Ein überfaires Landesliga-Derby

Es war das erwartet deutliche Ergebnis in einem Handball-Derby, das den Namen so vielleicht nicht ganz verdient hatte. So dominierte der Landesliga-Primus SG Achim/Baden II die Partie beim Kellerkind aus Oyten klar mit 34:22, bekam diesen Sieg allerdings zumindest im ersten Abschnitt auch auf dem Silbertablett serviert, „weil wir in diesem Durchgang wirklich absolut harmlos waren“, so Oytens Reserve-Coach Sören Blumenthal später.
Oyten/Achim – Von Rivalität und gesunder Zweikampfhärte, die Derbys doch meistens hervorrufen, war in dieser Begegnung nur ganz selten etwas zu spüren. So bekamen die Gäste aus Achim nicht einen einzigen Siebenmeter im ganzen Spiel zugesprochen, die einzige Zeitstrafe auf Oytener Seite erhielt der TVO-Coach (22.), der zarte Emotionen an der Seitenlinie zeigte. Schon deshalb hatte die SG II sehr leichtes Spiel, führte nach acht Minuten bereits mit 8:2 durch den Treffer von Kjel Wilkens und befuhr schon nach 16 Minuten die Siegerstraße, als Dominik Stoick auf 15:6 für seine Farben stellte. „Da waren wir in allem Belangen zu ängstlich. Ja, in der ersten Hälfte war ganz, ganz viel Luft nach oben“, konstatierte da Blumenthal später. Sein Pendant Thorben Schmidt-Bonheur blies da ins selbe Horn: „Dass es uns Oyten so leicht machen würde, damit konnte man im Vorfeld nicht rechnen. Zumindest von uns war es eine gute erste Halbzeit. 25 Tore sind da schon ein echtes Brett. Dass die Jungs dann in Abschnitt zwei einige Gänge heruntergeschaltet haben, kann ich ihnen nicht einmal verdenken. Manchmal aber war es mir schon etwas zu wenig.“

Verständlich die kleine Spitze von Schmidt-Bonheur Richtung Mannschaft. Denn in der Deckung wurde nun nur noch das Nötigste investiert, vorne jagte eine Unkonzentriertheit die nächste. Bis zum 29:15 durch Ole Jacobsen war noch alles okay (40.), danach baute der Klassenprimus mehr und mehr ab und stellte in der Schlussphase das Handballspielen fast ein. Blumenthal schrieb dies aber auch der Leistungssteigerung seines Teams zu: „Da haben wir vieles besser gemacht. Wenn wir am Ende auch noch die vielen freien Chancen reinmachen, verlieren wir gar nur mit vier Toren Unterschied. Letztlich ist das aber auch egal. Wichtig ist jetzt, dass wir uns in den nächsten zwei Wochen konzentrierter zeigen. Denn dann stehen zwei ganz wichtige Spiele an!“
Tore für den TV Oyten II: Wilkens, Beckmann (je 2), Lange (5/2), Precht, Lübbers (je 4), Steinsträter, Hassing (je 1), Reelfs (3).
Tore für die SG Achim/Baden II: Schlebusch, Jacobsen, Zschorlich, Rosilius (je 4), Stoick, Albers (3), Dumke, Ohlhorst, Kahl (je 1), Schirmacher (2).