Sportlerwahl: Talente Miesner und Schröder triumphieren

Das Geheimnis ist gelüftet. Neben Carolina Miesner als Sportlerin und Jasper Schröder als Sportler des Jahres wurden auch die Trainerin und die Mannschaft geehrt.
Rotenburg – Im Sattel sitzen sie beide, unwahrscheinlich erfolgreich sind sie auch: Reiterin Carolina Miesner aus Scheeßel, amtierende Dressur-Europameisterin mit dem Junioren-Team, und Radrenncrack Jasper Schröder aus Rotenburg, amtierender Vize-Weltmeister mit dem U 19-Bahn-Vierer, haben sich bei der Sportlerwahl 2022 durchgesetzt und sind zur Sportlerin und zum Sportler des Jahres gekürt worden. Auch die Lebenshilfe Rotenburg-Verden räumte an diesem Freitagabend in der Pestalozzihalle ab – die Schwimmer krönten sich zur Mannschaft des Jahres. In Alicia Koppe setzte sich in der Kategorie der Trainer zudem eine Vertreterin der Aerobicturnerinnen des TuS Rotenburg die Krone auf.
Nach zweijähriger Corona-Auszeit kehrte die Sportlerwahl damit eindrucksvoll auf die Bühne zurück. 3 187 gültige Stimmen waren bei unserer Zeitung eingegangen, die zweitmeisten in der Geschichte der Traditionsveranstaltung, die im Rahmen der Sportlerehrung der Stadt durchgeführt wurde und wieder einmal das Spannungshighlight bildete. Das Votum der Leser floss wie üblich zu 50 Prozent in die Wertung ein, der andere Teil stammte von einer siebenköpfigen Jury, bestehend aus den Sponsoren (Sparkasse Rotenburg Osterholz, Stadtwerke Rotenburg, Rotenburger Kreiszeitung, Rolf-Ludwig-Stiftung), der Stadt Rotenburg, der Arbeitsgemeinschaft Rotenburger Sportvereine sowie unserer Sportredaktion.

Und dabei war sich die Mehrheit der Jury vor allem im Fall von Jasper Schröder einig. Der 18-jährige Wümmestädter, der inzwischen für den Rennstall „rad-net Oßwald“ fährt, kam dadurch auf 2 274 Stimmpunkte und landete damit vor dem Zweitplatzierten Lebenshilfe-Schwimmer Matthias Haack (1 344) und Handballer Chris Ole Brandt vom Oberligisten TuS Rotenburg (1 174). Schröder selbst verpasste seine Kür in der Heimat allerdings, weil er bei der Youngster Coast Challenge von Bredene nach Koksijde an der belgischen Küste weilte. Für ihn nahmen seine Eltern Bernd und Melanie die Auszeichnung entgegen, während der Sohnemann eine Grußbotschaft per Video schickte. „Ich möchte mich herzlich bedanken. Danke an alle, die für mich gestimmt haben“, ließ er das Publikum – 150 Zuschauer waren neben geladenen Gästen auf der Tribüne – wissen.
Das knappste Ergebnis gab es bei den Sportlerinnen, denn Siegerin Carolina Miesner vom RFRV Scheeßel (1 895) und die Zweitplatzierte Aerobicturnerin Sophie Rothammel vom TuS Rothammel (1 821) trennten lediglich 74 Stimmpunkte. „Mir bedeutet das alles sehr viel. Es war ein langer Weg bis hier hin“, freute sich Miesner. Auf Platz drei „dribbelte“ sich mit 1 032 Punkten Fußballerin Manuela Schreier vom Rotenburger SV, wo sie in der U 18 bei den Jungs mitmischte. Zudem spielt die 18-Jährige bei den Frauen des SV Werder Bremen II.

Bei der Konkurrenz der Trainer gab es sogar einen Fünfkampf um den Titel! Siegerin Alicia Koppe (TuS Rotenburg/1 369) trat als Aerobic-Coach damit in die Fußstapfen von Mehrfach-Siegerin Mareike Niederschulte. „Ich glaube, ich spreche hier für alle ehrenamtlichen Trainer, dass diese Auszeichnung eine große Ehre ist“, gestand sie. Der zweitplatzierte Handball-Coach Chris Ole Brandt (TuS Rotenburg/1 264) lag nur 105 Stimmpunkte hinter ihr und lediglich 16 vor der auf Platz drei eingelaufenen Susanne Kuppler von der Lebenshilfe (1248). Zudem bestieg Brandt an diesem Abend zweimal das „Treppchen“. Das verpasste bei den Trainern Heide Bahrs von den Karateka des TuS Rotenburg (1 192) nur ganz knapp – und selbst der fünftplazierte Fußballer Michel Müller vom Rotenburger SV lag noch im vierstelligen Bereich (1 041).
In dem Sechserfeld der Mannschaften setzte sich letztlich das Schwimm-Team der Lebenshilfe durch. 2058 Stimmen erhielt das Team um Trainerin Kuppler, die das Wort ergriff und sich bedankte: „Inklusion hat an diesem Abend einen Namen bekommen.“ Mit rund 700 Stimmen weniger folgte das Aerobic-Trio 12-14 des TuS Rotenburg (1311) und die U19-Fußballer des Rotenburger SV (1263) auf den Plätzen.
