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U 16 des RSV siegt 5:0, verliert aber die Punkte

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Von: Matthias Freese

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Andreas Kurth steht am Seitenrand und wischt sich mit einem Tuch den Mund ab.
Mund abputzen, weitermachen: Andreas Kurth, Sportlicher Leiter der RSV-Jugend. © Freese

Bitter: Den Verantwortlichen des Rotenburger SV ist ein Fauxpas unterlaufen, weshalb der Aufstieg im Winter nun endgültig vom Tisch ist.

Rotenburg – Andreas Kurth ist es spürbar unangenehm. „Ich muss die Verantwortung dafür übernehmen, es war auch mit meine Schuld“, erklärt der Sportliche Leiter für den Jugendleistungsfußball im Rotenburger SV. Aufgrund eines dicken Fauxpas wird die U 16-Mannschaft mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit den Aufstieg von der Bezirksliga in die Landesliga im Winter verpassen. Grund: Da die Wümmestädter einen in der U 17 festgespielten Akteur eingesetzt hatten, wurde aus dem 5:0 (0:0)-Heimsieg gegen die JSG Hambergen/Pennigbüttel eine 0:5-Niederlage. Hambergen hat bei noch zwei anstehenden Spielen sechs Punkte Vorsprung.

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Diese Regel ist blödsinnig

Andreas Kurth und das U 16-Trainerteam des Rotenburger SV haben einen bitteren Fehler begangen, eine Fahrlässigkeit mit Folgen. Sie haben ihren Fauxpas, der den Aufstieg kostet, eingestanden, sich beim Team entschuldigt – und der Sportliche Leiter selbst hat sogar seinen Rücktritt angeboten. Dass der Verein diesen ablehnt, ist nur allzu logisch: Kurth hat bisher gute Aufbauarbeit im Leistungsbereich des Nachwuchses abgeliefert und dafür gesorgt, dass der RSV auch in der Jugend wieder zur guten Adresse geworden ist. Es ist genug der Selbstkasteiung – das Thema ist durch.

Was allerdings bei genauerer Betrachtung blödsinnig erscheint, ist das Regelwerk. Warum darf ein 15-Jähriger, der so talentiert ist, dass er bei der U 17 zweimal in Folge (über einen Zeitraum von vier Wochen!) aushilft, nicht sofort wieder für sein Team, die U 16, auflaufen? Es gibt keinen logischen Grund dafür – im Gegensatz zum Erwachsenenbereich. Es geht doch darum, und gerade in diesen für den Jugendsport schwierigen Corona-Zeiten, die Talente bei der Stange zu halten. Also lasst sie spielen – je öfter, desto besser!

Von Matthias Freese

„Damit haben wir unser erstes sportliches Ziel versenkt“, gesteht Kurth, denn ausgerechnet im U 16-Bereich gibt es im Sommer keine Aufsteiger – nur im Winter. Die Stimmung war dementsprechend explosiv, eine Krisensitzung folgte Sonntag. Und Kurth dachte gar über Konsequenzen, sprich seinen Rücktritt, nach. Den wiederum lehnte der Verein in Person von Jugendwart Henning Schwardt ab. „Es tut mir vor allem für die Jungs leid. Da haben wir riesigen Bockmist verzapft. Das ist maximal bitter für die Jungs und peinlich für den RSV“, gesteht Kurth.

Der betreffene U 16-Spieler hatte zuletzt zwei Spiele in Folge in der U 17 ausgeholfen – am 8. Oktober und am 7. November. Er hätte deshalb nicht für die U 16 spielen dürfen. Doch das war weder dem erfahrenen Kurth noch dem jungen Trainerstab um Coach Mark Maier aufgefallen. „Auch sie machen sich schwerste Vorwürfe“, weiß der Sportliche Leiter. Der Spielleiter des Bezirks, Wolfgang Schönfeld, war über den Regelverstoß gegen Paragraf 5 der Jugendordnung gestolpert. Er handelte und belegte den RSV mit einer Wertung.

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