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RSV mit kurzem Traum vom Coup

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Von: Matthias Freese

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Jannik Niepel hat den Ball in den Händen und hält ihn über seinen Kopf.
Auf der rechten Abwehrseite kam Jannik Niepel zu seinen ersten Minuten in dieser Oberliga-Saison. © Freese

Stefan Denkers Tor hätte dem RSV beinah den Sieg gegen Tabellenführer Emden gebracht. Doch die Gäste drehten die Partie noch spät zu ihren Gunsten.

Rotenburg – Stefan Emmerling ballte beide Fäuste – allein anhand dieser Geste war zu erkennen, wie erleichtert der Ex-Profi und Coach des BSV Kickers Emden im Ahe-Stadion war. Sein Spitzenreiter der Fußball-Oberliga hatte vor rund 200 Zuschauern noch rechtzeitig den Hebel umgelegt und somit beim Rotenburger SV den Verlust von zwei bis drei Punkten verhindert. Ihren 2:1 (0:1)-Sieg hatten die Ostfriesen vor allem Keeper Jannik Wetzel zu verdanken, der auch die letzte dicke Chance der Wümmestädter durch den als Sturmspitze aufgebotenen Joel Schallschmidt mit einer klasse Parade zunichte machte. „Ärgerlich. Das tut schon fast weh“, kommentierte RSV-Trainer Tim Ebersbach die Niederlage enttäuscht.

In diesem „Bonusspiel“ vor dem ersten „Endspiel“ um die besten Plätze für die Abstiegsrunde am kommenden Wochenende gegen den FC Hagen/Uthlede hatte Ebersbach auf seinen zuletzt angeschlagenen Innenverteidiger Yannik Funck (Adduktorenprobleme) verzichtet. „Nächsten Samstag ist ja echt wichtiger. Hört sich blöd an, ist aber so“, fand auch Funck, der gar nicht erst auf dem Spielberichtsbogen stand. Eine Pause erhielt zudem der rechte Außenverteidiger Yannick Chwolka, für den Jannik Niepel sein Saisondebüt gab. „Er hat sich im Training mega reingehängt“, begründete der Coach die Entscheidung und sah sich bestätigt. Erst im Laufe der zweiten Hälfte, als vor allem Darlin van der Werff den Druck und das Tempo über die linke Angriffsseite erhöhte, wurde es für Niepel kniffliger – Ebersbach brachte mit Marcello Muniz einen frischen Spieler.

Joel Schallschmidt läuft mit Ball am Fuß. Dahinter läuft Dany Tiako Hatou.
Mal wieder als Sturmspitze unterwegs: Joel Schallschmidt (am Ball, verfolgt von Dany Tiako Hatou ) machte dort Druck, viele Bälle fest und gehörte auch ohne Torerfolg zu den besten Rotenburgern. © Freese

Zu diesem Zeitpunkt hatte der Liga-Primus allerdings schon ausgeglichen – eben durch den völlig freien van der Werff in Folge einer Fehlerkette beim RSV (52.). Auch bei der Gästeführung leisteten die Rotenburger Beihilfe, wobei ein Fehlpass durch Marcel Marquardt und eine falsche Bewegung von Sämi van den Berg den Treffer von Nikky Goguadze möglich machten (80.). „Die haben natürlich die individuelle Qualität“, stellte Abwehrroutinier Christoph Drewes fest. Trotzdem meinte Ebersbach: „Das 2:1 darf ich mir nicht noch mal angucken, da raste ich aus.“ Der Coach verordnete sich deshalb eine Karenzzeit: „Da muss ich noch ein, zwei Tage mit warten.“

Vorbei war damit der Traum vom Coup gegen den Titelfavoriten, der seit der neunten Minute greifbar war, als Stefan Denker mit einem Schlenzer in den Winkel das 1:0 markiert hatte. Emden schien zu dieser Phase noch spürbar überrascht und auch unsortiert, da bereits nach 25 Sekunden Außenverteidiger Marvin Eilerts verletzt ausschied.

In eine starken Anfangsphase, in der die Rotenburger bissig draufgingen und Keeper Jeroen Gies zweimal gegen van der Werff parierte (6.), hätte Noel Lohmann sogar nachlegen können (18.). Erneut Lohmann verpasste auch nach der Pause das 2:0 (47.), während Emdens Wetzel zudem gegen Arthur Bossert und Jan Friesen in höchster Not rettete (66./74.). „Ich kann der Mannschaft aber nichts vorwerfen. Für unsere Verhältnisse haben wir ein Bombenspiel gemacht“, urteilte Ebersbach und meinte: „Einen Punkt hätten wir verdient gehabt.“

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