Bragula erwartet beim SV Bad Rothenfelde einen Abnutzungskampf

Wildeshausen – Bei sechs Regelabsteigern markiert erst der zwölfte Tabellenplatz in der Fußball-Landesliga das rettende Ufer. Aktuell residiert der SV Bad Rothenfelde auf der Insel der Glückseligen. Zu den Mannschaften, die die Salinenkicker von dort vertreiben wollen, zählt auch ihr nächster Gegner. Mit einem Sieg am Sonntag, 15 Uhr, kann der VfL Wildeshausen den Rückstand zum SVR auf zwei Zähler eindampfen.
„Das ist wieder ein richtungweisendes Spiel“, sagt VfL-Coach Marcel Bragula. Seine Elf fährt mit dem Rückenwind vom immens wichtigen 4:2-Erfolg beim SV Holdorf in den Landkreis Osnabrück. Aber auch die Rothenfelder sind „zurzeit sehr stark“, weiß Bragula. Aus den jüngsten drei Partien holten die Gastgeber sieben Punkte. Zuletzt gab es ein 2:1 gegen GW Firrel. „Zu dem Spiel habe ich mir über mein Netzwerk Informationen eingeholt. Rothenfelde ist sehr gut organisiert. Die Defensive ist das Prunkstück. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass wir da so viele Torchancen bekommen wie in Holdorf“, erklärt Bragula. Eher erwartet er „einen zähen Abnutzungskampf“.
Große Stücke hält Bragula auf seinen Kollegen Marko Tredup. „Er weiß, wie Fußball funktioniert“, sagt der 48-Jährige über den ehemaligen Zweitliga-Profi (VfL Osnabrück, LR Ahlen, Union Berlin, Tennis Borussia Berlin). Tredup muss gegen die Krandel-Kicker auf den gesperrten Felix Gelhoet verzichten, der gegen Firrel wegen einer Notbremse die Rote Karte gesehen hatte. „Das ist ein ganz wichtiger Mann auf der Sechs“, erklärt Bragula. Aber auch der VfL Wildeshausen muss wieder einmal schwerwiegende Ausfälle verkraften. Der zum Stürmer umfunktionierte Kevin Radke ist ebenso im Urlaub wie Philip Kleingärtner. Doppeltorschütze Radke und Sechser Kleingärtner waren in Holdorf neben Innenverteidiger Mattes Hehr die besten Wildeshauser.
Sturmtank René Tramitzke, der beim 2:0-Hinspielerfolg das 1:0 erzielt hatte, verpasst die nächsten drei Partien wegen eines Lehrgangs. Bei Youngster Noah Richter reicht es laut Bragula noch nicht wieder für 90 Minuten. Jan Stubbmann, der vor zwei Wochen nach langwierigen Problemen mit der Patellasehne wieder das Training aufgenommen hat, komme allenfalls für einen Kurzeinsatz infrage. Und auch das Mitwirken von Steven Müller-Rautenberg sei fraglich. Doch wen im Angriff aufbieten? „Vielleicht rufe ich Kai Schmale an“, überlegt Bragula, die VfL-Torjägerikone zu reaktivieren. Für die Defensive konnte er Marcel Hesselmann aus der dritten Mannschaft zu einer erneuten Aushilfsmission überreden.
„Die Personalsituation ist unverändert komplex. Aber es bleibt dabei, dass wir dieses Thema nicht mehr an uns ranlassen werden“, unterstreicht Bragula. Gleiches gelte auch für die nicht gerade optimale Vorbereitung. Nach dem Besuch der Soccerhalle am Dienstag habe er sich am Donnerstag mit seinen Spielern „irgendwo zwischen der Kunstrasenplatzbaustelle und Platz eins eine kleine Ecke zum Trainieren gesucht“.