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Rotenburgs Keeper Köhlmoos braucht das Adrenalin

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Von: Matthias Freese

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Matthis Köhlmoos kniet mit dem rechten Bein auf dem Boden, mit dem angewinkelten, linken hält er den Ball.
Auch den hat er: Matthis Köhlmoos zeigte gegen den SV Beckdorf 15 Paraden und hielt sein Rotenburger Team damit bis zum Ende im Spiel. © Freese

Matthis Kohlmoos zeigt mit seinen Paraden nicht nur, was er für ein guter Keeper ist. Der 21-Jährige gibt sein Wissen auch als Trainer weiter.

Rotenburg – Mitspieler Tim Kesselring war sich ziemlich sicher: „Das war das beste Spiel, was ich von dir bisher gesehen habe“, teilte er Matthis Köhlmoos, dem Keeper des Handball-Oberligisten TuS Rotenburg, beim Smalltalk nach dem Abpfiff mit. Zusammen standen die beiden dort mit Kreisläufer Kilian Behrens und dem aus Rotenburg stammenden Niko Korda vom siegreichen SV Beckdorf, der ergänzte: „Ich glaube, drei Bälle müsstest du von mir gehalten haben.“ Klar war: Trotz der 26:29-Niederlage hatte der nach 19 Minuten eingewechselte Köhlmoos die Beckdorfer Angreifer immer wieder ausgeguckt und ihre Würfe pariert. 15 Mal insgesamt!

„Für mich persönlich hat alles gestimmt in diesem Spiel – nur das Ergebnis nicht“, wusste Köhlmoos um seine überragende Leistung an diesem Samstagabend. Warum seine Teamkollegen diese nicht zu einem Sieg zu nutzen wussten, vermochte er wiederum nicht zu erklären: „Das ist schwierig zu beurteilen. Du guckst als Torwart ja von der ganz anderen Seite zu und siehst nicht, ob da eine Lücke ist oder nicht.“ Er selbst machte seinen Kasten jedenfalls so gut, wie es nur möglich war, dicht. Selbst zwei Siebenmeter parierte er – und einige Tempogegenstöße. „Hinten hat Matthis gehalten, gehalten, gehalten“, stellte auch Coach Nils Muche fest, ohne davon wirklich überrascht zu sein: „Ich weiß doch, was er kann. Wenn er gleich zu Anfang zwei, drei Bälle hält, dann wird er ein Faktor für uns.“

Keeper trainiert die weibliche B-Jugend

Und so sollte es kommen, nachdem der 21-Jährige für Yannick Kelm eingewechselt worden war. Dass Kelm die unumstrittene Nummer eins ist – für Köhlmoos kein Problem: „Er hat seinen Stammplatz, das soll auch so sein. Aber wenn man dann spielt, muss man auch was zeigen.“ Und eben das sollte nicht lange dauern. Mit der ersten Parade war Köhlmoos drin im Spiel – und bejubelte fortan jede erfolgreiche Tat euphorisch mit den geballten Fäusten, quasi seinem Markenzeichen. Mal noch am Boden sitzend, wie nach einer gelungenen Fußabwehr gegen Klaus Fuhrmann, dann auch wieder breitbeinig und breitarmig stehend in Richtung Publikum. „Ich brauche das Adrenalin, das macht es einfacher“, erklärte der Rotenburger, der in Hamburg an der TU im dritten Semester Elektrotechnik studiert, seine Gesten. „Ich mache es für mich, aber auch, um die Mannschaft zu puschen.“

Wertvolle Hilfe erfährt er von Videoanalyst Udo Brandt, mit dem er bereits in der A-Jugend-Bundesliga, damals beim TV Oyten, höherklassig zusammengearbeitet hatte. „Natürlich guckt man vorher schon ein bisschen Video. Gerade bei den Siebenmetern hilft Udo mit seiner Analyse sehr.“ Aber auch selbst gibt Köhlmoos sein Wissen weiter. Neben Studium und erster Herren widmet er sich dem Nachwuchs im Verein. Er coacht die weibliche B-Jugend in der Landesliga.

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