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„Perfekter“ Wetscher Saisonstart: Suljevic entscheidet das Derby in Sulingen vom Punkt

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Von: Felix Schlickmann

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Alen Suljevic (links)
Ein Fußball-Zauberer auf dem Kunstrasen im Sportpark: Alen Suljevic (hier beim Freistoß) war der Wetscher Matchwinner. Sulingen-Coach Iman Bi Ria erklärte die Platzwahl mit dem aus seiner Sicht „zu großen“ Rasenplatz. © Schlickmann

Der TSV Wetschen hat das Derby beim TuS Sulingen gewonnen. Das 2:1 veredelte laut Trainer Oliver Marcordes den nun „perfekten Saisonstart“. Die Gastgeber stürzten dagegen auf den letzten Tabellenplatz.

Sulingen – Auf den obligatorischen Derbysieger-Tanz verzichtete der TSV Wetschen am Sonntag. Stattdessen zogen die Fußballer nach dem 2:1 (1:1) beim TuS Sulingen noch ein paar Sprints an. Nur einer fehlte beim Auslaufen: Matchwinner Alen Suljevic stellte sich stattdessen lächelnd den Nachfragen zum gelungenen Auftritt – und antwortete im typischen Wetscher Stil als echter Teamplayer. „Das ist ein super Saisonstart“, stellte Suljevic lieber die 16 Punkte aus den ersten acht Landesliga-Spielen in den Vordergrund als seine eigene Leistung.

Das (Einzel-)Lob übernahm dafür Trainer Oliver Marcordes. „Alen war super gegen den Ball“, staunte er über die kämpferische Qualität seines Stürmers: „Er hat geackert ohne Ende.“ Der Lohn: Suljevic durfte den entscheidenden Elfmeter verwandeln – und seine Wetscher damit auf Rang zwei schießen.

Miklis trifft früh, Raskopp schlägt schnell zurück

Bei den Sulingern bemühte sich Iman Bi Ria, die Stimmung nicht zu schlecht werden zu lassen – trotz des Sturzes auf den letzten Tabellenplatz. „Es sind aber nur vier Punkte zum Nichtabstiegsplatz“, betonte der Coach, der seinen Spielern „keinen Vorwurf“ machte: „Die Intensität war da, die Leidenschaft war da. Es war nur ein bisschen die Unerfahrenheit der jungen Kerle.“

Die zeigte sich ganz besonders in der Startphase. Mit dem Anpfiff überrannte der TuS den TSV förmlich, und Julian Miklis traf früh auf Zuspiel von Janik Dieckmann platziert ins lange Eck (2.). „Das war genau das, was wir uns vorgenommen hatten, gleich volle Attacke drauf“, verriet Bi Ria. Doch statt dieses Ergebnis erst mal zu nutzen, sich ein Stück zurückzuziehen und abzuwarten, wie die Wetscher reagieren, ließen sich die Sulestädter gleichermaßen überrumpeln: Ricardo Tenti brach über links durch, seine Hereingabe nahm Moritz Raskopp in der Mitte an und verwertete zum postwendenden 1:1 (3.). „Für Mulle freut es mich“, betonte Marcordes: „Ich habe ihm vorher gesagt: Im Derby wird der Knoten platzen.“

Spieler des Spiels: Alen Suljevic

Trainer Oliver Marcordes war besonders zufrieden mit dem großen Einsatz des Stürmers gegen den Ball. Mit selbigem entschied Suljevic das Derby nervenstark vom Punkt aus.

In der Folge entwickelte sich ein Spiel, in dem das Momentum hin und her wog, Wetschen insgesamt aber leichte Vorteile hatte – und zu besseren Chancen kam. Immer beteiligt: der starke Tenti. Zunächst entschärfte der ebenfalls gut aufgelegte TuS-Torwart Eric Schröder einen Kopfball des Linksaußen (24.), dann kratzte er gerade noch an einer Tenti-Flanke, sodass Raskopp zu überrascht war und den Ball in bester Position nicht unter Kontrolle brachte (42.).

Nach dem Seitenwechsel ging es ähnlich weiter, diesmal hatten die Sulinger das Geschehen etwas mehr unter Kontrolle. Doch Chancen gab es auf beiden Seiten. Für Wetschen scheiterte Suljevic nach toller Philip-Kürble-Vorarbeit an Schröder, bei den Platzherren schoss zunächst Enoch Igwenagu drüber (70.), ehe Marven Rupp artistisch knapp links vorbei zielte (76.).

Bi Ria sieht einen „unverdienten Sieg“

So musste ein Elfmeter für die Entscheidung herhalten. Kürble drang mit Tempo in den Strafraum ein und an Schröder vorbei, der den Wetscher von den Beinen holte. Suljevic verwandelte sicher unten links (72.). „Ich kenne Eric schon länger“, berichtete der „goldene“ Torschütze: „Wenn ich den Ball fest in die Ecke schieße, kann er ihn nicht halten.“

Bi Ria ärgerte sich, „dass so ein Spiel durch einen Elfmeter entschieden wird. Das ist bitter für uns. Im Moment fehlt einfach das Spielglück“, seufzte der Trainer: „Es war eine Partie auf Augenhöhe, es gab Chancen auf beiden Seiten. Darum ist es für mich ein unverdienter Sieg.“

Wetscher freuen sich über große Fanunterstützung

Marcordes bescheinigte dem Gegner ebenfalls eine ordentliche Leistung. „Es war zwischendurch etwas zäh, Sulingen hat es gut gemacht“, lobte der TSV-Coach, konzentrierte sich aber ansonsten auf seine Wetscher – und die große Unterstützung von außen. „Einen großen Dank“ richtete er an die mitgereisten Fans, rund die Hälfte der insgesamt knapp 300 Zuschauer hatten den Weg auf sich genommen.

Der Lohn folgte spätestens mit dem Abpfiff. „Derbysiege sind immer schön“, betonte Marcordes grinsend – und schlug in die gleiche Kerbe wie Suljevic: „Damit ist es ein perfekter Saisonstart.“

Landesliga Hannover: TuS Sulingen - TSV Wetschen 1:2 (1:1)

Sulingen: E. Schröder - Klare, Rupp, Stöver, Hwi Tae - Miklis (52. Czyborra), Schmidt (81. Mokua, Fehse, Durmaz (61. Igweganu) - Rabens, Dieckmann (70. Brockman).
Wetschen: Becker - F. Raskopp, Kruse, Schwierking, J. Heyer - Kürble (77. Mittendorf), Sandmann (73. Reinking), L. Heyer, Tenti (46. Hainke) - M. Raskopp (61. Bors), Suljevic.
Tore: 1:0 (2.) Miklus, 1:1 (3.) M. Raskopp, 1:2 (73./Foulelfmeter) Suljevic.
Schiedsrichter: Nils-Rene Voigt (Hannovcer 96).

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