Kreis-Rotenburg - Von Matthias FreeseROTENBURG · Der Stuhl des Präsidenten bleibt beim Rotenburger SV weiterhin verwaist. Dafür ist seit gestern Abend Thorsten Bruns der neue starke Mann beim Fußball-Club von der Wümme. Der 41-jährige Autohändler, seit 1974 im Verein, wurde auf der Mitgliederversammlung ohne Gegenstimme zum zweiten Vorsitzenden gewählt.
Übrigens: Angesichts mancher Gerüchte über die angeblich instabile finanzielle Situation beim RSV hatte sich Bruns vom Finanzamt und von der Berufsgenossenschaft Unbedenklichkeitsbescheinigungen ausstellen lassen, wie er am Rande der Versammlung verriet. Heißt: Es bleibt bei den bekannten langfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von noch rund 140 000 Euro, die als Darlehen bei der Sparkasse abgetragen werden.
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Freilich will auch Bruns künftig weiter einen Sparkurs fahren, da vor allem der ideelle Bereich (unter anderem Verbandsabgaben, Fahrtkosten, Schiedsrichterkosten) schmerzt. Hier vermeldete Schatzmeister Henri Ohlmann ein Minus von knapp 12 000 Euro, betonte aber auch, dass dort Abschreibungen in Höhe von 10 400 Euro einberechnet seien. Zudem wurden die Ausgaben in 2009 um 17 Prozent gesenkt. „Und wir wollen alles um weitere zehn Prozent runterfahren“, ließ Bruns gegenüber der Rotenburger Kreiszeitung durchblicken. Als weitere Ziele nannte er in der nahen Zukunft die Renovierung des Sportlerheims und die Suche nach einem Präsidenten.
Bruns übernimmt den Posten von Michael Bomm, der wiederum für Werner Offermann auf die Stelle des Geschäftsführers rückt. Neu sind Klaas Rathjen als stellvertretender Jugendleiter und Henning Schwardt als stellvertretender Spielausschussobmann von den 61 anwesenden Mitgliedern in den erweiterten Vorstand gewählt worden. Jörg Matthies bleibt Spielausschussobmann, Werner Offermann Marketingbeauftragter.
In seiner Ansprache hatte Bomm zuvor erwähnt, dass der RSV „für die einen ein rotes Tuch ist – das ist ja auch unsere Vereinsfarbe –, für die anderen aber Heimat“ bedeutet. Es war auch ein Seitenhieb Richtung Arbeitsgemeinschaft Rotenburger Sportvereine, aus der der Club ja ausgetreten ist. Auch Bruns ging auf den Konflikt mit der ARS noch einmal ein, schloss eine Rückkehr nicht völlig aus und meinte: „Sollten wir uns im Vorstand nicht schlüssig sein, würden wir eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen.“ Gilberto Gori, Vorsitzender des Sportausschusses der Stadt, betonte übrigens nochmals, dass der RSV auch so die vom Stadtrat vergebenen Mittel direkt erhalten werde.