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Barkholdt ist bei seinem Comeback Rotenburgs einziger Lichtblick

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Von: Matthias Freese

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Daniel Barkholdt (r.) steht mit ausgebreiteten Armen am Kreis in der Delmenhorster Sporthalle.
Nach fast zehn Monaten gab Rechtsaußen Daniel Barkholdt (r.) in Delmenhorst sein Comeback. © Freese

Noch nie kassierte Rotenburg in der Oberliga so viele Gegentore. Immerhin: Daniel van Frayenhove brachte einen Comebacker sowie einen Debütanten.

Delmenhorst – Auf diese Erfahrung hätten sie gerne verzichtet. „Ich habe noch nie in meinem Leben in einem Erwachsenenspiel 44 Gegentore bekommen“, merkte Trainer Daniel van Frayenhove frustriert an. Seinen Oberliga-Handballern des TuS Rotenburg ging es genauso. In einer völlig wilden Partie, quasi ohne Abwehrreihen, handelten sich die Wümmestädter beim Kellerkind HSG Delmenhorst so viele Treffer wie nie zuvor in dieser Klasse ein. Bei der 37:44 (16:23)-Pleite vor rund 150 Zuschauern lag der Ball im Schnitt alle 44,5 Sekunden im Netz.

„Das habe ich mir ein bisschen anders vorgestellt“, meinte Daniel Barkholdt, der quasi der einzige Lichtblick aus Rotenburger Sicht war. Fast zehn Monate nach seinem zweiten Kreuzbandriss – erlitten am 1. Mai gegen die HSG Nienburg – kehrte er in den Kader und ab der 49. Minute aufs Feld zurück. Auch einen Treffer steuerte der Rechtsaußen bei (53.), ungewöhnlicherweise per Siebenmeter: „Der Trainer hat reingerufen, dass ich werfen soll, da war ich auch erst überrascht und froh, dass er reingegangen ist.“ Kurz nach seinem 32:40 gelang Tobias Hellmich, zusammen mit Barkholdt eingewechselt, sein Premierentreffer beim Oberliga-Debüt (55.). Der Torjäger der zweiten Mannschaft, als Linksaußen eingesetzt, hätte 90 Sekunden vor Schluss sogar nachlegen können und dem Spiel noch eine gewisse Prise Spannung verpassen können. So vergrößerte Delmenhorst aber den auf fünf Tore geschmolzenen Vorsprung wieder.

Tobias Hellmich (l.) wirft den Ball zwischen den ausgespreizten Armen und Beinen von Kevin Pecht durch.
Sein Premierentor beim Oberliga-Debüt erzielte Tobias Hellmich (l.) in dieser Szene gegen den Delmenhorster Torwart Kevin Pecht. © Freese

Van Frayenhove kritisierte nach dem Spiel verständlicherweise die „katastrophale Abwehrarbeit. Das war einfach ganz schlecht. Wir waren immer einen Schritt zu langsam und unsere Torhüter auch überhaupt nicht im Spiel. Die drei Ausfälle in der Abwehr hat man deutlich gemerkt.“ In der Tat fehlten mit dem gesperrten Kilian Behrens in der Mitte sowie dem verletzten Michel Misere und dem privat verhinderten Lukas Misere drei Stammkräfte. Das einzig Positive, was Rotenburgs Coach dem restlichen Kader attestierte: „Sie haben sich trotzdem nicht hängenlassen.“

Frühzeitig reagierte van Frayenhove, nachdem Delmenhorst aus einem 6:6 ein 10:7 gemacht hatte (11.) und insbesondere der insgesamt elffache Torschütze Tim Brauner als Linksaußen (gerne auch mal vom Kreis) nicht zu packen war. Der Coach nahm eine Auszeit, brachte im Tor Matthis Köhlmoos für Yannick Kelm, zog Lars Meyer in den rechten Rückraum, wechselte im Mittelblock oder zog Tim Kesselring als Spitze vor. Doch eine Besserung trat nicht ein. So blieb es bei kleinen Glücksmomenten wie dem gehaltenen Siebenmeter von Köhlmoos gegen Marcel Cuda (30.).

Brandt steigert sich in Hälfte zwei

Auch, als Torjäger Chris Ole Brandt in Hälfte zwei besser ins Spiel fand und der Delmenhorster Jonte Windels nach einem Foul am Rotenburger Rot sah (47.), keimte keine echte Hoffnung mehr auf. „Wir hätten noch zwei Stunden spielen können und nicht gewonnen. Delmenhorst wollte es mehr. Und bei ihnen hat alles funktioniert“, fand van Frayenhove, wollte die Klatsche aber nicht überbewerten: „Es ist nicht mehr passiert als zwei Gegenpunkte. Kopf hoch, weiter geht‘s!“

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