Gudegast und Ordu müssen gehen

Nach zwölf Spielen hat Fußball-Bezirksligist TSV Thedinghausen die Reißleine gezogen und sich von Coach Lars Gudegast und Co-Trainer Tarkans Ordu getrennt.
Thedinghausen – Seit Wochen zieren die Fußballer des TSV Thedinghausen das Tabellenende in der Bezirksliga. Lediglich vier Punkte stehen nach zwölf Spielen auf der Habenseite der Blau-Gelben. Zuletzt setzte es gleich acht Niederlagen in Folge. „Der Trend der vergangenen Wochen war alles andere als schön. Vor allen Dingen das 0:6 gegen Riede hat richtig wehgetan. Daher haben wir uns als Vorstand zum Handeln gezwungen gesehen“, erklärt Spartenleiter Jan Steffens Montagabend die sofortige Trennung von Coach Lars Gudegast und Co-Trainer Tarkans Ordu.
Spartenleiter Jan Steffens will neuen Impuls im Kampf um den Klassenerhalt setzen
Mit der Beurlaubung des Trainerduos soll nicht nur die Mannschaft in die Pflicht genommen, sondern gleichzeitig auch ein neuer Impuls im Kampf um den Klassenerhalt gesetzt werden. „Auch wenn es derzeit alles andere als gut aussieht, hoffen wir, die Liga irgendwie noch halten zu können. Daher hat sich der Vorstand dazu entschieden, dass wir reagieren müssen. Zumal die Spiele, in denen wir punkten müssen, ja noch kommen“, gibt Steffens zu verstehen. Seine mögliche Zuversicht zieht Thedinghausens Spartenleiter aus der Tatsache, dass der Zusammenhalt in der Mannschaft trotz des bisherigen negativen Verlaufs immer noch stimmt. „Daher gibt es jetzt auch keine Ausreden mehr. Ab sofort zählen nur noch Punkte“, hat Steffens bereits das richtungsweisende Kellerduell am Sonntag auf eigenem Platz gegen den Kreisrivalen TSV Achim, der im Hinspiel mit 3:1 bezwungen wurde, im Blick. In dieser Woche leitet mit Matthias Finke eine interne Lösung interimsmäßig das Training und steht auch am Sonntag in der Verantwortung. Doch das soll sein einziger Einsatz bleiben, da Jan Steffens durchblicken ließ, dass der Mannschaft im Anschluss an das Spiel bereits der neue Trainer präsentiert werden soll. „Es ist zwar noch nicht endgültig fix, aber wir sind schon sehr weit“, rechnet Thedinghausens Spartenleiter fest mit der Zusage des Kandidaten.
Ich hatte immer gedacht, dass wir in Thedinghausen ein familiärer Verein sind. Letztlich verdienen wir damit alle kein Geld, sondern betreiben in meinen Augen nur Freizeitsport. Und ob es überhaupt sinnvoll ist, irgendwie vielleicht noch die Klasse zu halten, erscheint mir ebenfalls fraglich.
Für Lars Gudegast kam die Entscheidung des Vorstands, auf die er enttäuscht mit einem unverständlichen Kopfschütteln reagierte, ziemlich überraschend. „Damit hatte ich nun nicht gerechnet. Zumal im Vorfeld allen Beteiligten klar war, dass es für uns sicher keine einfache Saison werden wird“, verweist er auf das junge Durchschnittsalter seiner Mannschaft. „Daher hätte ich mir schon etwas mehr Zeit gewünscht, zumal unsere Gegner ja noch kommen.“ Aber letztlich müsse er die getroffene Entscheidung akzeptieren. Auch, wenn er sich einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen konnte. „Ich hatte immer gedacht, dass wir in Thedinghausen ein familiärer Verein sind. Letztlich verdienen wir damit alle kein Geld, sondern betreiben in meinen Augen nur Freizeitsport. Und ob es überhaupt sinnvoll ist, irgendwie vielleicht noch die Klasse zu halten, erscheint mir ebenfalls fraglich“, bezeichnet Gudegast den drohenden Abstieg keinesfalls als Weltuntergang. „Nein, eventuell wäre es ja sogar förderlich für die junge Truppe. Denn mit den gesammelten Erfahrungen aus dieser Saison könnte sie vielleicht einen neuen Anlauf in Richtung Aufstieg in die Bezirksliga unternehmen und dann eine bessere Rolle spielen!“
Ob Gudegast künftig wieder als Trainer im Einsatz sein wird, ließ er Montagabend unbeantwortet. „Stand jetzt erst einmal nicht. Aber wer weiß, was in ein paar Monaten ist.“
Von Kai Caspers