Boxabend im Niedersachsenhof ein voller Erfolg

Verden – Die lange Pause ohne Boxkämpfe ist vorbei: Am Sonnabend wurde im Niedersachsenhof um den 2. Verdener Stadtpokal gekämpft und die 15 Wertungskämpfe waren ganz nach dem Geschmack des Publikums. „Die Stimmung war super. So etwas durften wir drei Jahre nicht mehr erleben. Alle kamen auf ihre Kosten, denn es wurde guter Boxsport geboten“, freute sich Birgit Gerlach, Trainerin des BC Verden.
Von den Gastgebern musste zunächst Ali Kilinc gegen Jusuf Jaber (Peine) in der Klasse Schüler/Federgewicht in den Ring. „Ali war aufgeregt, fand anfangs nur schwer in den Kampfrhythmus hinein und hat in der ersten Runde viel zu wenig geschlagen“, reflektiert Gerlach. Danach wusste sich der Youngster zwar zu steigern, doch letztlich unterlag er nach Punkten. Dennoch hielt sich seine Enttäuschung in Grenzen. Auch der elfjährige Jamal Uslu traf mit Artur Zussik im Papiergewicht auf einen Kontrahenten aus Peine. Uslu, der bereits zwei Kämpfe siegreich gestaltet hatte, lag von Beginn an vorne und gewann am Ende klar mit 3:0-Richterstimmen, was die Stimmung im Saal geradezu zum Kochen brachte. Mohamed Al-Issa stieg in der Altersklasse der Kadetten (12/13 Jahre) im Papiergewicht bis 46 Kg gegen Botan Akmann (Salzgitter) in den Ring. Gerlach: „In den ersten beiden Runden hat Mohamed viel zu verhalten geboxt und musste etliche Treffer einstecken.“ Nach einigen deutlichen Worten seiner Trainerin ging der Verdener in der dritten Runde konsequent nach vorne und landete einige Treffer. Doch für einen Sieg reichte es nicht. Was folgte, war ein wertungsfreier Sparringskampf zwischen Mailin Spöring vom BC Verden gegen eine Gegnerin aus Kleefeld.

Dann war es endlich so weit; die mit Ungeduld erwarteten Männerkämpfe starteten. Necati Solak war gegen Julian Krein (Wolfsburg) gefordert. Für den Verdener eine Premiere, auf die ihn seine Trainerin gezielt eingestellt hatte. Und Solak ließ von der ersten Sekunde an seinen Siegeswillen durchblicken. Für seinen Gegner waren die Schläge und Konter des Rechtsauslegers nur schwer vorhersehbar. Der Verdener boxte aus einer kompakten Doppeldeckung heraus sehr explosiv. Krein indes hatte bereits in der ersten Runde Probleme und musste, nachdem er zu Boden gegangen war, bereits vom Richter angezählt werden. Auch in Runde zwei dominierte der Verdener und ließ dem Gegner keine Chance. Da Krein noch ein weiteres Mal angezählt werden musste, warf dessen Trainer das Handtuch, um einen Sieg durch K.O zu vermeiden. Kaum hatte sich die tobende Menge wieder etwas beruhigt, standen sich nach sechsjähriger Wettkampfabstinenz der Verdener Steven Eden und Reza Nabizadeh (Hildesheim) gegenüber. Doch trotz guter Einstellung und erfolgreicher Konter konnte Eden, dem zunehmend die Puste ausging, die Niederlage nicht abwenden und musste in Runde drei, nachdem er zum dritten Mal angezählt worden war, aufgeben. Der letzte Kampf im leichten Mittelgewicht bis 71 kg wurde von Verdens André Groß und Baran Aslan (Braunschweig) bestritten. Nach einer ausgeglichenen Runde musste der erfahrene Ringarzt Dr. Peter Ahrens bereits in der zweiten Runde den Kampf abbrechen, weil Groß im Nahkampf gleich mehrmals von seinem Gegner mit dem Kopf gestoßen wurde und dabei eine Platzwunde über dem Auge erlitten hatte. Da die Wunde stark blutete und der Cut direkt über einer Arterie lag, war die Anweisung des Abbruchs natürlich konsequent, aber auch bedauerlich, dass der Sieg so an den Braunschweiger ging. nie