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Thomforde spricht über seine Erfahrungen bei Olympia

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Von: Manfred Krause

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Klaus Thomforde steht hinter einem Stehtisch, auf dem Blumen und eine Flasche Wasser stehen.
Klaus Thomforde sprach über die Erfahrungen in Tokyo. © Krause

Vier namhafte Referenten sprachen auf der TGLR-Fortbildung. Die einen richteten den Blick in die Zukunft, ein anderer schaute zurück.

Rotenburg – Die Trainergemeinschaft Landkreis Rotenburg (TGLR) hat ihre 100. Fortbildung veranstaltet. Zum Jubiläum präsentierte der Vorsitzende Gerd Rathjen im Sitzungssaal des Rathauses vier Referenten, die in ihren Impulsvorträgen den anwesenden Trainern und Ehrengästen spannende Themen boten. „Ich habe zwei Jahre daran gearbeitet, diesen Abend vorzubereiten“, sagte Rathjen, der zu Beginn die Referenten Uwe Erkenbrecher, Lars Figura, Klaus Thomforde und Jörg Steffens aus dem TGLR-Stab zu Ehrenmitgliedern ernannte.

Lars Figura steht hinter einem Stehtisch.
Lars Figura war der vierte Redner des Abends. © Krause

Ein Heimspiel hatte der gebürtige Minstedter Thomforde, der nach seiner Profi-Karriere die Trainerlaufbahn einschlug. Der Fußballlehrer arbeitet seit 2013 beim Deutschen Fußball-Bund, agiert in der U 21 als Torwarttrainer. „Ich bin hier geboren. Wenn ich an Veranstaltungen der TGLR teilnehme, ist es wie nach Hause kommen“, bemerkte der 58-Jährige, der über seine Erkenntnisse bei den Olympischen Spielen in Tokio berichtete. Sportlich erlebte er dort eher eine Enttäuschung. War es doch ein Rumpfteam, das um olympisches Gold kämpfte. Im Vorfeld war es sein Job, aus fast einem Dutzend Aspiranten, drei Torhüter zu nominieren. Das stellte sich schwierig dar. „Ich traf Entscheidungen, doch erhielt immer wieder Absagen. Wenn plötzlich der Verein Priorität hatte oder es andere Interessenskonflikte gab. Das war schon enttäuschend“, erklärte der ehemalige Profi des FC St. Pauli.

Uwe Erkenbrecher steht hinter einem Stehtisch.
Uwe Erkenbrecher referierte über die Trainingsplanung. © Krause

Nach der Video-Verabschiedung durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hob der Tross am Airport Frankfurt ab. „Der Flug dauerte 13 Stunde und anschließend war fünf Stunden Testungen angesagt“, erinnerte sich Thomforde, der im Anschluss das Trainingscamp in Wakayoma bezog. „Wir haben dort keinen großen Luxus vorgefunden. Die Eröffnungsfeier erlebten unsere Spieler im Stadion. Das Trainerteam blieb im Hotel, erlebte die Feier am Fernseher.“

Nach der Niederlage im Auftaktspiel gegen Brasilien (2:4) bahnte sich bereits das Aus an, das nach dem dritten Gruppenspiel zur Realität wurde. „Ich hätte mir schon mehr Unterstützung vom DFB gewünscht. Das habe ich vermisst. Daher waren wir Trainer auch sehr angefressen“, verriet er von seinen zweiten Olympischen Spielen. „Der Erlebnisfaktor war ein Traum“, meinte Thomforde dennoch.

Reinhard Jansson steht hinter einem Stehtisch.
Reinhard Jansson blickte auf den Fußball nach Corona. © Krause

Janssons Vortrag zum Thema „Der Profi- und Amateurfußball nach der Corona-Pandemie“ vermittelte den Teilnehmern eine interessante Sichtweisen. Seine spezielle Vorgehensweise in Sachen Gegnerbeobachtung und Trainingsplanung präsentierte Fußballlehrer und Weltenbummler Erkenbrecher.

Stimmen zur Veranstaltung der TGLR

Rüdiger Wiegand, Bezirkssportgerichtsvorsitzender: „Durch die guten Verbindungen schafft Gerd es, immer wieder hochgradige Referenten zu gewinnen. Doch wichtig wäre, dass er einen Nachfolger aufbaut.“

Udo Werner, ehemaliger Bezirksspielausschussvorsitzender: „Die TGLR ist sehr förderlich. Nicht nur junge Trainer haben hier die Möglichkeit sich auszutauschen. Das Engagement von Gerd ist beachtlich, der ist einfach gut vernetzt.“

Jörg Steffens, TGLR-Stab: „Es ist beeindruckend, dass Gerd mit seinen 72 Jahren immer noch mit solch großer Energie seine Arbeit macht. Die TGLR ist allein sein Baby.“

Manfred Dollberg, Rotenburger Trainer-Urgestein: „Ich habe aus jeder Veranstaltung etwas für den Trainingsalltag mitgenommen. Das große Durchhaltevermögen von Gerd ist schon stark. Es ist beeindruckend, dass er immer noch Lust auf Fußball hat.“

Benjamin Duray, Trainer des FC Hagen/Uthlede: „Das waren super spannende Vorträge und sehr kurzweilig. Dann haben wir ein tolles Ambiente vorgefunden. Dass Gerd den Vorsitz bereits 31 Jahre macht, ist beeindruckend.“ mkr

Das schwierigste Los hatte Figura „gezogen“, da die „Stadionuhr“ bereits auf 22 Uhr stand und er als letzter Referent auftrat. Doch der ehemalige Athletikcoach des SV Werder Bremen zeigte sich als Profi, wagte zum Thema „Der Sport nach der Corona-Krise“ einen Blick nach vorne. „Das ist seine Sichtweise und schon ein sehr anspruchsvolles und interessantes Thema“, fand Otto Winkelvos, Torwarttrainer des Bezirksligisten MTSV Selsingen. Ehrengast Arne Lücking meinte zu Figuras Vortrag: „Das ist eine total spannende Thematik, vieles ist neu für mich. Das sind Impulse, über die man nachdenken muss.“ Ein zufriedener und stolzer Gerd Rathjen sagte abschließend: „Das war ein Traumtag für mich, wir haben sehr gute Referenten präsentiert. Und so lange ich unsere Trainer noch mit Vornamen ansprechen kann, höre ich nicht auf.“

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