E-Auto Aptera geht in Serie: kostenlose Reichweite dank Extra-Solarzellen
Das neue E-Auto Aptera hat Riesenreichweite – und schafft dank Solarzellen bis zu 65 Kilometer nur mit Sonnenenergie. Noch 2022 startet die Serienproduktion.
San Diego – Vor 17 Jahren haben Steve Fambro und Chris Anthony in San Diego den Automobilhersteller Aptera Motors gegründet. Bislang hatte das Unternehmen noch keines ihrer Modelle an die Öffentlichkeit verkauft, doch 2022 ist es endlich so weit: Das Aptera Elektroauto startet in die Serienproduktion und geht an den Markt. Die Produzenten werben mit Solarzellen auf dem Dach, einem futuristischem Aussehen, 1.600 Kilometer Reichweite und starker Leistung. Das Ziel der Hersteller: „Unsere Mission ist es, das effizienteste Fahrzeug der Welt zu kreieren“. Erst zuletzt hatte die EU, das endgültige Verbrenner-Aus beschlossen.
Automobilhersteller | Aptera Motors |
Gründung | 2005, Carlsbad, Kalifornien, Vereinigte Staaten |
Gründer | Steve Fambro, Chris Anthony |
Hauptsitz | San Diego, Kalifornien, Vereinigte Staaten |
E-Auto mit Solarzellen: Aptera schafft täglich 65 Kilometer für null Euro Fahrtkosten
Das Design für den neuen Elektrowagen wurde bereits 2020 vorgestellt und biete nun die Grundlage für das Serienauto. Laut Hersteller seien pro Tag bis zu 65 Kilometer solarbetriebenes Fahren mit dem Aptera möglich, abhängig von der jeweiligen Sonneneinstrahlung. Dafür unterteilt das Unternehmen die Welt in acht verschiedene „Sonnenzonen“ von äußerst wenig bis extrem viel Sonne. Auf ihrer Internetseite stellen die Hersteller dafür einen Rechner bereit, damit Verbraucherinnen und Verbraucher herausfinden könnten, „ob Sie Ihren Akku jemals aufladen müssen“. Klingt wie Zukunftsmusik, ist aber die Gegenwart, zuletzt startete der Autohersteller Changan Automobile sogar die Serienproduktion eines Wasserstoffautos.

Deutschland befinde sich beispielsweise überwiegend in der „Sonnenzone 2“. Für Verbraucherinnen und Verbraucher würde das bedeuten, dass im Schnitt so viel Sonne scheint, dass erst ab 35 Kilometer Fahrtweg ein zusätzliches Aufladen nötig sei. Wer darunter bleibt, fahre also in der Regel kostenlos mit dem Aptera, alles dank Sonnenenergie. Doch selbst wer über 80 Kilometer pro Tag in der „Sonnenzone 2“ fahre, müsse sein Auto nur zehn Mal pro Jahr aufladen.
Solar-Elektroauto: Je mehr Sonne, desto mehr kostenlose Energie
Noch besser sieht es in sonnigeren Regionen der Erde aus, auch wenn zu viel Hitze E-Auto-Akkus durchaus schaden kann. In der höchsten „Sonnenstufe 12“ sei in der Regel erst ab 60 Kilometer-Fahrtweg ein externes Strom-Aufladen nötig. Selbst bei einem täglichen Weg von über 80 Kilometer müsse man in den besonders sonnigen Gebieten den Aptera nur rund siebenmal im gesamten Jahr laden. Doch selbst auf der niedrigsten Sonnenstufe seien pro Tag noch rund 25 Kilometer solarbetriebenes Fahren möglich, auch das niederländische Start-up Squad Mobility arbeitet derzeit an einem massentauglichem Solarauto.
Was kostet das neue Elektroauto Aptera: Zwischen 25.000 und 55.000 Euro – Reichweite steigt mit Kaufpreis
Der Aptera sei in vier verschieden Preisvarianten erhältlich, abhängig von der Akkugröße. Die kleinste Version startet bei rund 25.000 Euro, was einer Maximalreichweite von rund 400 Kilometern entspreche, das teuerste Modell mit dem größten Akku koste rund 55.000 Euro und entspreche einer Reichweite von bis zu 1.600 Kilometern pro Akkuladung, damit sollten gravierende Reichweite-Probleme, wie sie ein englisches Paar beschreibt, vergessen gemacht werden. In der teuersten Version würde es das Auto sogar von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde in nur 3,5 Sekunden schaffen.
E-Auto Aptera schafft 180 km/h – und wiegt nur 1.000 Kilo
Möglich seien diese Leistungswerte insbesondere durch einen äußerst niedrigen Luftwiderstand des Fahrzeuges dank des futuristisch aussehenden Designs. Hinzu kommt, dass es sich bei dem Aptera um ein Fliegengewicht handelt und das Elektroauto nur 800 bis 1000 Kilogramm auf die Waage bringt. Die Maximalgeschwindigkeit des Autos liege bei rund 180 Kilometern pro Stunde.
Elektroauto Aptera startet 2022 Serienproduktion: Schon 22.000 Vorbestellungen eingegangen
Nun soll der Aptera noch Ende des Jahres in die Serienproduktion starten, 22.000 Vorbestellungen seien bereits für das Elektroauto Aptera eingegangen. Doch damit das überhaupt möglich war, musste der Autohersteller zunächst Geld sammeln. „Während dieser historischen Finanzierungsrunde wurden über 40 Millionen US-Dollar für unser Angebot bereitgestellt und wir würdigen die vielen Beteiligten für ihre Rolle als treibende Kraft für die Erfolge, die wir erzielt haben“, erklärte das Unternehmen zuletzt gegenüber „Electrek“. Damit bietet Aptera auch den Wasserstoffautos, deren Verkaufszahlen derzeit signifikant steigen, die Stirn.