VfL Wildeshausen punktet nach zweimaligem Rückstand gegen Frisia Wilhelmshaven

Wildeshausen – Zum dritten Mal in Folge ist Fußball-Landesligist VfL Wildeshausen in einem Heimspiel ungeschlagen geblieben. Nach dem 1:0 gegen TuRa 07 Westrhauderfehn und dem 2:2 gegen GW Firrel holten die Krandel-Kicker auch gegen den WSC Frisia Wilhelmshaven ein 2:2 (0:1) und schlossen nach Punkten zum Tabellenfünften Sparta Werlte auf (beide 16). Allerdings beendeten die Wildeshauser auch das dritte Heimspiel in Folge nur zu zehnt. Nachdem Steven Müller-Rautenberg und Fyonn Rothe in den vorangegangenen Partien jeweils Gelb-Rot gesehen hatten, handelte sich Alexander Dreher diesmal die Rote Karte ein – eine höchst überflüssige noch dazu.
Es lief bereits die letzte Spielminute, als Schiedsrichter Jan Krummen (SV Holthausen-Biene) nach einem Foul am Frisia-Strafraum Freistoß für Wildeshausen gepfiffen hatte. Im Anschluss bildete sich eine kleines Rudel, in dem Dreher einem Gegenspieler ein deutlich vernehmbares „Halt die Fresse!“ und weitere Nettigkeiten entgegenrief. Für den Rechtsverteidiger war die Partie umgehend beendet. Der 30-Jährige wird seinem Team voraussichtlich nicht nur im wichtigen Auswärtsspiel beim VfL Germania Leer (Sonntag, 14. November, 15 Uhr) fehlen. Was Trainer Marcel Bragula angesichts der ohnehin schon prekären Personalsituation überhaupt nicht schmeckte. Dreher musste sich von seinem Coach ein paar deutliche Worte anhören. „Beleidigen und rumlabern ist nicht Wildeshausen. Das wollen wir hier nicht haben, und das lasse ich ab heute nicht mehr zu“, schrieb Bragula seinen Schützlingen beim obligatorischen Kreis nach dem Abpfiff ins Stammbuch.
Der Platzverweis trübte den Eindruck einer zumindest kämpferisch starken Leistung der Wildeshauser. Spielerisch blieb auf dem matschigen Geläuf Luft nach oben. Die Anfangsphase gehörte den Gastgebern. Müller-Rautenberg verfehlte nach Dreher-Flanke mit der Hacke artistisch nur knapp das Frisia-Tor (4.). Nach etwa einer Viertelstunde verlagerte sich das Geschehen langsam in die andere Hälfte. Aber wirklich zwingend waren die Jadestädter nicht. Deshalb war ihre Führung etwas überraschend: Nach einem Eckstoß hatte Moritz Ilg VfL-Keeper Janne Ole Kay mit einem abgefälschten Schuss zum 1:0 überwunden (20.). Zwei Versuche von Kevin Radke aus der Distanz entschärfte Wilhelmshavens Torhüter Deik Oetjen (41./45.+1).
Mit einer Freistoßflanke von halblinks, die Müller-Rautenberg zum 1:1 einköpfte, leitete Radke dann den Ausgleich ein (56.). Erneut legte Frisia vor, erneut nach einem Standard: Nach einem Eckstoß von Reno Janssen war Fuat Veselaj mit dem Kopf zur Stelle und traf zum 2:1 (73.). Explizit hatte Bragula vor den ruhenden WSC-Bällen gewarnt. „Schade, dass wir die Standards nicht verteidigen konnten. Aber sie waren auch gut getreten. Dafür haben wir aus dem Spiel nichts zugelassen“, meinte der VfL-Coach. Seine Crew schlug ein zweites Mal zurück: René Tramitzke beförderte eine Flanke von Lucas Abel mit dem Kopf zum 2:2 in die Maschen (79.). Anschließend landete ein abgefälschter Schuss von Abel am Außennetz (80.).
Die beste Chance zum Wildeshauser Siegtreffer besaß Radke, dessen Geschoss aus 25 Metern Oetjen stark über die Latte lenkte (89.). „Das wäre das Tor des Monats gewesen“, bedauerte Bragula, der ein „gutes Landesliga-Spiel“ gesehen hatte, in dem er seine Elf „einen Tick besser“ fand.
Stenogramm
VfL Wildeshausen – WSC Frisia Wilhelmshaven 2:2 (0:1)
VfL Wildeshausen: Kay - Krumland (90. Hehr), Nakelski, Ramke (67. Tramitzke), Abel, Müller-Rautenberg, Radke, Eberle, Kupka (67. Stolle), Ostendorf, Dreher
WSC Frisia Wilhelmshaven: Oetjen - Veselaj, Janssen (87. Mülder), El-Ali (72. Zytur), Preisinger, Walles, Weickert (72. Müller), Karavul, Lamberty, Köhler, Ilg (61. Janßen)
Tore: 0:1 (20.) Moritz Ilg, 1:1 (56.) Steven Müller-Rautenberg, 1:2 (73.) Fuat Veselaj, 2:2 (79.) René Tramitzke
Schiedsrichter: Jan Krummen (SV Holthausen-Biene)
Besondere Vorkommnisse: Rote Karte für Alexander Dreher (VfL Wildeshausen) wegen Beleidigung eines Gegenspielers (90.+3)
Zuschauer: 150