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Gert Flöge erinnert sich an drei Premieren in Scheeßel

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Von: Hendrik Denkmann

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Claudia Kreuz (Mitte) und Dagmar Kreuz (l., beide TC Sterkrade) und Läuferin des SV St. Georg Hamburg laufen über die Aschebahn.
Die Entscheidung im ersten 800m-Lauf der Mädchen: Die Zwillinge Claudia Kreuz (Mitte) und Dagmar Kreuz (l., beide TC Sterkrade) kamen vor ihrer Konkurrentin vom SV St. Georg Hamburg ins Ziel. © Archivfoto: Friese

Im Stadion Waidmannsruh fanden in den vergangenen Jahrzehnten viele Leichtathletikwettkämpfe statt. Gert Flöge erinnert sich vor allem noch an eine große Tafel.

Scheeßel – Wenn es um die Suche nach einer geeigneten Sportanlage für Premieren großer Wettkämpfe für die Leichtathletinnen und Leichtathleten ging, führte oftmals kein Weg am Stadion Waidmannsruh in Scheeßel vorbei. Neben den Deutschen Schülermannschaftsmeisterschaften Anfang Oktober 1971 „fanden hier auf jeden Fall die Deutschen Seniorenmeisterschaften und die Deutschen Straßenlaufmeisterschaften der Senioren zum ersten Mal statt. Das war natürlich schon eine Auszeichnung für uns“, erinnert sich Gert Flöge, der bei allen Veranstaltungen für die Gesamtorganisation vor Ort zuständig war.

Während sein langjähriger Freund und Mitstreiter Karsten Müller-Scheeßel für die Stadionan- und durchsagen verantwortlich war, auch „weil er ein unglaubliches Namensgedächnis hat“, kümmerte sich Flöge unter anderem um die Technik.

Eine Tafel blieb Flöge in Erinnerung

Doch welchen Stellenwert hatten diese Wettkämpfe überhaupt? „Einen ganz großen sogar. Die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Schüler wie auch Senioren hießen davor Bestenkämpfe und sollten durch die Umbenennung aufgewertet werden. Da haben sich also die Besten mit den Besten gemessen“, erklärt Flöge.

Der mittlerweile 79-Jährige erinnert sich nicht mehr im Detail an den Schülerwettkampf, dafür aber noch an eine große Tafel, auf der sich die Teilnehmer der Seniorenausgabe verewigen konnten: „Eine Mannschaft aus Mannheim schrieb den Spruch ,Scheeßel liegt noch nicht am Arsch der Welt, aber man kann ihn schon sehen‘ drauf.“ Ein weiteres Team aus dem Leverkusener Bereich machte wohl ähnliche Erfahrungen mit der Suche der Sportstätte in Scheeßel: „Die haben mir von ihrer Hinfahrt erzählt. Sie sind zunächst über die Autobahn gefahren und irgendwann wurden die Straßen immer schmaler. Sie waren aber immer noch nicht in Scheeßel und mussten weiterfahren.“

Auch ein Team aus Niedersachsen dabei

Zu den größten Nachwuchsmannschaften zählten bei den Mädchen neben dem Düsseldorfer SC, Hamburger SV, SV St. Georg Hamburg und TC Sterkrade auch die LG Kreis Verden – das einzige Team aus Niedersachsen. Bei den Jungen waren es die LG ACT Kassel/Eintracht Großenritte, das LAZ Südheide Bomlitz, der TSV Wedel, SC Rot-Weiß Oberhausen und KSV Hessen Kassel. Die 13- und 14-Jährigen maßen sich unter anderem in verschiedenen Laufdisziplinen, im (Stab-) Hoch- und Weitsprung sowie Diskuswerfen. Am Ende siegten die Kasseler vor den Jungen aus Oberhausen und Wedel. Bei den Mädchen setzten sich die favorisierten Düsseldorferinnen vor Sterkrade und Verden durch. Immerhin: Nach der ersten Disziplin – dem 100m-Lauf – hatten die Niedersachsen das Ranking der fünf Teams sogar angeführt.

Nach der Premierenveranstaltung gab es übrigens keine erneute Auflage des Juniorenwettbewerbes mehr in Scheeßel. Dennoch bleibt, dass „es für uns eine Ehre war“, diesen Wettkampf auszurichten, so Flöge.

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