FC Verden 04: Dem Hit fehlt die Würze

Verden – Auf den ersten Blick freute sich der MTV Treubund Lüneburg mehr über das Ergebnis: Nach dem 0:0 im Landesliga-Spitzenspiel klatschten sich die Rothemden gegenseitig ab – auf der anderen Seite wirkte Gastgeber FC Verden 04 am Sonntag ein wenig enttäuscht. Erstmals in dieser Saison hatte der Primus kein Tor erzielt.
Von Enttäuschung war dann bei Frank Neubarth einige Minuten später nicht allzu viel zu erkennen. Sicher hätte sich der FC-Trainer über den nächsten Sieg gefreut, aber auch so sprach er seiner Mannschaft ein dickes Kompliment aus: „Eine reife Leistung gegen ein Spitzenteam, das im Gegensatz zu uns mit voller Kapelle angetreten war. Wir hatten einen Ticken mehr Chancen, sodass ein Dreier durchaus verdient gewesen wäre. Aber es fehlte das Quäntchen Glück.“
Nachdem schon Eddy Kelsch wie befürchtet hatte passen müssen, fielen aus der Stammelf auch noch der erkrankte Bjarne Guth sowie Sechser Jan-Ole Müller, der sich im Training eine Muskelverletzung im Oberschenkel zugezogen hatte, aus. Somit durfte Jeremiah Winter erstmals von Beginn an den Rechtsverteidiger geben, als klassischer Sechser wirkte Jonathan Schmude alleine – immer unterstützt von Thomas Celik oder Kevin Brandes, wenn es die Situation erfordern sollte.

Der Hit war viel von Taktik geprägt. Die Lüneburger standen tief in der eigenen Hälfte, lauerten auf Ballgewinne. Wenn sie Kugel dann ergattert hatten, ging es aber auch schnell nach vorne. So sahen die Fans zunächst auf beiden Seiten eher Halbchancen. Die erste hochkarätige ergab sich für Luis Saul, dessen Kopfball nach Austermann-Ecke Keeper Röpnack stark parierte (27.). Dann hatte Robert Posilek Pech, als sein Kopfball auf Brandes-Zuspiel an die Latte klatschte (33.). Bis zur Pause blieb es bei einem Schuss von Kato Tavan (43.) sowie einem Kopfball von Jonas Austermann (45.) bei Tor-Annäherungen.
Neubarth-Elf zweimal mit Aluminium-Pech
Vor allem mit hohen Bällen hatten die Verdener keinen Erfolg, die großen MTV-Verteidiger räumten alles weg. Und meist landeten die zweiten Bälle auch in Treubund-Reihen. Wobei Neubarth schon überrascht war, „dass die Lüneburger so konsequent hinten drin standen und wir mehr fürs Spiel tun mussten.“ Was dann aber auch zeitweise nach Ballschieberei aussah, weil der FC die Lücken suchte und Fehlpässe vermeiden musste.
Kurz nach der Pause erklang ein zweites Mal Aluminium: Tavan steckte schön auf Brandes durch, der Mann hinter den Spitzen traf aber nur den Pfosten (54.). Und auch Lüneburg hätte in Führung gehen können, aber erst rettete Stefan Wöhlke stark gegen Julian Niebuhr (56.), dann verpasste Niebuhr einen Braun-Kopfball einen Meter vor der Line (58.). Den letzten Hochkaräter vergab Tavan, als er nach abgeblocktem Brandes-Versuch freistehend über den Kasten drosch (70.). „Meine Mannschaft hat sich klasse bewegt und war gut unterwegs“, fand Neubarth noch ein Schluss-Lob.
Von Ulf Von Der Eltz