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„Harakiri“ in Stemmen

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Von: Hendrik Denkmann

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Martin Illinger (am Ball) klärt den Ball per Kopf, Kristian Reitmann (l.) stellt seinen Körper rein, Mit- und Gegenspieler schauen zu.
Augen zu und raus damit: Stemmens Martin Illinger (r.) klärt den Ball per Kopf, Kristian Reitmann (l.) kommt in der Szene zu spät. Dennoch traf Hesedorfs Stürmer gleich viermal und legte ein Tor auf. © Denkmann

Die Kreisligapartie in Stemmen war eine wilde. Neben Torwartfehlern sorgte unter anderem Hesedorfs Kristian Reitmann mit seinem Viererpack für die Entscheidung.

Stemmen – „Harakiri“, so beschrieb Hendrik Witt von MTV Hesedorf die ersten 18 Minuten, in denen seine Jungs gleich zweimal führten und jeweils den Ausgleich kassierten. „Da muss ich nach dem Spiel wohl noch mal mit dem Auto anhalten und mir einen Milchshake gönnen, damit ich wieder runterkomme“, sagte der Co-Trainer noch in der Halbzeitpause. Den benötigte er durchaus, denn auch in der zweiten Hälfte riss die Spannung im Fußball-Kreisligaspiel beim TV Stemmen, das Hesedorf mit 5:4 (2:2) gewann, auf und neben dem Feld nicht ab.

„Wir wollten über den Kampf in die Partie kommen, haben sie aber gleich eingeladen“, ärgerte sich Heiko Meyer, Trainer des TV Stemmen, über den frühen Führungstreffer von Hesedorfs Kristian Reitmann nach nur wenigen Sekunden. Dabei waren es beide Teams, die im Anschluss die Fehler des jeweils anderen ausnutzen. Gästecoach Andreas Bruders nannte sie „Abwehrschnitzer“. Davon machte sein Keeper Onno Bours den ersten. „Er hat keine Not, haut in den Boden und der Ball kullert aus dem Strafraum“, fasste Witt die Chance zusammen. Stemmens Hannes Bellmann schaltete am schnellsten und stellte auf 1:1 (5.). Nur zehn Minuten später kam es auf der gegenüberliegenden Seite zum zweiten Fehler. „Ich habe nach dem Rückpass den Ball verloren und der Stürmer war schneller“, meinte Maximilian Wulff, Torwart der Platzherren, nur schmallippig. Witt kommentierte: „Unser Stürmer läuft nach und setzt ihn clever unter Druck.“ Den Schlusspunkt dieser kuriosen Anfangsphase setzte Douglas Grun per direkt verwandeltem Freistoß von der rechten Seite (18.).

Wie schon in Hälfte eins war es Reitmann, der mit seinem Treffer den Torreigen im zweiten Durchgang eröffnete (47.). Er avancierte zudem zum Matchwinner – insgesamt vier Tore sowie eine Vorlage verbuchte der Goalgetter nämlich. „Er macht aus wenig Chancen relativ viele Tore. Das ist schon die halbe Miete“, wusste auch Meyer. Sein Pendant ist „froh, ihn zu haben“.

„Gerade danach sind wir nicht in die Zweikämpfe gekommen und hatten zu viele Fehler im Aufbau“, sagte Meyer, dessen Team durch die Tore von Hesedorfs Richard Kubisch (59.) und erneut Reitmann (61.) sogar mit 2:5 in Rückstand geriet. Jannis Kropp aus zwei Metern (55.) und Matheo Schulz vergaben zudem zwei Hundertprozentige. Stemmens Coach dazu: „Wenn sie cleverer vorne sind, machen sie auch noch mehr Tore.“ Bruders sah es etwas anders: „Es war ein zerfahrenes Spiel mit dem nötigen Glück für uns. Danach haben wir die Kontrolle verloren. Von daher geht das alles in Ordnung.“

Konkret: Grun nutzte die erste Chance nach dem Drei-Tore-Rückstand, um mit einem Schuss aus der Drehung aus zehn Metern zu verkürzen (62.). Sein Freistoß zwölf Minuten später von der linken Seite auf den langen Pfosten verwandelte Kapitän Stefan Ehrke per Kopf. Die Möglichkeit zum Ausgleich war da. Allerdings entschärfte Bours den Abschluss des eingewechselten Simon Erdmann (82.).

Während Hesedorf den zweiten Erfolg in Serie feierte und in der Tabelle auf Rang sieben kletterte, war es für Stemmen nach zwei Siegen und einem Unentschieden nun also die erste Saisonniederlage. „Wir sind im Kampf um den Klassenerhalt angekommen, alles andere ist und war Euphorie“, stellte Meyer klar.

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