 seine Planungen, nur noch Elektroautos herzustellen, in die Realität umsetzen. Ein ambitioniertes Unterfangen, das jedoch Hand-in-Hand geht mit den aktuellen Entwicklungen der Industrie – selbst wenn die Rohstoffe für die E-Auto-Produktion laut Studie nur noch wenige Jahre ausreichen*.
Die Zahlen attestieren E-Autos mehr Umweltfreundlichkeit und einen geringeren Verbrauch. Dennoch scheint ein Siegeszug der Elektromobilität vor Hürden gestellt: Eine aktuelle Studie, referiert von bw24.de, zeigt etwa, dass fast jeder zweite Deutsche am Durchbruch des E-Autos zweifeln würde*. Kostspielige Reparaturmaßnahmen, auf die ein finnischer YouTuber zuletzt mit der Explosion seines Teslas antworte, stehen der gesellschaftlichen Akzeptanz im Weg. In Anbetracht der Kosten, die fürs Jahr 2022 erneut in die Höhe schießen, fällt ein weiterer Aspekt schwer ins Gewicht: die hohen Stromkosten.

Elektroauto laden wird 2022 viel teurer wegen explodierender Strompreise
Faktoren wie Steuerfreiheit oder der im Vergleich zu Benzin günstige Strom sind zweifelsohne Vorteile, die man sich als Käufer eines E-Autos verspricht. Doch laut übereinstimmenden Medienberichten von bw24.de und 24auto.de mutiert ein vermeintlicher Vorteil innerhalb kürzester Zeit zum Nachteil. Es ist ein Nachteil, der eine gesellschaftlichen Etablierung elektrisch-betriebener Fahrzeuge wohl weiter hinten anstellen wird: Schon bald könnte der Strompreis den für Diesel und Benzin eingeholt haben.
Genießt man nicht den Luxus, sein Elektroauto in der eigenen Garage zu laden, bleibt nur die Möglichkeit, öffentliche Ladesäulen in Anspruch zu nehmen. Dass die schlichtweg fehlenden Lademöglichkeiten bereits nach dem Kauf eines E-Autos* zum Problem werden könnten, ist in der Branche bekannt. 2022 folgt nun die nächste Herausforderung: Ähnlich wie die Spritpreise, die die Fahrt Richtung Nachbarland Polen lohnenswert machen*, steigen dieses Jahr ebenso erneut die Kosten für Strom. Aufgrund der hohen Gas- und Strompreise müssen manche Stromanbieter gar Insolvenz anmelden. Nach Kreiszeitung-Berichten drohen Musterhaushalten bis zu 1000 Euro Zusatzkosten jährlich – und da ist ein E-Auto noch gar nicht mit eingerechnet.
Elektroauto laden: Tarifchaos an öffentlichen Ladestationen treibt den Preis auf bis zu 79 Cent pro Kilowattstunde
Pro Kilowattstunde zahlen Verbraucherinnen und Verbraucher schon jetzt horrende Preise. Nach Berichten von mdr.de kostete das Laden der E-Autos an öffentlichen Säulen bereits im März 2021 mitunter rund 79 Cent je Kilowattstunde. Und die nächste Preisklatsche für E-Auto-Fahrer kam prompt: Ladesäulenanbieter erhöhten reihenweise ihre Preise* – und das auch noch völlig uneinheitlich sowie unübersichtlich. Ein Ende des Tarifchaos ist wohl erstmal nicht in Sicht. Infolge der steigenden Strompreise drohen darüber hinaus weitere Probleme.
Elektroauto zuhause Laden: Wallboxen werden nicht mehr gefördert
Ikea, Aldi und Co. verkündeten bereits, fortan keinen gratis Strom mehr für E-Autos anzubieten* – und ohnehin könnten Elektroautos bald der Strom ausgehen*. Nach Angaben der Bundesnetzagentur sei der Ausbau des Stromnetzes in Deutschland viel zu langsam. Das Jahr 2022 stellt die Elektromobilität also vor große Aufgaben – dass Ende des Jahres auch noch die E-Auto-Förderung für Ladestationen und Umweltprämie auf der Kippe steht*, spielt der Industrie sicherlich nicht in die Karten. *kreiszeitung.de und bw24.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.