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Im Derby siegen nur die RSV-Fans

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Von: Matthias Freese

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Zuschauer liegen sich in den Armen und springen und singen auf der Tribüne des Heeslinger Waldstadions.
Auf der Tribüne waren sie tonangebend: Die Fans sowie die Spieler der U 19 und zweiten Herren des Rotenburger SV sorgten für mächtig Stimmung auf den Rängen im Heeslinger Waldstadion. © Freese

Fußballerisch gab das Spiel gegen Heeslingen nicht sehr viel her. Dafür sorgten die RSV-Fans auf den Rängen für ordentlich Derbycharakter.

Heeslingen – Unter dem Flutlicht des Waldstadions glänzten in einem umkämpften Derby zwar beide Protagonisten nicht mit grandiosem Fußball, am Ende aber strahlten die Gastgeber des Heeslinger SC. Mit 2:0 (1:0) bezwangen sie vor 600 Zuschauern den Rotenburger SV am Freitagabend und schoben sich damit zumindest bis Sonntag auf Platz zwei der Oberliga-Tabelle vor. Den Wümmestädtern blieb allein der Sieg im Wettstreit der Fans. Die zweite Herren/U 19 sorgte durchgehend und lautstark für Derbyatmosphäre. „Die Fans würde ich gerne adoptieren“, gestand sogar Heeslingens Coach Lars Uder.

Tim Ebersbach, Trainer des RSV, wusste nicht so recht, wie er mit der Niederlage umgehen sollte. „Glückwunsch an Heeslingen, aber für uns war es auch ein bisschen unglücklich.“ Damit spielte er vor allem auf drei umstrittene Szenen in der zweiten Halbzeit an: In der 51. Minute sprang Heeslingens Marco Schuhmann der Ball klar erkennbar im Strafraum an die Hand, in der 59. Minute brachte Justin Bretgeld wiederum Luca Althausen im Sechzehner zu Fall, einige Zeit später erwischte Raoul Cissé außerdem Noel Lohmann – die Pfeife von Referee Tim Lahse (TVV Neu Wulmstorf) blieb allerdings jeweils stumm.

Björn Hakansson (l.) hat den Ball am linken Fuß und hält Jan-Ove Edeling mit dem linken Arm von sich.
Björn Hakansson (l.) lief den Ball auf seiner linken Abwehrseite gegen Jan-Ove Edeling ab. © Freese

Auch sonst nahmen die Rotenburger das Spiel in der zweiten Hälfte deutlich besser an. „Da haben wir fußballerisch viel investiert und waren am Drücker“, fand Ebersbach. Aber auch Kollege Uder zeigte sich durchaus einverstanden mit der Leistung seines Teams: „Da sind wir besser ins Pressing gekommen. Zudem haben wir gut verteidigt und haben nicht wirklich etwas zugelassen. Das 2:0 geht so in Ordnung.“

Übrigens: Erstmals seit neun Jahren stand der RSV wieder in einem Punktspiel im Waldstadion auf dem Feld – damals gab es den Heeslinger SC allerdings noch gar nicht, der Gastgeber hieß seinerzeit TuS Heeslingen. Lief Tim Ebersbach 2012 beim 0:2 noch selbst auf, setzte er nun als Trainer auf das derzeit bevorzugte 4-3-3-System, hatte aber trotzdem einige Überraschungen parat. Für den angeschlagenen Yannik Funck (Adduktorenprobleme) rückte der seit der Vorbereitung ausgefallene Sämi van den Berg (Patellaspitzensyndrom) erstmals diese Saison ins Team und zeigte eine grundsolide Vorstellung. Ebersbach schickte sogar eine komplett neue Sturmreihe ins Spiel. Auf den Flügeln agierten Marcello Muniz und Noel Lohmann, im Zentrum der eigentliche Defensivspieler Luca Althausen.

Noel Lohmann (l.) und Raoul Cissé (r.) springen zum Kopfball hoch. Der Ball fliegt über ihren Köpfen.
Noel Lohmann (l.) hatte es mit Raoul Cissé (r.) zu tun, der sein Comeback nach seiner Rotsperre gab. © Freese

Allerdings ging nach vorne relativ wenig beim RSV, sodass Ebersbach frühzeitig mehr Mut forderte. Den ersten Dämpfer gab es in der 25. Minute: Entscheidend war ein durchgesteckter Pass von Bretgeld, der damit Yannick Chwolka auf dem falschen Fuß erwischte. Letztlich vollstreckte Schuhmann zum 1:0. „Völlig unnötig. So ein Murmeltor“, bemerkte Ebersbach, während die Rotenburger Fans auf der Tribüne davon unbeeindruckt blieben und skandierten: „Hier regiert der RSV!“ Für die Entscheidung musste ein Elfmeter herhalten, verursacht ausgerechnet vom eingewechselten Stürmer Björn Mickelat, der Phil Sarrasch zu Boden riss (82.). Kapitän Kevin Rehling verwandelte zum 2:0. Vier Minuten später schritt Mitspieler Tim Franke erneut zum Punkt, nachdem abermals Sarrasch – dieses Mal gegen Björn Hakansson – den Strafstoß herausgeholt hatte. Doch dieses Mal parierte Keeper Jeroen Gies.

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