TSV Achim vergisst sich zu belohnen

Sprichwörtlich wie die Jungfrau zum Kinde kamen am Sonntag Langwedels Bezirksliga-Fußballer zu ihrem zweiten Saisonerfolg. So setzte sich das Team von Trainer Emrah Tavan mit 3:1 (1:0) beim TSV Achim durch „und wusste doch nach dem Abpfiff gar nicht, warum es eigentlich gewonnen hatte“, ärgerte sich später TSV-Trainer Sven Zavelberg maßlos.
Achim/Langwedel – Nun, entschuldigen mussten sich die Langwedeler für diesen Sieg sicher nicht, denn letztlich besaßen sie in Daniel Throl einen, der im Gegensatz zu den Hausherren wusste, wo das Tor steht. Das 1:0 durch Ben Röder (7.) bereitete Throl mustergültig vor, die Tore zwei (72.) und drei (88.) erzielte der Techniker dann selbst. „Alles drei Geschenke“, maulte da Zavelberg. „Die ersten beiden Tore müssen wir verhindern. Da haben wir uns schülerhaft angestellt. Das dritte war ein Geschenk des Schiedsrichters, der einen Strafstoß verhängte, der einfach nur ein Witz war!“ Und einmal in Rage, verstand der Übungsleiter auch die Welt nicht mehr, als Alexander Kluge in der 20. Minute einen völlig korrekt aussehenden Kopfballtreffer von Tim Melzer die Anerkennung verwehrte: „Wo er da zuvor ein Foulspiel erkannt haben will, ist mir schleierhaft!“
Daniel Throl trifft doppelt
All das konnte sein Pendant durchaus nachvollziehen. Immerhin lieferte Tavans Elf weiß Gott kein gutes Spiel ab, war läuferisch unterlegen, obwohl die Platzherren personell aus dem letzten Loch pfiffen: „Das war ein Sieg ohne jeglichen Glanz. Damit können wir einfach nicht zufrieden sein. Letztlich müssen wir uns bei unserem Keeper bedanken, der uns im ersten Abschnitt im Spiel gehalten hat!“
Und das ist der Vorwurf, den sich die Achimer vor allem gefallen lassen müssen. Denn bis zum 16er sah das spielerisch durchaus ansehnlich aus, doch dann waren die Hausherren bis auf ein einziges Mal am Ende mit ihrem Latein, vergaßen sich einfach für ihren couragierten Auftritt zu belohnen. Die beste Möglichkeit, eine verschlafene Anfangsphase vergessen zu machen, hatte da Max Brookmann, der nach zweifelhaftem Foulspiel von Justin Gericke im FSV-16er an Fabian Schmidt per Strafstoß an Schlussmann Kai Sedlasek scheiterte (37.). Auch weitere Möglichkeiten wusste der FSV-Torhüter in der Folge zu vereiteln.
Brookmann lässt Strafstoß liegen
Die Gäste, die zwischen der zehnten und 60. Minuten so gut wie nicht stattfanden, wachten erst Mitte des zweiten Durchgangs auf, als der wieder einmal starke TSV-Keeper Vincent Schicks erst gegen Ben Röder, dann im Nachschuss auch gegen Lukas Krempel sowie in der Folgeszene gegen Maxim Schaf glänzend parieren konnte (62./63.). Machtlos war er dann allerdings gegen den Schuss von Daniel Throl von der Strafraumkante (71.) ins kurze Eck. Per Freistoß aus 17 Metern konnte danach zwar Patrick Ehrhardt auf 1:2 (78.) verkürzen, doch mehr wollte den Platzherren letztlich nicht gelingen. Zu allem Überfluss zeigte der Unparteiische dann auch noch nach angeblichen Foulspiel von Arne Gaulke an Daniel Throl auf den Punkt (88.). Schicks war aus elf Metern gegen den Gefoulten machtlos und wusste die Niederlage nach dem Abpfiff dann auch gut einzuordnen: „So langsam wird es eng für uns!“
Von Frank Von Staden