TV Oyten: Kilian Tiller vor dem Saison-Aus

Oyten – Riesenschock für Kilian Tiller: Dem Linkshänder des Handball-Verbandsligisten TV Oyten droht das Saison-Aus. Hatte der 21-Jährige nach dem Erfolg in Eicken schon einen Riss des vorderen Kreuzbandes befürchtet, wurde die böse Nachricht nun bestätigt.
„In der Nachbesprechung in der Roland-Klinik wurde die Diagnose konkretisiert. In der Partie wurde ich in der 18. Minute geschubst, wie ich auf dem Videoportal Sports Lounge gesehen habe“, äußert sich Tiller am Dienstag niedergeschlagen. In etwa sechs Wochen stünde ihm eine Operation bei Dr. Lutz Kanngießer in der Bremer Roland-Klinik bevor – mit dem wahrscheinlichen Saison-Aus als Folge.
Kilian Tiller: „Das war wie ein Knacken“
Was war passiert? In Minute 18 war Tiller von einem Gegenspieler gestoßen worden. Der 21-Jährige, der in Oyten wohnt, äußert sich auf Nachfrage dieser Zeitung: „Es war schon ein ziemlicher Schmerz. Und es hat sich so angehört, als sei die Kniescheibe rausgesprungen. Das war wie ein Knacken und die Kniescheibe sprang im Anschluss wieder rein.“
Nach langer Busrückfahrt aus Eicken bei Melle war der Linkshänder noch in der Nacht ins Klinikum Bremen-Mitte gefahren worden. Dort wurde gegen vier Uhr seine schlimme Blessur in Augenschein genommen. Es stand auch noch eine Magnetresonanztherapie (MRT, Röntgen) auf dem Programm.
Zitnikov und Grobler als Alternativen auf Rechtsaußen
Am Dienstag folgte die Nachbesprechung, in der dem Oytener die niederschmetternde Diagnose mitgeteilt wurde. Der 196 Zentimeter große Linkshänder hatte beim ersten Saisonerfolg bei der HSG Heidmark drei Treffer zum 23:21 beigesteuert. In seinen 18 Minuten beim Eickener SpVG kassierte Kilian Tiller in der siebten Minute eine Zeitstrafe und erzielte noch das 5:7 (14.). Nur vier Minuten später kam dann der Stoß. Der lange Lulatsch kommentiert: „Jetzt bin ich zum Zuschauen verdammt.“ Zum ersten Mal am Sonntag im Spitzenspiel in eigener Halle gegen den TSV Bremervörde.
Für seine Position auf der rechten Außenbahn stünden Linkshänder Anton Zitnikov und Yanik Grobler als Alternativen zur Verfügung. Auch Marcel „Horsch“ Vornholt aus der Reserve könnte die Position bekleiden und damit sein notgedrungenes Comeback beim Verbandsligisten „feiern“. Nach der Diagnose für Kilian Tiller waren alle Protagonisten bestürzt. Sein Team hätte ihm alles Gute gewünscht und auch die Akteure des Gegners hätten ihm Genesungswünsche zukommen lassen. Für den jungen Handballer sei dies die erste schlimmere Verletzung, wie er zu Protokoll gibt. Der Oytener, der vornehmlich auf der rechten Außenbahn zum Einsatz kommt, ist mit einer gehörigen Schusskraft ausgestattet und verfügt über ein breites Wurfrepertoire.
Von Björn Lakemann