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Der Frühaufsteher: Wie Jannik Niepel zum Startelf-Debüt in der Oberliga kam

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Von: Matthias Freese

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Jannik Niepel klärt vor Darlin van der Werff.
Oft bereinigte Jannik Niepel (am Ball) bei seinem Startelf-Debüt in der Oberliga die Situation gegen Emdens Darlin van der Werff. © Freese

Gegen Kickers Emden kam Jannik Niepel erstmals von Beginn an in der Oberliga zum Einsatz und spielte sehr solide. Ob er auch gegen den FC Hagen/Uthlede in der Startelf steht, ist aber noch nicht klar.

Rotenburg – Jannik Niepel ist für Tim Ebersbach der Prototyp eines Teamplayers. „Er heult nicht herum und sucht die Schuld auch nicht bei anderen“, sagt der Coach des Rotenburger SV über den Rechtsverteidiger, der sich stattdessen mit Trainingsfleiß herankämpfte, gegen Spitzenreiter Kickers Emden zum Startelf-Debüt in der Fußball-Oberliga kam und „absolut sein Soll erfüllt“ habe. Ansprüche stellt der 21-Jährige deshalb nicht. „Wenn ich im Training Gas gebe, könnte ich aber eine Chance haben“, hofft er im Heimspiel gegen den FC Hagen/Uthlede (Samstag, 15 Uhr) auf einen erneuten Einsatz.

Niepel ist ein Frühaufsteher – berufsbedingt. Er arbeitet im elterlichen Betrieb, beliefert die Standorte in Norddeutschland mit Brot und anderen Leckereien, steht aber auch selbst im Verkaufswagen. Am Donnerstag klingelte der Wecker deshalb bereits um 3.45 Uhr, an Samstagen auch noch früher. „Ich versuche im Training, immer alles zu geben – aber man merkt das schon“, gesteht er. Der Job war auch ursächlich dafür, dass er in der Saisonvorbereitung schwer reinkam. „Und dann waren da auch zwei, drei Spieler vor mir, da ist es nicht so einfach, an denen vorbeizukommen.“

Niepel holte sich die Spielpraxis über die Zweite

Doch aufgeben war für Niepel keine Option. „Die letzten zwei Monate hatte er eine Trainingsbeteiligung von 100 Prozent, hat die Spielpraxis über die Zweite gesucht und dort gute Leistungen gezeigt. Er ist ein Beispiel dafür, wie man sich wieder reinarbeiten kann“, betont Ebersbach.

Gegen Emden, den vermeintlich stärksten Gegner der Liga, erhielt der Rotenburger, der 2019 vom JFV Verden/Brunsbrock zurückkehrte, die Belohnung serviert und stand bis zur 62. Minute auf dem Feld. „Am Anfang musste ich erst mal auf mich selbst gucken, da konnte ich nicht viel kommunizieren. Aber Sämi van den Berg hat mich gut geleitet“, dankt er dem Innenverteidiger. Die meisten Zweikämpfe („Das ist mein Ding“) entschied er für sich, sagt aber auch selbstkritisch: „In der zweiten Halbzeit hat mich mein Gegenspieler ein paar Mal abgehängt.“ Wobei er es auch mit Darlin van der Werff, einem der stärksten Flügelstürmer der Liga, zu tun bekommen hatte. Gegen Hagen könnte über die Seite mit Kai Diesing ein ähnliches Kaliber warten. Den hatte wiederum Yannick Chwolka im Hinspiel nach seiner Einwechslung gut bearbeitet. Ebersbach ist sich deshalb noch nicht sicher, wen er aufbietet und erklärt: „Ich habe mich noch nicht entschieden.“

Gegen Durays Hagener geht es um drei Punkte für die Abstiegsrunde

Der Rotenburger SV hat ein Luxusproblem: Wohin mit Yannik Funck, dem wiedergenesenen Innenverteidiger, wohin mit Luca Althausen und Marcel Marquardt, die ebenfalls ins Team zurückdrängen? Coach Tim Ebersbach wird sich wohl kurzfristig entscheiden, wen er im „Sechs-Punkte-Spiel“ der Fußball-Oberliga gegen den direkten Rivalen FC Hagen/Uthlede (Samstag, 15 Uhr, Ahe-Stadion) in die Startelf beordert und wer auf die Bank muss. Das Duell mit den Mannen aus dem Kreis Cuxhaven, die von Ex-RSV-Coach Benjamin Duray trainiert werden, ist von großer Bedeutung. Es geht um die Punkte für die Abstiegsrunde, in der beide Teams im neuen Jahr vermutlich weiterspielen. „Ziel müssen die drei Punkte sein“, weiß auch Ebersbach. In der aktuellen Tabelle liegt sein Team einen Punkt hinter Hagen, hat die schlechtere Torausbeute, dafür aber die bessere Defensive – 10:16 lautet die Bilanz beim RSV, 16:24 bei Hagen.

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