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Göttingen - Aus Göttingen berichtet Helmut Anschütz. Noch lange nach Spielschluss waren die Freudenschreie aus der Kabine zu hören: „Auswärtssieg, Auswärtssieg“, hallte es durch die Katakomben des Jahnstadions.
Dazu hatten die Oberliga-Fußballer des Rotenburger SV auch allen Grund. 2:1 (1:0) gewann das Team von Trainer Benjamin Duray beim RSV Göttingen 05. Es war der zweite Auswärtserfolg für den RSV in dieser Saison. Und die Abstiegsplätze wurden wieder verlassen.
„Wir haben sehr gut gespielt, waren sehr diszipliniert und haben kaum Chancen für Göttingen zugelassen“, freute sich Duray hinterher. „Außerdem hatten wir die besseren Möglichkeiten. Nach drei Spielen ohne Sieg war das enorm wichtig, wieder mal einen Dreier zu holen. Wir haben uns endlich mal selbst belohnt.“
Göttingens Coach Jozo Brinkwerth räumte ein, dass „der Sieg des RSV in Ordnung geht“, ergänzte aber: „So leichte Tore wie sie der RSV gekriegt hat, würde ich auch mal gern haben. Die Verunsicherung war uns anzumerken. Wir haben alles getan, damit sie nicht weniger wird.“
Festzuhalten bleibt aber auch: Es war doch ein glücklicher Erfolg der Rotenburger, denn der Freistoß, der zum Siegtor führte, war umstritten. Axel France brachte ihn in der Nachspielzeit nach einem angeblichen Foul von Göttingens Kapitän Christian Horst von links vors Tor, wo Emrullah Gülalan den Ball per Kopf in die lange Ecke wischte. Eigentlich schienen sich beide Seiten da schon auf das 1:1 geeinigt zu haben.
Vergessen war da auch der Trubel bei der verletzungsbedingten Auswechslung von RSV-Keeper Henner Lohmann, der sich beim 1:1-Ausgleich eine Blessur zugezogen hatte (80.). Duray meinte, ein Göttinger Betreuer habe Lohmann beleidigt, weil dieser so langsam vom Spielfeld ging.
Das 1:1 war nach einem der wenigen gut vorgetragenen Angriffe der Göttinger gefallen. Torjäger Özkan Beyazit köpfte vom Fünf-Meter-Raum in die kurze Ecke (75.). Wenig später verpasste der einzige 05-Angreifer eine Flanke von Robert Huck knapp. Vier Minuten vor der Pause hatte Beyazit schon die Chance zum Ausgleich besessen, als Lohmann parieren konnte. Glück indes für Rotenburg, dass Daniel dos Santos nach 32 Minuten nur den Pfosten getroffen hatte.
Zwischendrin waren die Rotenburger in Führung gegangen. Nach einer abgewehrten Ecke kam der Ball zu Drilon Demaku, der aus 17 Metern abzog (38.). Wieder ein Dämpfer für die Südniedersachsen, die zuvor drei Spiele zu null verloren hatten.
Richtig Feuer kam erst in den letzten 20 Minuten ins Spiel. Die Partie wurde nickliger, Schiedsrichter Toni Winkler verteilte drei Mal Gelb an Göttingen und sogar sieben Mal an den RSV. Nachdem Göttingens Thorben Rudolph den Rotenburger Axel France geschubst hatte, dauerte es ewig, ehe sich der Referee für Gelb-Rot entschied (90.+4).