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Tim Lemke steigt nach erfüllter Mission wieder aus

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Von: Sven Marquart

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Trainer Tim Lemke (Mitte) gibt den Faustballerinnen des TV Brettorf während einer Auszeit bei der Heim-DM neue Instruktionen.
Gute Ansprache: Trainer Tim Lemke (Mitte) verpasste mit den Faustballerinnen des TV Brettorf bei der Heim-DM im August nur knapp eine Medaille. © Sven Marquart

Brettorf – Sein Auftrag war klar umrissen: Bestmöglich sollte Tim Lemke die Faustballerinnen des TV Brettorf auf die Heim-DM Ende August vorbereiten. So war es bei der Amtsübernahme des Trainers um den Jahreswechsel vereinbart worden. Trotz des zweiten Corona-Lockdown, der erst für die Einstellung des Trainingsbetriebes und später für die Absage der kompletten Hallensaison sorgte, erfüllte Lemke seine Mission.

„Wir haben das Beste daraus gemacht“, findet er. Bei der Endrunde überzeugte seine Crew vor allem taktisch und kämpferisch und schrammte durch das 1:3 gegen den TSV Calw nur knapp an der Bronzemedaille vorbei. Kein Wunder also, wenn Brettorfs Faustballabteilungsleiter Uwe Kläner mit dem Coach „gerne die nächsten fünf Jahre weitergemacht“ hätte. Allerdings konnte er Lemke nicht davon überzeugen, sein Engagement fortzusetzen.

„Ich habe bereits deutlich vor der Vorbereitung mitgeteilt, dass ich nicht mehr zur Verfügung stehe“, berichtet Lemke. Er könne die „zeitliche Herausforderung nicht mehr stemmen“. Zum einen muss der 34-Jährige, der als Fachkraft für Arbeit und Berufsförderung bei der Diakonie Himmelsthür in Wildeshausen angestellt ist und gerade eine zehnmonatige Weiterbildung zum Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen absolviert hat, „beruflich Gas geben“. Zum anderen hoffen Lemke und seine Freundin Sabrina Rohling, bald mit dem Bau ihres Eigenheims in Brettorf beginnen zu können. „Deshalb kann ich die Zeit nicht mehr investieren“, verdeutlicht er. Denn auch ohne den Trainerjob bei den Brettorfer Frauen steht ihm sportlich ein „intensives Jahr 2022“ bevor: Gemeinsam mit seinem Kompagnon Kolja Meyer wird Lemke die männliche U 18-Nationalmannschaft auf die im Januar 2023 in Neuseeland stattfindende WM vorbereiten.

Trotz Lemkes frühzeitiger Ausstiegsankündigung konnte Uwe Kläner bislang „keine zufriedenstellende Lösung“ für dessen Nachfolge präsentieren. Nach derzeitigem Stand werden Schlagfrau Laura Marofke und Kapitänin Karen Kläner die TVB-Frauen als Spielertrainerinnen in die am kommenden Wochenende beginnende Hallensaison führen. Das Duo trug bereits vor Lemkes Amtsübernahme die sportliche Verantwortung.

Uwe Kläner ist wenig optimistisch, dass sich an der aktuellen Konstellation kurzfristig noch etwas ändern wird. Dabei sei es „nicht ideal, wenn Laura und Karen im Kopf halb beim Spiel und halb beim Coaching sind“.

Immerhin: Um „nicht den Eindruck zu erwecken, dass wir die Mannschaft allein lassen“, habe der Verein einen „Pool von Leuten“ gebildet, der das Team um Nationalspielerin Ida Hollmann beim Training und den Spielen unterstützen soll, erklärt Uwe Kläner. Dazu gehören neben Doppelweltmeister Christian Kläner, Tanja Brinkmann und Rieke Schwarze auch Lemke, „der mal aushelfen würde, wenn Not am Mann ist“, sagt der TVB-Faustballboss.

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