Rekers’ Lebensmotto: Never give up

Verden - Von Jürgen Honebein. Eine herausragende sportliche Auszeichnung bekam jetzt die 39-jährige Verdenerin Monika Reker. Ihr wurde im bayerischen Zirndorf im Rahmen des „Runterra-Laufes“ der erstmals vergebene „Runterra Social Phoenix Award“ verliehen.
Monika Reker war eine von fünf Sportlern, die im Vorfeld für diesen besonderen Preis nominiert worden war. Es ist ein Preis für Menschen, die in ihrem Leben Tiefpunkte und Schicksalsschläge erfahren haben, aber wieder aufgestanden und heute so stark wie gestern sind.
Monika Rekers Weg zurück in den Sport war ein solcher. Im Jahr 2005 schien ihre sportliche Karriere mit dem Rennrad wegen einer schweren, angeblich unheilbaren, chronischen Lungenerkrankung zu Ende. „Diverse Ärzte und Spezialisten sagten zu mir, dass ich mich mit meinem Zustand abfinden müsste. Ich würde nie wieder Rennen fahren, nie wieder Leistungssport betreiben können.“ Vor dieser Diagnose fuhr Monika Reker erfolgreich 24-Stunden-Rennen und wurde in der damals größten 24-Stunden-Rennserie Europas Zweite nach gefahrener Kilometerleistung. „Ich hatte aber noch Träume, wollte einmal ein Etappenrennen über die Alpen fahren. Fünf Jahre habe ich für meinen Weg gebraucht, habe Niederlagen erlebt und anfangs nur kleine Erfolge gehabt. Oft dachte ich, ich schaffe es nicht, doch es hat mit großer Energie und mit eisernem Willen geklappt“, sagt die 39-Jährige nicht ohne Stolz. Weitere Rückschläge in jüngster Zeit wie ein kaputter Schlüsselbeinknochen haben dafür gesorgt, dass Reker nie ohne Schmerzen fahren kann. Die Polizeivollzugsbeamtin ließ sich dadurch aber nicht stoppen. Im Sommer diesen Jahres setzte sie sich auf das Rad und fuhr in zwölf Tagen 1773 Kilometer von Frankfurt nach Barcelona. Über diese sogenannte „Besi & Friends Tour“ wurde von der ARD ein Film gedreht, der am 19. Oktober um 17.30 Uhr unter dem Titel „Über den Berg - mit dem Rennrad zu neuen Lebensmut“ ausgestrahlt wird. In dieser Doku spielt Monika Reker die Hauptrolle. „Ich war wohl die erste Person, die trotz einer chronischen Knocheninfektion solch eine schwere Strecke über die Alpen absolviert hat!“ Es folgte am 27. September in Zirndorf die nächste große Herausforderung. Runterra ist ein Hindernislauf der Elemente, der in diesem Jahr zum ersten Mal unter dem Motto „Never give up“ stattfand. Bei diesem Hindernislauf ging es (ohne Fahrrad) über einen sieben Kilometer langen Parcours, der mit über 30 Hindernissen bestückt war, die alle eine Herausforderung darstellten. Alle 300 Meter musste eines überwunden werden, das den Elementen Erde, Wasser, Feuer und Luft nachempfunden war. Jeder Teilnehmer hatte die Wahl den Parcours einmal, zweimal oder dreimal zu absolvieren. Monika Reker schaffte es tatsächlich dreimal.
Sie ging zusammen mit Jeffrey Norris auf die Strecke, der blind ist und für den die Strecke eine ganz besondere Herausforderung war. Norris und Reker feuerten sich gegenseitig an und nur so war es zu schaffen durch Schlammlöcher zu wühlen, über Hindernisse zu klettern, durch verschlammte Rohre zu kriechen, Flüsse zu durchqueren oder aber Sandsäcke durch den Wald zu schleppen.
„Eigentlich hatte ich gedacht, ich schaffe nur eine Runde, doch dann kam die zweite und selbst die dritte Runde war kein Problem für mich, da ich meine Handicaps gut kompensiert hatte und kaum einer merkte, dass ich praktisch ohne linken Arm lief“, blickt Monika Reker stolz zurück. Lohn für die große Herausforderung und Überwindung war der erstmals vergebene „Runterra Social Phoenix Award“. „Dieser wird bei mir einen Ehrenplatz erhalten“, versichert die 39-jährige Kämpferin, die nie aufgegeben und stets auch nach Rückschlägen immer nach vorne geblickt hat.